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Volltext: Schweden : Weltausstellung 1873 in Wien

QR. XV. MUSIKALISCHE INSTRUMENTE. 
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z. B. sind weit umher bekannt im Lande 
wenn auch eben nicht wegen ihres ge 
schmackvollen Aeussern, so doch wegen 
ihres sichern Ganges. Gleichwohl scheinen 
die eingeführten sog. Schwarzwalder Uhren 
diese Wanduhrenart verdrängen zu wollen. 
Gruppe XV. 
Musikalische Instrumente. 
Da die Ausführung von Instrumental 
musik so ziemlich in jeder gebildeten Fa 
milie des Landes vorkommt, so ist davon 
eine natürliche Folge, dass auch die An 
fertigung solcher Instrumente eine ziemlich 
hohe Stufe' erreicht hat. Schwedische Forte 
pianos und auch Blaseinstrumente haben 
in den letzten Jahren auch bei den Aus 
stellungen sowohl wegen ihrer akustischen 
Eigenschaften als auch wegen ihres ver 
gleichsweise billigen Preises einen hervor 
ragenden Platz eingenommen. Die meisten 
Musik-Instrumentmachereien im Lande be 
schäftigen sich mit der Anfertigung von 
Fortepianos, und obgleich dieselben jähr 
lich 500—600 von solchen herstellen dürf 
ten, so befriedigt dies doch keinesweges 
das Bedürfniss des Landes, sondern es wer 
den davon in jedem Jahre noch 100—150 
eingeführt. 
Hauptsächlich für die Kirchen werden 
Orgeln gebaut, unter denen mehre kost 
bare in späteren Zeiten gemacht sind, welche 
allgemeine Anerkennung gewonnen haben. 
Die Instrumental-Musik der Landleute 
beschränkt sich gewöhnlich auf die Be 
handlung der Violine und in gewissen Pro 
vinzen der Klarinette, wozu in der letzten 
Zeit noch die der deutschen Handklaviere 
gekommen ist. Besonders beliebt ist die 
Violine, und das Violinspielen wird so all 
gemein geübt, dass man in gewissen Gegen 
den, vielleicht nicht am wenigsten in Norr- 
laud, in einigen Kirchspielen beinahe in 
allen Bauerhöfen eine Violine findet. Die 
Anfertigung solcher Instrumente geschieht 
daher an mehren Orten im Lande, und 
obgleich die Anzahl der angefertigten In 
strumente nicht bekannt ist, so dürfte sie 
nicht unbedeutend sein, selbst wenn man 
weiss, dass jährlich 300—400 Violinen ein 
geführt werden. 
Eigenthümliche Lautapparate sind die 
Schallhörner von Holz oder Birkenrinde, 
bisweilen auch von Blech, welche bei den 
Viehbuden (Sennenhütten) der Gebirgsge 
genden von Dalame und Norrland zum 
Locken des Viehes oder zur Mittheilung 
von Signalen angewendet werden. Diese 
5—6 Fuss langen, geraden Instrumente ohne 
Seitenöffnungen haben starke, durchdrin 
gende Töne, welche, hervorgerufen von ei 
nem geübteren Bläser, dem Ohre recht an 
genehme Modulationen erbieten. 
Gruppe XYI. 
Heereswesen 1 ). 
a) Heeres-Organisation und Ergänzung. 
Die Armee-Organisation Schwedens grün 
det sich auf das Stamm-System. Der Stamm 
oder der zu Friedenszeiten beständig un- 
') Mitgetheilt vom Bureau des Kriegs-Mini 
steriums. 
terhaltene Theil der Armee wird durch Wer 
bung, "Rüstung” oder "Rottirung” ergänzt. 
Die Reserve, welche nach erhaltener Aus 
bildung erst im Falle eines Krieges einbe 
rufen wird, entsteht durch allgemeine Wehr 
pflicht. Diejenigen Truppen, welche durch 
Rottirung und Rüstung gebildet werden,
	        
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