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aber 130 bis 150. Ja im Jahr 1858 stieg diese Zahl in Ärva-Vä-
ralja sogar auf 173, während sie innerhalb 20 Jahren nicht unter
130 Tage herabsauk. Die wenigsten Frosttage hat der Südosten
des Landes, das Gebiet von Fiume, Kroatien und die Militär
grenze am adriatischen Meere. In Agram z. B. beträgt die mitt
lere Anzahl der Frosttage nur mehr 50, — in Fiume sank selbst
in dem langen Winter von 1810—71 das Thermometer nur an
15 Tagen unter den Gefrierpunkt.
Sowohl die Zahl der Frosttage, als auch ihre Vertheilung
aut die einzelnen Monate ist jedoch sehr grossen Unregelmässig
keiten unterworfen. —- Im Tieflande kommen durchschnittlich in
5 Monaten (von Mai bis Oktober) keine Fröste vor, in Sieben
bürgen und im Hochlande umfasst die frostfreie Zeit nur 3 y s bis
4 Monate. Besonders gefährlich und gefürchtet sind die Rück
fälle der Kälte, welche zuweilen im Mai sich einzustellen pflegen,
zumal wenn durch einen schönen März und April die Vegetation
bereits grössere Fortschritte gemacht hat.
2. Die Luftfeuchtigkeit.
Nächst den Wärmeverhältnissen ist die Feuchtigkeit
der Luft auf das Klima eines Landes von hervorragendem
Einflüsse, indem sie ebenfalls auf den Charakter der Vegetation be
stimmend einwirkt, sowie umgekehrt auch die Pflanzendecke des
Bodens eine Rückwirkung äussert auf den Wassergehalt der Luft.
Nach den bisherigen Beobachtungen herrscht bei uns die
grösste Luftfeuchtigkeit imWinter und fällt insbesondere auf den
Monat Jänner; während die geringste Feuchtigkeit örtlich selu-
ungleich vertheilt ist. Im Flachlande sind nämlich sowie in den
südlichen Landstreichen die trokensteu Monate der Juli und Au
gust, an der westlichen Grenze, in Siebenbürgen und im Hoch
lande überhaupt herrscht dagegen die grösste Trockenheit der
Luft im April und Mai, — dem Herbste kommt dabei durchschnitt
lich eine grössere Feuchtigkeit zu, als dem Frühlinge.
Während die mittlere jährliche Feuchtigkeit im Gebirgs-
lande 81. s (es wird dabei das Feuchtigkeits-Maximum mit 100
bezeichnet), in den westlichen und südlichen Landestheilen, sowie
in Siebenbürgen 76. ä beträgt, erreicht sie in den ausgedehnten
Ebenen nur 71 und ist somit um 8 % geringer, als in den norddeut
schen Ebenen. Noch auffälliger erscheint die relativ grosse
Trockenheit Ungarns, wenn wir die durchschnittlichen geringsten
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