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GH. XXVI. ERZ1EHUNGS-, UNTERRICHTS- UND lilLDUNGSANSTALTEN.
Zu den Anstalten für höhere allgemeine
Bildung müssen auch folgende Akademien
(sämmtlich in Stockholm) und gelehrte Ver
eine gerechnet werden.
Die Schwedische Akademie, gestiftet
1786, deren Zweck ist, während sie die
schwedische Sprache anzubauen und zu be
stimmen sucht, die Ehre und das Andenken
der grossen Männer, welche theils das Vater
land regiert, theils demselben gedient und
es gerettet haben, zu verbreiten und zu
erhöhen, sowie auch das Lob derselben zu
singen, und damit zu gleicher Zeit die Ehre
des schwedischen Namens und der schwe
dischen Sprache zu erweitern. Die Zahl
der Mitglieder ist für immer zu 18 bestimmt.
Die Königl. Akademie der Wissen
schaften, gestiftet 1739, deren Bestimmung
die Förderung der (Natur-) Wissenschaften
ist. Die Zahl der Mitglieder ist 100 ein
heimische und 75 ausländische. Unter ihrer
Aufsicht steht das naturhistorische (Reichs-)
Museum.
Die Königl. Akademie der schönen Li
teratur, der Geschichte und Alterthümer,
gestiftet 1753, mit 14 Ehrenmitgliedern,
20 arbeitenden und 16 ausländischen Mit
gliedern. Unter der Aufsicht der Akademie
stehen: das geschichtliche Museum des Staa
tes und das Königl. Münzkabinett, die ver
wahrt werden in dem Gebäude des National-
Museums, welches hauptsächlich bestimmt
ist für die Gemälde- und Skulptur-Samm
lungen, die eine eigene Direction haben.
Die Königl. Akademie der Landwirt
schaft, gestiftet 1811 (vgl. S. 44) mit 1
Director, 24 Ehrenmitgliedern, 136 arbei
tenden und 75 ausländischen Mitgliedern.
Die Akademie besitzt ein sog. Experimental
feld (bei Stockholm). Das Verwaltungs-
Comite der Akademie hat u. a. den Auf
trag, zunächst unter dem Chef des Königl.
Civil-Departements die landwirthsehaftli-
chen Lehranstalten des Reiches, sowie die
Stammholländereien und Stammschäfereien
und auch die landwirthschaftlichen Inge
nieure und Agronomen des Staates zu be
aufsichtigen.
Die Königl. Akademie der freien Künste,
gestiftet 1735, deren Bestimmung ist, die
Entwickelung und das Fortschreiten der
Maler-, Bildhauer-, Baukunst und der übri
gen bildenden Künste in Schweden mit
Sorgfalt zu leiten und zu befördern, hat
1 Präses, 10 einheimische Ehrenmitglieder
und 40 einheimische sowie eine unbegrenzte
Anzahl auswärtiger Mitglieder, kunsttrei
bender Frauenzimmer und Agres. Mit der
Akademie ist eine Lehranstalt verbunden
(vgl. S. 198).
Die Königl. musikalische Akademie, ge
stiftet 1771, mit 100 einheimischen Mit
gliedern, höchstens 25 Frauenzimmern und
einer unbegrenzten Anzahl ausländischer
Mitglieder. Ueber die Lehranstalt der Aka
demie, das Conservatorium, s. S. 198.
Die Königl. Akademie der Kriegswissen
schaften, gestiftet 1796, mit dem Zweck,
die Kriegswissenschaften zu fördern. Die
einheimischen Mitglieder sind in zwei Klas
sen getheilt; in der ersten sind meistens
Generäle, Admiräle und ähnliche (gegen
wärtig etwa 50) und in der zweiten höch
stens 120; die Zahl der Auswärtigen ist
unbestimmt.
Unter den gelehrten Vereinen können
erwähnt werden:
Der Königl. Verein zur Veröffentlichung
von Handschriften, welche die Geschichte
Skandinaviens betreffen (gestiftet 1817 in
Stockholm); die Königl.Societät der Wissen
schaften in Uppsala (der älteste wissen
schaftliche Verein in Schweden, gestiftet
1710); die Königl. physiographische Ge
sellschaft in Lund (1778); die Königl.
Gesellschaft der Wissenschaften und der
schönen Literatur in Göteborg (1778) und
die Königl. Ürlog-Gesellschaft in Karls
krona (1771).
Hierher können auch gerechnet wer
den: Die Schwedische Gesellschaft für alte
Schriften, die Gesellschaft schwedischer
Arzte, die Apotheker-Societät, der schwe
dische Gartenverein, die Gärtner-Gesell
schaft, die Gesellschaft für einheimische
Seidenzucht, der pädagogische Verein, die
Buchdrucker-Societät, der Kunstverein, der
Verein für nordische Kunst, u. a. m., so
wie ausserdem verschiedene Museen, wie
das in Göteborg, Uddevalla u. a. in.
Bibliotheken.
Die grösste Bibliothek Schwedens ist
die der Universität in Uppsala mit über
160,000 Bänden, 8,000 Handschriften u. a.;
die Bibliothek der Universität in Lund ent
hält über 100,000 Bände; die Königl.
(National-) Bibliothek in Stockholm über