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Volltext: Ungarn auf der Wiener Weltausstellung 1873 : Special-Catalog der ausgestellten Gegenstände der Urproduction, Gewerbe, Wissenschaft und Kunst

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welehe an der geologischen Zusammensetzung des Bakony einen 
so namhaften Antheil nahmen, im Vertes- und Gerecse-Gebirge 
vollständig fehlen. Nur der obere Trias-Dolomit hat hier eine 
grössere Verbreitung. 
Der rhätische Dolomit und Kalkstein (Dachsteinkalk) sind 
dagegen bedeutend entwickelt und der letztere liefert ein ausge 
zeichnetes Material zum Kalkbrennen. — Der Lias besteht aus 
mehr oder minder mächtigen rothen Kalksteinen, welche in der 
Gegend von Tardos und Labatlan (auf den Bergen Bänya, Ge- 
recse Und Pisznicse) in grossartigen Steinbrttchen gewonnen wer 
den, unter dem Namen des piskeer oder tataer Marmors bekannt 
sind und zum Theil zum untern (jener von Tata), zum Tlieil zum 
obern Lias (der bei Emenes, Pisznice u. s. w.) gehören. — Es 
gibt indessen auch rothe Kalke in dieser Gegend, welche zum 
untern Jura (Doger) zu zählen sind, während zum obern Jura 
der in der Gegend von Labatlan vorkommende weissliche kie- 
selige Kalkstein gerechnet wird. — Von der Kreideformation ist 
nur die untere Abtheilung (das Neocom) in diesem Gebirge ent 
wickelt, während die anderen Abtheilungen, welche im Bakonyer 
Walde eine so grosse Entwickelung zeigen, hier gänzlich fehlen. 
Am südwestlichen Ende des Vertes-Gerecse-Gebirges (bei Moor) 
ist der Caprotinenkalk, — an der nordöstlichen Siite in der Ge 
gend von Labatlan ein neocomer Grobkalk, Mergel und Kalk 
mergel bedeutend entwickelt. Der Kalkmergel besitzt eine vor 
zügliche hydraulische Eigenschaft und wird zur Herstellung von 
Cementkalk benützt; während im kalkigen Sandstein (Grobkalk) 
eine reiche Ammoniten-Fauna (Ammonites Grassianus, cryptoce- 
ras, infundibulum, Thetis, Astierianus u. s. w.) vertreten ist. 
Im Pilis-Ofener Gebirge bilden oberer Triasdolo 
mit, rhätischer Dolomit und Kalkstein die Hauptmasse und sind 
hier ältere oder jüngere mezozöische Bildungen noch nicht mit 
Sicherheit nachgewiesen. 
Aus den kleinen K ar p a t h e n ist die Triasformation noch 
nicht mit Gewissheit bekannt, es gehören aber zu derselben wahr 
scheinlich die kieseligen Kalke und die auf den Bergen Zsebräk und 
Zelezny vorkommenden Kalksteine. - Zu den räthischen Bildun 
gen rechnet man die grauen Kalkmergel bei Schmölnitz 
und Losoncz. — Zum Lias werden die Schiefer im Marien- 
thale und die damit stellenweise wechsellagernden dunkelfarbigen 
Kalksteine gezählt, welche indessen auch selbstständig auftreten. 
Hieher gehört auch ein Theil der dortigen Sandsteinschichten. —
	        
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