GR. XIII. MASCHINENWESEN UND TRANSPORTMITTEL.
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auch bei den Hauptetablissement ein Walz
werk zur Eisenzubereitung- kommt, ist
ungefähr 2,300 Mann, und die Anfertigung
der Maschinen und Fahrzeuge wird für die
Werkstätte bei Motala nebst der Werfte in
Norrköping für 1871 zu dem Werthe von
1,355,900 R:dr und für Lindholmen zu
951,640 R:dr angegeben, sodass, wenn
man den Werth.der Produktion des Walz
werkes mit 1,287,000 R:dr hinzulegt, der
Werth der ganzen Jahresproduktion auf
die bedeutende Summe von 3,554,500 R:dr
steigt, die für 1872 zu 5,520,200 R:dr
angegeben ist.
Unter den übrigen grösseren mechani
schen Werkstätten verdienen Erwähnung:
Bergsund (Produktionswerth i. J. 1872:
1,673,000 R:dr), die grosse Werfte (900,000
R:dr), Gebrüder Bolinder’s Werkstätte
(827,000 R:dr), alle 3 in Stockholm, die
in Oscarshamn (739,000), Trollhättan
(491,000), Keiller’s in Göteborg, Kockum’s
in Malmö, Söderteige, Eskilstuna (Munk-
tell’s), Arboga, Köping, Gefle, Landskrona,
Hellefors (in Södennanland) u. a. m. Von
den Eisenwerken, welche sich mit der An
fertigung von Maschinen und Geräthen be
schäftigen, können unter vielen anderen
hier erwähnt werden: Öfverum, Finspong,
Näfveqvarn, Ankarsrum, Aker, Lessjöfors,
Forsvik u. a. m. Von diesen Werken ist
besonders Finspong anmerkenswerth, jedoch
nicht so sehr durch seine Maschinenfabri
kation, sondern vielmehr durch die grosse
Fabrikation der Kanonen und Kriegsmuni
tion, und als ein grosses Landgut u. a. m.
Hier auf eine Analyse desjenigen ein
zugehen, was bei allen diesen Eisenwerken
und mechanischen Etablissements angefer
tigt wird, ist nicht möglich, sofern man
nicht ein vollständiges Verzeichniss alles
desjenigen durchmachen will, was alles an
Maschinen geliefert werden kann ; inzwischen
sind die Zubereitungen schon in der Rich
tung fortgeschritten, dass man in den ver
schiedenen Werkstätten begonnen hat, sich
ausschliesslicher irgend einem bestimmten
Zweige zu widmen. So werden z. B. mei
stens zubereitet:
Seemaschinen und Fahrzeugshauten bei
Motala und dessen Filialen (z. B. die Mo
nitors für die Marine), sowie in Stockholm
in Bergsund und in der grossen Werfte,
in Oskarshamn und in Göteborg n. s. w.;
Landmaschinen an eben diesen Orten,
sowie in Trollhättan (Locomotiyen und Lo-
comobilen), bei den Gebrüdern Boiinder in
Stockholm (Sägewerke), in Eskilstuna (Lo-
comobilen), in Malmö (Locomobilen und
Eisenbahnwagen) u. s. w.;
Landwirthschaftliche Geräthe in Öf
verum, Göteborg, Näfveqvarn, Aker, Ankars
rum, Malmö, Forsvik u. a. m.
Als Beispiel von demjenigen, was ein
schwedisches Maschinen-Etablissement zu
leisten vermag, theilen wir folgende Angabe
mit über die i. J. 1871 in Motala nebst
der Werfte ausgeführten Arbeiten:
1 Monitor (zum Theil),
16 Dampfer ä 12 bis 160 Pferdekraft,
5 d:o ä 4 » 8 »
1 Lastprahm,
7 Dampfmaschinen ä 15 bis 100 »
4 Dampfkessel ä 100 »
1 Locomotive,
verschiedene Kanonen- und Eisenbahn-Me
chanismen;
wobei zugleich daran erinnert werden
muss, dass das sämmtliche verwendete Ei
senmaterial von den eigenen Walzwerken
und Schmieden des Etablissements zuberei
tet ist.
Hierzu können die gleichzeitig in Lind
holmen ausgeführten Arbeiten gelegt wer
den, nämlich:
12 Dampfer ä 15—60 Pfdkr.,
3 d:o ä 4—8 »
13 Dampfmaschinen' ä 8—60 »
verschiedene kleinere Maschinereien.
Die allermeisten schwedischen Dampfer
sind bei schwedischen Werkstätten gebaut,
und da diese Dampfer, wie weiter unten
(Gr. 17) dargelegt werden wird, an Zahl
in den letzten Jahren in beständiger Zu
nahme begriffen gewesen sind, so hat man
hierin auch einen Massstab zu der Ent
wickelung der Werkstätten. Dass zu allen
diesen und ähnlichen Arbeiten grösstentheils
schwedisches Eisen und schwedischer Stahl
angewendet wird, ist oben (S. 82) bereits
erwähnt worden, sowie auch schon ange
deutet worden ist, dass der Stahl anfängt
das Eisen immer mehr zu verdrängen.
Rücksichtlich der Genialität, Zweckmässig
keit und Eleganz der Constructionen dürfte
es wohl gestattet sein zu behaupten, dass
Schweden sich hier ohne Furcht einer jeden
Nation an die Seite stellen kann und gute
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Schweden.