ANHANG. WEIBLICHE ARBEITEN.
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rinnen und 160 Zöglingen. Die Absicht
mit denselben ist, arme Mädchen zu leh
ren, ihre Kleider ordentlich und sorgfältig
auszubessern.
Zu der Errichtung tnehrer unter den
hier angeführten Unterrichtsanstalten, sowie
auch um dem weiblichen Geschlechte zu
solchen, die zuvor dem Manne ausschliess
lich Vorbehalten waren, Zutritt zu verschaf
fen, haben die schwedischen Frauen oft
selbst wesentlich beigetragen. Die »Zeit
schrift für die Familie» (Tidskrift för Hem
met), i. J. 1859 von zwei Damen gegründet
und fortwährend unter der Leitung einer
der ursprünglichen Redactricen, hat über
ein Decennium auf eine warme und über
zeugende Weise ihre Sache geführt. Der
hauptsächlichste Zweck der Zeitschrift ist
immer gewesen, iu moralischer, intellectuel-
ler und socialer Hinsicht erhebend und
veredelnd auf die Frau und die Familie
einzuwirken, und ihre Arbeit dürfte nicht
vergeblich gewesen sein. Um noch mehr
den Geschmack für gute Lectüre zu ver
breiten, und um solche auch den Unbemit
telten zugänglich zu machen, wurde von
der Redaction der Zeitschrift i. J. 1867
ein Lesesalon für Damen (in Stockholm)
eröffnet, von welchem auch Bücher und
Schriften ausgeliehen werden. Auch in eini
gen anderen Fällen wird die Frau in unserer
periodischen Literatur repräsentirt, theils als
selbständige Herausgeberin, theils als Mit
arbeiterin. Die Literaturgeschichte Schwe
dens hat auch verschiedene Schriftstellerin
nen aufzuweisen, welche den Kampfplatz in
der Schönliteratur mit Auszeichnung betre
ten haben. Nicht zu erwähnen Frau Lenn-
gren (geb. 1754, gest. 1817), unerreicht
in feinem Humor und ungezwungener Ver-
sification, und Fredrika Bremer (geb. 1801,
gest. 1866), bekannt und geliebt in der
ganzen civilisirten Welt, können wir uns
des Besitze s einer relativ grossen Anzahl ta
lentvoller Schriftstellerinnen rühmen, wor
über der Katalog über gedruckte Arbeiten
von schwedischen Frauen, der bei der Welt
ausstellung vorhanden ist, die näheren An
gaben liefert.
Dass die musikalische Bildung nicht ver
säumt worden ist, davon legen zuvörderst
die schwedischen Sängerinnen, welche, wie
Jenny Lind, Christina Nilsson und Louise
Michaeli, Weltberühmtheit gewonnen haben,
ein sprechendes Zeugniss ab, und ausser
dem beweisen mehre schöne Ei'scheinungen
in dieser Hinsicht, dass in Schweden die
Tonkunst mit Vorliebe umfasst wird. Auch
in der Tonsetzkunst hat die schwedische
Frau sich versucht, und es dürften einige
Proben von ihrer Tüchtigkeit hierin, welche
der Section für die weibliche Arbeit bei der
Weltausstellung hinzugegeben werden, sich
als Zeugnisse guter Begabung und gründ
licher Studien der Aufmerksamkeit verdient
machen.
Die erste Schwedin, welche sich in diesem
Jahrhunderte als Malerin bekannt machte,
war Sophia Adlersparre (geb. 1808, gest.
1862). Viele von den Schwierigkeiten, welche
sie zu bekämpfen hatte, sind allmählich hin
weggeräumt worden, und die schwedische
Künstlerin ist nunmehr nicht nur anerkannt,
sondern auch angesehen. Wirklich zeichnen
sich auch mehre unserer Künstlerinnen auf
eine vortheilhafte Weise aus und man darf
hoffen, dass Amalia Lindegren, Agnes Bör-
jesson, Mathilda Dietrichson u. a. m. Sym
pathien gewinnen werden bei den Freun
den der Kunst, welche sich in der Kaiser
stadt versammeln, um in dem Theile der
Ausstellung, welche die bildende Kunst der
Gegenwart umfasst, Meisterwerke zu bewun
dern, welche von den Ateliers der meisten
jetzt lebenden Künstler dorthin geströmt
sind. Einige unserer jüngeren Dilettantin
nen haben es bescheidener Weise vorgezogen,
die Produkte ihres Pinsels irr der Section für
die Arbeit der schwedischen Frau auszu
stellen.
Auch die Skulptur, diese höchste und
schwierigste Kunstart, ist in Schweden nicht
ganz ohne weibliche Bearbeiter, wenn auch
die Bestrebungen derselben sich anspruchs
los auf die Arbeit zu eigenem Vergnügen
einschränken.
Gleichwohl ist unter den Medailleuren
Schwedens einer der geschicktesten eine Frau,
Lea Ahlhorn, seit 1853 als Medailleur und
Graveur bei der Königl. Münze in Stock
holm angestellt.
Bei der Königl. Akademie der Wissen
schaften sind drei Frauen angestellt: eine
bei der zoologischen und zwei bei der geo
logischen Abtheilung, und ausserdem führen
mehre Frauenzimmer für Rechnung der er
wähnten Akademie wissenschaftliche Abbil
dungen schwedischer. Kulturpflanzen, Blumen
und Petrificate in Aquarell aus.