MAK

Volltext: Ungarn auf der Wiener Weltausstellung 1873 : Special-Catalog der ausgestellten Gegenstände der Urproduction, Gewerbe, Wissenschaft und Kunst

49 
Ruhrkraut (Gnaphalium dioicum L.), Trifolium badium Sehreb. 
und Scleranthus annuus wachsen. Aus dem hohen Grase heben 
Gymnadenia conopsea R. Br., sowie die schön blaugefärbte Gen 
tiana Pneumonanthe und amarella L. die Köpfe stolz empor. 
Unter den rasenartigen Pflanzen fallen die Aira flexuosa var. 
purpurea und Festuca varia Haenke besonders auf. Von diesen 
bedeckt und an die Erde geschmiegt kommen die kleine Sagina 
procumbens L., Lepigonum rubrum Fries, Spergula arvensis L. 
et nodosa L. und andere vor. 
An die Stelle der bisher nur vereinzelt vorkommenden und 
mehr kleineren Laubhölzer treten jetzt zahlreiche Is adelhölzer, 
welche hie und da mehr oder weniger grosse Forste bilden. 
Mit diesen zugleich erhebt sich auch die Hochebene. Beide 
Umstände bringen selbstverständlich auch im Chrakter der Ve- 
gationsform eine Veränderung hervor. An schattigen leuchten 
Plätzen wuchern Melampyrum nemorosumL., Senecio JakobeaL., 
Luzula albida DC. und maxima DC., Phyteuma orbiculare, unter 
welche sich schon subalpine Pflanzen als: Ranunculus aconitifo- 
lius L. und Goodyera repens R. Br. mischen. Auf freieren Orten 
kann man die Salvia glutinosa L., Gentiana Asclepiadea L., Pe- 
dicularis silvatica L., Rumex Aeetosa Tourn, reichlich sehen, wäh 
rend die Fichtenhäume vom Eplieu umschlungen werden. 
Immer weiter vordringend gelangen wir endlich in die 
grosse Welt des organischen Lehens, nämlich in den Wald.^ 
Dieser pflegt gewöhnlich einen wesentlichen Einfluss auf den Cha 
rakter der Landschaft auszuüben, und gibt dem Ganzen jene ern 
ste Färbung und Schattirung, welche bei dem Beschauer zugleich 
Bewunderung und Schauer erregt. Der Kriväner Wald ist auch 
in unserm Bilde dasjenige, nach welchen wir uns zwar sehnen, 
befinden wir uns jedoch eine Zeit lang in demselben, wieder 
aus diesem Kerker befreit zu sein wünschen. Die Wälder im 
Allgemeinen leiden nur kleinere Gesträuche, unscheinbare Moose, 
Flechten und lichtscheue Pilze in ihrer Nähe, und lieben es, die be 
laubteren Sträucher zu verdrängen. Dagegen geben die surnpfi- 
gen und steinigen Ränder der Bergflüsse auch diesen bescheide 
nen Baumgattungen eine Zufluchtsstätte, ja sie pflegen hier sogar 
reichlich zu wuchern. Die grösseren Bäume nehmen hier ab und 
die zahlreichen Arten essbarer Beeren gewinnen den Vorrang. 
Diese reifen hier neben zahlreichen Cruciferen, Lippenblüth- 
lern, rosenartigen Pflanzen undScrophularineen, als: Arabis alpina 
L., Tormentilla erecta L., Geum urbanum L. und rivale L., — 
WeUausstellungs-Catalog. 4
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.