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Volltext: Ungarn auf der Wiener Weltausstellung 1873 : Special-Catalog der ausgestellten Gegenstände der Urproduction, Gewerbe, Wissenschaft und Kunst

Feuchtigkeitsgrade der einzelnen Monate in Betracht ziehen. Es 
treten diese am häufigsten im April und August, seltener in» 
Mai ein, wo der Feuchtigkeits-Gehalt auf 20% der Sättigung (in 
einzelnen Fällen sogar auf 16%) fällt. 
Hierdurch und bei der stärkeren Luftströmung lässt sich 
auch die ausserordentlich grosse Verdunstung erklären, hinter 
welcher die durchschnittlich niederfallende Regenmenge in den 
letzten Jahren weit zurückblieb, so dass wir daraus auch z. B. 
die Austrocknung des Neusiedler Sees u. a. Erscheinungen in Un 
garn leicht erklären können. 
3. Atmosphärische Niederschläge. 
Die atmosphärischen Niederschläge lassen den Unterschied 
des ungarischen Klima’s gegen dasjenige der nord- und westeu 
ropäischen Länder noch deutlicher als die Temperatur- und 
Feuchtigkeits-Verhältnisse hervortreten. 
Betrachtet man Ungarn im Ganzen, so beträgt die mittlere 
Höhe des jährlichen Niederschlages 617. 5 Millimeter, welche sich 
auf 107 Tage vertheilt. Den geringsten Antheil an dieser Menge 
haben die beiden ungarischen Ebenen, in denen dieselbe durch 
schnittlich weniger als 500 Mm. beträgt. Am grössten erscheint 
sie im Gebirgslande (Kronstadt und Ärva) mit 840 — 900 Mm. 
Im Vergleiche mit andern Gegenden und Ländern fällt ins 
besondere die geringe Zahl der Regentage (dieselbe be 
trägt in den beiden ungarischen Becken mit Ausschluss der Grenz 
stationen durchschnittlich nur 96) ins Auge und lässt sich daraus 
die Wahrnehmung erklären, dass in trockenen Jahren selbst be 
trächtlichere Niederschläge keine erhebliche Wirkung hervor 
bringen, indem der grössere Theil des Wassers rasch abfiiesst oder 
verdunstet, ohne dem Erdreich zu Gute zu kommen. 
Die grösste Regenmenge entfällt bei uns wohl durchwegs 
auf den Sommer, und dürften einzelne Ausnahmen, womach die 
Herbstregen zu überwiegen scheinen, bei längern Beobachtungen 
sich kaum als stichhältig erweisen. 
Aber nicht die a b s o 1 u t e Niederschlags-Menge ist es, wel 
che das ungarische Klima charakterisirt, sondern die grosse Un 
gleichheit in der Vertheilung des atmosphärischen Niederschlages 
auf die einzelnen Jahre und Monate. Diese Ungleichheit, welche 
in den Mittelwerthen sich mehr oder weniger ausgleicht, hat zur 
Folge, dass in manchen Jahren die grosse Dürre nicht nur das
	        
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