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Volltext: Ungarn auf der Wiener Weltausstellung 1873 : Special-Catalog der ausgestellten Gegenstände der Urproduction, Gewerbe, Wissenschaft und Kunst

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Ceutren) ausgingen, deren Zahl unbestimmt ist und von der Zahl 
der einheimischen Arten abhängt. Wenn die Entstehung der ein 
zelnen Pflanzen blos von jenen Bedingungen abhängig gewesen 
wäre, welche jetzt ihre lokale Gruppirung bestimmen, dann 
würden wir in entfernt liegenden Ländern häufig dieselbe Flora 
finden müssen. Wenn die Erde überall Dasjenige hervorgebracht 
hätte, was sie unter denselben klimatischen Verhältnissen auch 
erhalten kann, dann würden nicht vor unseren Augen Einwan 
derungen Vorkommen. Die Natur schied nur an gewissen Or 
ten die ersten Keime auseinander. Diese Orte aber waren sehr 
zahlreich und ohne alles System zerstreut und es besass jeder die 
Fähigkeit, gewisse organische Umbildungen hervorzubringen. Je 
des natürliche Floreugebiet hat daher seine besondere Entstehung 
die aus dem Austausche der Pflanzenmittelpunkte ein Gesammt- 
bild der Gegend bildete und selbstständig dasteht. Seine Gren 
zen werden dort liegen, wo das Klima den meisten einheimischen 
Pflanzen eine Schranke setzt, oder wo das weite Meer oder an 
dere gewaltsame Hindernisse ihrer Verbreitung im Wege standen. 
Diese natürlichen Pflanzengebiete sind um so genauer begrenzt, 
je weniger es möglich, dass ihre Erzeugnisse auf dem Wege der 
Einwanderung sich vermischten. 
Auch auf dem Gebiete der ungarischen Flora entstanden 
solche Vegetations-Mittelpunkte, deren Gesammtheit derselben 
einen besonderen Charakter verliehen. Die pannonische 
Flor a erhielt ihren Namen von ihrer geobotanischen Eigenthüm- 
lichkeit und ist weder durch politische, noch durch natürliche 
Grenzen so genau abgeschlossen, dass man deren Gebiet einiger- 
massen umschreiben könnte. Die ungarische Flora gehört wohl 
zur mitteleuropäischen Binnen fl ora, aber ihre grosse 
Ausdehnung und der Umstand, dass die höchsten Gebirge au den 
Grenzen liegen, während der südliche Theil meist eben ist, waren 
und sind für den Charakter unserer Flora von so massgebendem 
Einflüsse, dass während die Flora Südungarns einen entschieden 
südlichen Typus zeigt, die Flora Oberungarns einen nördlichen 
Charakter besitzt. Nachdem weiters die Flora des östlichen und 
westlichen Europas eben in Ungarn zusammentrifft und sich hier 
durch Uebergänge verbindet, so ist natürlich, dass die ostunga 
rische und die siebenbürgisch-banater Flora sich von jener West 
ungarns wesentlich unterscheidet. Unsere südliche Flora erhält 
noch dadurch eine Veränderung, dass die charakteristischen 
Pflauzen-Eiemente der Balkan-Halbinsel sich bis hierher erstrek-
	        
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