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Volltext: Schweden : Weltausstellung 1873 in Wien

GR. XIII. MASCHINENWESEN UND TRANSPORTMITTEL. 
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ficielle Angaben vorliegen, ist für 1871 
der Produktionswerth zu 533,000 R:dr an 
gegeben. 
Der Dienst der Photographie bei Re- 
productionen in grösserem Massstabe ist 
hier noch nicht viel in Anspruch genom 
men worden. Zwar wurde in Stockholm 
vor einigen Jahren eine photolithographi 
sche Druckerei angelegt, aber das Geschäft 
gerieth bald ins Stocken. Statt dessen 
wird die Photographie sehr viel zum Por- 
traitiren angewendet: man zählt allein in 
Stockholm gegen 50 photographische Ateliers; 
und da die übrigen Städte in Proportion 
damit ähnliche Anstalten besitzen dürften, 
und sogar Flecken und grössere Dörfer oft 
genug damit versehen sind, so ist leicht 
einzusehen, dass die photographische Kunst 
in Schweden sehr stark ausgeübt wird. 
Auch dürfte man behaupten können, dass 
die Produkte, welche die geschicktesten un 
ter denselben liefern, den Vergleich mit 
denjenigen, welche im Auslande in dieser 
Hinsicht hervorgebracht werden, völlig aus- 
halten können. Dass diese Photographen 
sich nicht ausschliesslich mit dem Portraiti- 
ren beschäftigen, ist ziemlich klar: zu der 
Ausübung ihrer Kunst gehört auch Anderes, 
was man gewöhnlich von einer solchen for 
dert, z. B. Photographiren von Landschaf 
ten, Gemälden, Karten, Kunstsachen u. dgl. 
Auch wird die Photographirkunst zum Kal- 
kiren auf die Holzstöcke zu xylographischem 
Zwecke angewendet. 
Graveur- und Guillocheur-Arbeiten, 
sowie auch Musterzeiclmungen und Deco- 
rationsmalerei werden im Lande zu den 
gewöhnlichen Zwecken ausgeübt; doch 
dürfte man ihnen hier keinen mehr her 
vorragenden Platz einräumen können, gleich 
wohl vielleicht mit Ausnahme der Decora- 
tionsmalerei für die königlichen Theater in 
Stockholm. 
Gruppe XIII. 
Maschinenwesen und Transportmittel. 
Die Anfertigung von Maschinen in 
Schweden, welche als zu der Volksmenge 
in bedeutendem Massstabe betrieben aner 
kannt werden muss, geschieht theils in be 
sonders dazu angelegten mechanischen Werk 
stätten theils in ähnlichen Anstalten, die 
aber mit der Eisenfabrikation in Zusam 
menhang stehen. Bei dem Berichte übei 
die Eisenhantierung (S. 35) liess sich 
daher nicht vermeiden, auch solche Fabri 
kationen zu berühren, die eigentlich als zu 
dieser (Gr. 13) sowie auch zu der Metall 
industrie im Allgemeinen (Gr. 7) gehörend 
betrachtet werden müssen. Diese bisweilen 
innige Verbindung zwischen Eisenwerken 
und mechanischen Werkstätten macht auch, 
dass sich schwer sagen lässt, wie gross 
eigentlich die Zahl der letzteren ist, weil 
dieses sehr viel darauf beruht, wie man 
rechnet. 
Nach den officiellen Gewerbeberichten 
gab es in Schweden, Ende 1871, 95 
sog. mechanische Werkstätten; wenn man 
aber weiss, dass die vielen Eisenwerke, 
welche Maschinen und besonders Acker- 
geräthschaften in bei weitem grösseren 
Massstabe zubereiten, als mehre der eigent 
lichen mechanischen Werkstätten, hier nicht 
mit eingerechnet sind, so wird die richtige 
Anzahl in der Wirklichkeit höher, als die 
angegebene. Auf der andern Seite aber 
darf auch wieder nicht verschwiegen wer 
den, dass unter den Werkstätten mehre in 
Stockholm belegne sich befinden, deren 
Thätigkeit in Vergleich mit den grösseren 
mechanischen Werkstätten ziemlich unter 
geordnet ist. Der für die sämmtlichen 
Werkstätten angegebene Fabrikationswerth 
von 11 Mill. R:dr, welcher i. J. 1871 von 
den angegebenen 6,125 Arbeitern geliefert 
wurde, ist infolge des Angeführten nicht 
der volle Betrag, den die Anfertigung der 
Maschinen und Geräthschaften in dem Lande 
erreichte, sondern dürfte mit mehren Mil 
lionen erhöht werden müssen, um der Wirk 
lichkeit zu entsprechen. Würde man also
	        
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