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GE. XVI. HEERESWESEN.
nicht veröffentlicht werden konnten, woge
gen 11 nach vorhergegangener Berichtigung
auf dem Felde herausgegeben wurden. Der
Stich der neueren Blätter ist mit dem Sti
chel ausgeführt von Kupferstechern, die zum
Theil bei dem Corps angestelit sind und
zum Theil auf Accord arbeiten. Auf solche
Weise sind 26 Blätter seit 1857 gestochen. 1 )
Das topographische Corps hat seit 1832
die Verpflichtung gehabt, in Verhältnis« zu
dem Fortschreiten des militärischen Kar
tenwerkes und mit Benutzung desselben als
Material ein von statistischen Beschreibun
gen begleitetes Kartenwerk in dem Mass-
stabe 1: 200,000 über die schwedischen
Län auszuarbeiten. Von diesem Karten
werke sind Karten über 10 Län erschienen
auf zusammen 15 Blättern, sämmtlich in
Kupfer mit dem Stichel ausgeführt. Im
vorigen Jahre (1872) hat der König be
fohlen, dass die Arbeit mit diesem Karten
werke bis auf Weiteres ruhen soll.
Seit dem Jahre 1851 ist die Generalkarte
in dem Massstabe 1: 1,000,000 unter Ausar
beitung. Diese wird in 3 Blättern erschei
nen, wovon das eine im Buchhandel ist.
Das topographische Corps arbeitet fer
ner zu dem militärischen Kartenwerke ge
hörende Karten in grösseren Massstäben
über solche Punkte aus, die in militärischer
Hinsicht von grösserer Wichtigkeit sind.
Diese Karten werden geheim gehalten.
Zu den sämmtlichen Arbeiten des topo
graphischen Corps ist jährlich eine Summe
von 60,000 R:dr (etwa86,000 Francs) veran
schlagt, und ausserdem werden die Einkünfte
von den verkauften Karten angeweiidet.
Ueber das ökonomische Kartenwerk des
Reiches und über das damit verbundene
ökonomische Kartenwerk über das Län Norr-
botten siehe S. 40.
Auch von Einzelnen wird eine recht bedeu
tende kartografische Thätigkeit entwickelt.
Der Major A. Hahr hat mit Benutzung
der Messungen des topographischen Corps
und, wo solche noch nicht stattgefunden
haben, der besten zugänglichen Materialien,
welche ihm zu Gebote standen, eine Gene-
') Künftig wird vielleicht anstatt des Kupfer
stichs von dem topographischen Corps zur
Herstellung seiner Karten die von Mariot in
Wien erfundene, von dem Schwedischen Staate
eingekaufte heliographische Methode ange
wendet werden.
ralkarte über die südlichen und mittleren
Theile von Schweden in dem Massstabe
1: 500,000 und über das nördliche Schwe
den in dem Massstabe 1: 1,000,000 zu-
, sammen getragen. Die erstere ist in Kupfer
gestochen und in 8 Blättern erschienen, die
letztere in Stein gestochen und in 2 Blät
tern veröffentlicht. Ausserdem hat Hahr
zum Schulgebrauch eine physische und po
litische Karte über das mittlere und südli
che Schweden auf 8 Blättern ausgearbeitet
und in Stein stechen lassen. Zu diesen
Kartenarbeiten hat der letztverstorbene
König Carl XV aus eigenen Mitteln bedeu
tende Geldbeiträge geliefert. Die Karten
nebst den Platten sind jetzt dem topogra
phischen Corps überlassen, um auf dessen
Veranstaltung fortwährend herausgegeben
zu werden.
Der Lieutenant Th. A. v. Mentzer hat
für den Schulgebrauch verdienstvolle Kar
ten nicht allein über Schweden und dessen
Nachbarländer, sondern auch über andere
Theile von Europa und die übrigen Welt-
theile ausgearbeitet. Von demselben Ver
fasser sind auch Karten über die Wikings
züge und die altnordischen Fahrten und
Handelswege, sowie ein Atlas der allge
meinen Geschichte und andere Karten zum
Gebrauch für die Jugend erschienen.
Ueber die nördlichen Theile von Schwe
den sind mit und ohne Geldunterstützungen
vom Staate Karten von Einzelnen heraus
gegeben. Ueber die Landschaft Gestrikland
von L. E. Ährman in dem Massstabe 1:
100,000 in 2 Blättern; über Vermland in
dem Massstabe 1: 200,000 von Frese;
über das län Vesternorrland von M. R.
Stjernström in dem Massstabe I: 150,000
in 4 Blättern; über das Län Jemtland theils
eine Karte in 1 Blatt und in dem Mass
stabe 1: 500,000 von Westrell und theils
eine solche in 15 Blättern und in dem
Massstabe 1: 200,000 von Albin und E.
T. F. Nordbeck, und über das Län Norr-
botten von C. A. Petterson in dem Mass
stabe 1 : 1,000,000 und auf einem Blatte.
Unter dem Titel: Karte über Skäne
nach mehren schwedischen Hülfsmitteln von
/. H. Mansa ist in Kopenhagen von den
9 südlichsten Blättern der Karte des topo
graphischen Corps über Schweden in dem
Massstabe 1 : 100,000 eine Copie in dem
Massstabe 1 : 200,000 erschienen.