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Volltext: Schweden : Weltausstellung 1873 in Wien

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Gfi. XVII. MARINEWESEN. 
sten sind folgende Schiffbrücke und Un 
glücksfälle vorgekoinmen: 
i. J. 1866 
» 1867 
» 1868 
» 1869 
» 1870 
» 1871 
» 1872 
Segler. 
Dampfer. 
Summa. 
Davon 
ganz ver 
unglückt. 
1 
1 
118 
121 
90 
175 
193 
04 
55 
8 
6 
15 
24 
17 
104 
155 
126 
127 
105 
199 
210 
48 
70 
49 
59 
21 
75 
114 
Zu den vielen Unglücksfällen 1872 
trugen insbesondere die Stürme d. 11 
—13 Nov. bei. 
Seekartenwesen. Die königl. See 
kartenbehörde stellt in militairischer und 
technischer Hinsicht unter dem Chef des 
Departements der Seevertheidigung, und 
ihre hauptsächlichsten Obliegenheiten sind 
folgende: 
1) Seemessung und was damit Zusam 
menhänge bestehend in Vermessung (in 
passenden Massstäben) der Küsten des 
Landes und der grösseren, schiffbaren Land 
seen desselben, Tieflothungen in den Fahr 
wassern und den erwähnten Landseen, sowie 
Tieflothung der in den Gewässern befind 
lichen Untiefen und Bänke, und im Allge 
meinen die Untersuchung der Beschaffen 
heit der das Land umgebenden Fahrwasser, 
sofern solches für die Schifffahrt und das 
Vertheidigungswesen erforderlich ist. Ausser 
dem müssen von dieser Behörde dorthin 
gehörende vorbereitende Arbeiten, als Tri- 
angelmessungen, magnetische Beobachtun 
gen u. a. m., ausgeführt werden, da sol 
che Arbeiten zu ihrer Thätigkeit nothwen- 
dig und nicht zuvor bereits mit der erfor 
derlichen Genauigkeit ausgeführt worden 
sind. 
2) Veröffentlichung von Karten u. s. w., 
bestehend im Construiren von Originalen 
zu Karten und Reprodueiren solcher auf 
angemessene Art, sei es durch Stich oder 
auf andre Weise, um sie zu veröffentlichen 
und der Schifffahrt zu Händen zu halten, 
sowie Abfassung und Veröffentlichung von 
Beschreibungen der Gewässer und Küsten 
und anderer Schifffahrtsnachrichteil. 
Das Personal der Behörde besteht in 
einem Chef und der Anzahl von Officieren, 
die der Status enthält. Diese Anzahl ist 
jetzt 6 Officiere von der Flotte und ein 
Zeichner. Zu den jährlichen Seemessungen 
werden ausserdem je nach dem Bedürfnisse 
auch andere Officiere der Flotte befehligt; 
im Allgemeinen werden zu den sämmtlichen 
Vermessungs-Expeditionen der Behörde jähr 
lich 7—9 Officiere verwendet. 
Ausserdem arbeiten bei der Behörde 
jetzt 3 Stecher, 1 Guillocheur und 2 Kup 
ferdrucker. Keiner derselben bezieht eine 
feste Besoldung oder Gebühr, sondern alle 
arbeiten auf Accord. 
Die Seekartenbehörde hat einen jährli 
chen Staatsanschlag von 60,000 R:dr; 
ausserdem aber werden die festen Besoldun 
gen sowohl des Chefs als auch der übrigen 
Officiere von dem Anschläge für die Marine 
bestritten; dagegen müssen die kleineren 
Gebühren für Dienstverrichtungen von dem 
Anschläge der Behörde geleistet werden. 
Das jährliche Einkommen für verkaufte 
Karten u. a. beträgt jetzt etwa 12,000 
R:dr. 
Vor dem Jahre 1860 wurden die See 
messungen hauptsächlich mit Segelfahrzeu 
gen und Ruderbooten ausgeführt; seit die 
sem Jahre hat man aber begonnen, Damp 
fer dazu anzuwenden, und jetzt bedient 
man sich derselben immer, wo solches mög 
lich ist. Doch machen die engen Pässe in den 
Skären Schwedens es nothwendig, an manchen 
Stellen noch Ruderboote anzuwenden. Durch 
die Anwendung des Dampfes hat die See 
vermessungsarbeit natürlich beschleunigt 
werden können; auch hat dieselbe dadurch 
bedeutend an Genauigkeit und auch, wenn 
man die Arbeitsmenge innerhalb eines ge 
wissen Areals als Massstab anlegt, an Bil 
ligkeit gewonnen, besonders da die An 
wendung des Dampfes es ermöglicht, selbst 
bei einem mässigen Winde eine Arbeit 
fortzusetzen, welche mit Benutzung von 
Ruderbooten lange zuvor hätte abgebrochen 
werden müssen. Die wechselnde Beschaffen 
heit der schwedischen Küste und ihrer 
Skären hat es gleichwohl nothwendig 
gemacht, bei diesen Seevermessungen Fahr 
zeuge von sehr verschiedener Grösse und 
Kraft anzuwenden, um für die verschiede 
nen Lokalitäten angemessene Arbeitsmittel 
zu erhalten. In den letzten Jahren hat 
das Fahrzeug-Material der Seevermessungen 
bestanden theils in einem der Marine ge 
hörenden Kanonenboote von 60 Pfdkr., mit 
welchem die Lothungen in der See aus 
geführt worden sind, theils in den der See-
	        
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