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Volltext: Ungarn auf der Wiener Weltausstellung 1873 : Special-Catalog der ausgestellten Gegenstände der Urproduction, Gewerbe, Wissenschaft und Kunst

Temparatur 34.5 “ erreichte so sank die Kälte nicht unter 
Io.» Grad. — Im obern Alföld (von Ofen bis Särospatak) ist 
die höchste Temparatur -f- 35. s die niedrigste— 21.» °, in untern 
Alföld hingegen die höchste -j-41. 3 ,die niederste — 22., Grade. 
An den westlichen und südlichen Grenzen mit Einschluss Kroa 
tiens finden wir ein Maximum von -j- 3Ü.i und ein Minimum von 
— 18.3 Graden. 
Es ergibt sich aus dem Gesagten, dass die Temparatur-Ex 
treme am kleinsten sind in den Gebieten westlich und südwest 
lich der Donau, dann im waldreichen Hochlande des Erzgebirges, 
sie zeigen sich dagegen grösser im Pressburger Becken und im 
oberen Theile des Alföld und wachsen noch mehr in den südli 
chen Ebenen, wo sie ebenso, wie in der Kühe der hohen Tatra 
und in Siebenbürgen ihr Maximum erreichen. 
Charakteristisch für das Klima Ungarns ist der starke 
Temparatur Wechsel an einem und demselben 
Tage i zu verschiedenen Tageszeiten), der tlieils regelmässig ein- 
tritt° tlieils durch spezielle, nicht periodische Ursachen bedingt 
wird. So beträgt der Temparatur - Untenschied im Alföld zwi 
schen den Tages- und Nachtsstunden im Sommer regelmässig 
13 bis 15 Grade; im Spätsommer insbesonders folgen auf kühle 
Morgen von 4—5° oft heisse Tage, an denen nach Mittag das 
Thermometer im Schatten Uber 30° sicherhebt. Grösser noch sind 
die Unterschiede an der Bodenoberfläche, welche unter dem di 
rekten Einflüsse der Sonnenstrahlen im Laufe des Tages aut 
40 — 45° sich erhitzt und nach dem Untergange der Sonne in 
Folge der ungehinderten Ausstrahlung der Wärme sehr rasch 
sich”abkühlt, so dass sie während der Nacht bis auf wenige Grade 
über den Nullpunkt herabsinkt. 
Mit Ausnahme der südwestlichen Theile des Landes, auf 
welche des Einfluss de» adriatischen Meeres sich geltend macht, 
steht der grösste Theil Ungans unter der Herrschaft jener Wit 
terungs-Erscheinungen, welche das sogenannte 0 ontinentai- 
klima kennzeichnen, was noch mehr hervortritt, wenn wir auch 
die Feuchtigkeits- und Regen-Verhältnisse in Betracht ziehen. 
Besonders wichtig für die Entwickelung der Pflanzenwelt 
sind aber hier noch die Anzahl und die Grenzen der F r o s 11 a g e 
d. i. ieuer Tage, an welchen das Thermometer unter den Gefrier 
punkt sinkt. —Nach den bisherigen Beobachtungen beträgt die 
durchschnittliche Zahl der Frosttage in den beiden Ebenen 73, 
im Gebirgslande 100, in Siebenbürgen 110, im höchsten Norden
	        
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