In S i e b e n b ü r g e n bewegt sieh die mittlere Jahreswärme
(die im Osten und Süden dasselbe umschliessenden Hochgebirge
ausgenommen) zwischen 6.? und 10. 3 °, und beträgt bei einer mitt-
lern Erhebung des Bodens von 340 Metern durchschnittlich 8. s
Am meisten begünstigt erscheint das Flussgebiet des Maros in
seinem mittlern Laufe von Maros-Vasarhely bis Deva, wo Karls -
bürg eine mittlere Jahrestemperatur von 10. 3 0 zeigt, zu beiden
Seiten desselben linden wir mit der zunehmenden Erhebung des
Bodens auch eine tiefere Temperatur, so in Hermannstadt mit
8.77 °, in Kronstadt mit 7. 6 o Grad; im nördlichem Theile Sieben
bürgens hat Klausenburg 9.- l2 und das tiefer gelegene Dees am
Zusammenflüsse der beiden Szamos nur 8.6 3 Grade. —Die ge
ringste Jahreswärme kommt dem im Osten gelegenen, von der
Hargita und dem Grenzgebirge eingeschlossenen Quellengebiete
des Maros- und Altflusses zu, wo sich dieselbe selbst in den tiefer
gelegenen Thalgründen der Gyergyb und Csik auf nicht ganz
7 Grade erhebt.
Der am adriatischen Meere ge 1 egenc Küsten
strich zeigt dagegen eine mittlere Jahrestemperatur von mehr
als 14 Graden*).
Man sieht daher, dass bei Betrachtung des ganzen Reiches
schon die mittlere Jahrestemparatur Unterschiede von 1 0 Dis 3. 7 °
zeigt; dabei sind aber die Wärme - Verhältnisse des Winters
weit grossem Scliw a nkunge n (bis zu 8.3 °) unterworfen, als
jene des Sommers (höchstens 2. 0 °)
Wenn man aber die Extr eme der Temperatur be
trachtet, so ergibt sich ein Unterschied von 68. 6 Graden. In den
nördlichsten Gebirgsgegenden (Ärva-Väralja) wurde nämlich die
höchste Temparatur mit +34. 25 °, die tiefste mit —34. 3C 0 beobach
tet, während sie auch in den übrigen Theilen des nördlichen Hoch
landes zwischen + 31.9 und — 20* 0 schwankt. In den Thälern
Siebenbürgens steigt im Sommer die Temparatur auf -f 33.,»,
während sic im Winter auf — 28.!» sinkt. Grössere Kältegrade
mögen wohl auch in den Hochgebirgen Siebenbürgens Vorkom
men, doch mangeln hierüber verlässliche Daten.
Im Pressburger Becken sinkt die Temparatur im Winter
auf— 21.4°, während sie im Sommer auf -j- 35.1 0 steigt; im
gebirgigen und waldigen Gebiete am rechten Ufer der Donau
sind die Unterschiede geringer und wenn hier auch die höchste
*) Fiume hat 14.i° Jahr «sw arme.
Weltausstellungs Catalog. 0
ü