GR. XVI. HEERESWESEN.
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Bataillon 20 und die Feldsignal-Compagnie
10 Stammpferde. Zum Exercieren und zu
Feldzügen werden die erforderlichen Pferde
auf gleiche Weise wie bei der Artillerie
angeschafft.
Das Sappeur-Bataillon soll mit dem Pon
tonier-Bataillon einerlei Stärke und Ein-
theilung erhalten.
Ausser diesen Genietruppen werden, wie
oben angeführt, in jedem Infanterieregi
mente 2 Unteroffieiere und 32 Mann Zim
merleute (Infanterie-Pioniere) ausgewählt,
welche während einer Exercierzeit von 4
Jahren in Feldarbeiten von dazu beorder
ten Officieren desselben Regimentes geübt
werden. Diese Officiere sollen, ehe sie die
Leitung dieser Uebung übernehmen, selbst
zusammen mit dem Befehle der Genietrup
pen einen Uebungscursus durchmachen.
Von den erwähnten 32 Mann mit Be
fehl wird die Hälfte in jedem zweiten
Jahre umgetauscht und mit neuen ersetzt.
Die Abgelösten treten in die Linie zurück
und bilden also innerhalb des Regimentes
eine stehende Pionier-Reserve von geübten
Leuten sowohl an Befehl als an Mann
schaft, deren Anzahl, da diese Organisation
einige Jahre hat entwickelt werden können,
und in Betrachtung der jetzigen Dienstzeit
der Stammsoldaten mindestens zu 0 Offi
cieren, 6 Unterofficieren und 100 Mann
angenommen werden kann. Diese sind stets
in den Gliedern des Regimentes, können
aber gelegentlich ausgehoben werden theils
zu kleineren Arbeiten, welche Uebung er
fordern, theils zu Anführern oder Leitern
bei solchen Arbeiten, zu denen die ganze
Stärke des Regimentes erforderlich ist. Ihr
Material besteht in 2 mit 3 Pferden bespann
ten Wagen von in der Hauptsache gleicher
Beschaffenheit mit dem allgemeinen Tross
der Armee, aber jeder derselben einen klei
nen eisernen Ponton führend, in welchem
allerlei Sehanzenzeug für etwa 150 Mann
eingepackt ist, sowie darüber etwas Brücken
material von der leichtesten Art, welches
für kleinere Detachements und zur Erleich
terung bei der Anlage von N othbrücken
anwendbar ist.
Finanzen.
Die Staatseinkünfte Schwedens betrugen
im Jahre 1872 uhgefähr 49,800,000 R:dr
(c. 70,000,000 Francs). Von dieser Sum
me kommen dem Vertheidigungswesen zu
Lande zu Gute als
Ordinärer Anschlag 9,994,500 R:dr.
Extra-ordinärer Anschlag. 4,113,640 »
Ertrag der Dienstgüter der
Armee 1,537,397 »
Rottirungsgelder 2,599,487 »
Rüstungsgelder 295,551 »
Summa 18,540,575 R:dr.
circa 26,500,000 Francs.
Von diesen Anschlägen kommen ferner
auf die eingetheilten Truppen 3,952,120
R:dr. Nebst dem Ertrage der Dienstgüter,
der Rüstungs- und Rottirungsgelder belau
fen sich also die Kosten für die eingetheil
ten Truppen auf 8,384,555 R:dr oder un
gefähr 12,000,000 Fr., was für jeden ef-
fectiv eingetheilten Soldaten 348 R:dr oder
497 Fr. ausmacht.
Die Anschläge für die geworbenen Trup
pen betragen zusammen 2,819,119 R:dr
(4,027,300 Fr.). Die jährlichen Kosten
für jeden geworbenen garnisonirten Solda
ten belaufen sich auf 483 R:dr (690 Ir.),
für jeden nicht garnisonirten auf 185 R:dr
(265 Fr.).
Von der ganzen für das Vertheidigungs
wesen zu Lande verwendeten Summe kom
men auf jeden Bewohner 4'47 R:dr (6‘38
Fr.); auf jeden effectiven Stammsoldaten
613 R:dr (876 Fr.) und auf jeden Solda
ten der Kriegsmacht, die Ersatz-Reserve
und Ortsvertheidigung ungerechnet, 173 R:dr
(247 Fr.).
Uebungstage sind ungefähr 4,000,000,
welche vertheilt auf jeden Bewohner 1 und
auf jeden effectiven Mann der Kriegsmacht
32 ausmachen.
Angaben über Sold u. s. w. für:
. a) Die Generalität.
Ein G-eneral-Befehlhaber, Sold
Tafel-, Reise- und Fourage-Gelder
Der Cavallerie-Inspector, Sold
Tafel- und Fourage-Gelder
Der General-Feldzeugmeister, Sold...
Tafel- und Fourage-Gelder
Verglitigung für Einquartirung, Ser
vice etc
Der Fortifications-General, Sold
Tafel- und Fourage-Gelder
Yergütigung für»Einquartirung und
Service
12,860
9,645
12,860
10,715
Anm. Die drei letztgenannten erhalten ausserdem Ver-
gütigung für Dienstreisen laut Reiserechnung.
6,430
6,430
6,430
3,215
8,575
3,215
1,070
6,430
3,215
1,070