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welehe an der geologischen Zusammensetzung des Bakony einen
so namhaften Antheil nahmen, im Vertes- und Gerecse-Gebirge
vollständig fehlen. Nur der obere Trias-Dolomit hat hier eine
grössere Verbreitung.
Der rhätische Dolomit und Kalkstein (Dachsteinkalk) sind
dagegen bedeutend entwickelt und der letztere liefert ein ausge
zeichnetes Material zum Kalkbrennen. — Der Lias besteht aus
mehr oder minder mächtigen rothen Kalksteinen, welche in der
Gegend von Tardos und Labatlan (auf den Bergen Bänya, Ge-
recse Und Pisznicse) in grossartigen Steinbrttchen gewonnen wer
den, unter dem Namen des piskeer oder tataer Marmors bekannt
sind und zum Theil zum untern (jener von Tata), zum Tlieil zum
obern Lias (der bei Emenes, Pisznice u. s. w.) gehören. — Es
gibt indessen auch rothe Kalke in dieser Gegend, welche zum
untern Jura (Doger) zu zählen sind, während zum obern Jura
der in der Gegend von Labatlan vorkommende weissliche kie-
selige Kalkstein gerechnet wird. — Von der Kreideformation ist
nur die untere Abtheilung (das Neocom) in diesem Gebirge ent
wickelt, während die anderen Abtheilungen, welche im Bakonyer
Walde eine so grosse Entwickelung zeigen, hier gänzlich fehlen.
Am südwestlichen Ende des Vertes-Gerecse-Gebirges (bei Moor)
ist der Caprotinenkalk, — an der nordöstlichen Siite in der Ge
gend von Labatlan ein neocomer Grobkalk, Mergel und Kalk
mergel bedeutend entwickelt. Der Kalkmergel besitzt eine vor
zügliche hydraulische Eigenschaft und wird zur Herstellung von
Cementkalk benützt; während im kalkigen Sandstein (Grobkalk)
eine reiche Ammoniten-Fauna (Ammonites Grassianus, cryptoce-
ras, infundibulum, Thetis, Astierianus u. s. w.) vertreten ist.
Im Pilis-Ofener Gebirge bilden oberer Triasdolo
mit, rhätischer Dolomit und Kalkstein die Hauptmasse und sind
hier ältere oder jüngere mezozöische Bildungen noch nicht mit
Sicherheit nachgewiesen.
Aus den kleinen K ar p a t h e n ist die Triasformation noch
nicht mit Gewissheit bekannt, es gehören aber zu derselben wahr
scheinlich die kieseligen Kalke und die auf den Bergen Zsebräk und
Zelezny vorkommenden Kalksteine. - Zu den räthischen Bildun
gen rechnet man die grauen Kalkmergel bei Schmölnitz
und Losoncz. — Zum Lias werden die Schiefer im Marien-
thale und die damit stellenweise wechsellagernden dunkelfarbigen
Kalksteine gezählt, welche indessen auch selbstständig auftreten.
Hieher gehört auch ein Theil der dortigen Sandsteinschichten. —