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GR. I. BERGBAU UND HÜTTENWESEN.
Eisen, Land- und Forstwirtschaft, trockene De
stillation aus Theerholz, Anfertigung von Moto
ren, Transmissionen und anderen Maschinen, Ka-
nouen und Projectilen aller gebräuchlichen Dimen
sionen.
Die Agentur für den Verkauf von Eisen-Ef
fecten haben die Herren Ekrnan & C:o in Göte
borg.
Gebräuchliche Stempel:
für Stabeisen und Luppenstücke
Früher erhaltene Auszeichnungen:
Erste Preise, theils goldene theils silberne Me
daillen, auf den Industrie-Ausstellungen in Paris
1855 und 1867, in Stockholm 1866, in Kopen
hagen 1872 und in Moskau 1872; erster Preis,
Bronze-Medaille, auf der Industrie-Ausstellung in
London 1862 und die ersten Preise auf den land
wirtschaftlichen Ausstellungen in Stockholm 1868
und in Göteborg 1860 und 1871.
Obengenannte Fabrikate werden theils in Fin
spong. dem Haupt-Etablissement, welches 2 Hoh-
öfen für Holzkohlen mit 2 Gasröstöfen, 5 Lau
cashire-Herde, 3 Hämmer für Wasserkraft, 2 Walz
trains, Kanonengiesserei mit 4 Keverberir-Oefen,
Giesserei mit 4 Coupole-Oefen, Maschinen-Werk-
stätte für Bearbeitung von Kanonen, Projectilen
u. s. w. besitzt und an einer Bucht des Sees Glan
in der Provinz Östergötland 2 3 / 4 schwed. Meilen
nordwestlich der Seestadt Norrköping liegt, durch
w'elchen Hafen der grösste Theil der Fabrikate
des Etablissements verschifft und die Rohmat eria-
lien vermittelst der Staats-Eisenbahn zwischen
Norrköping und Eksund und der Schiffahrt auf
dem See Glan zwischen der letztgenannten Eisen
bahnstation und dem Eisenwerke angeführt wer
den, theils bei folgenden Gruben, Antheilen an
solchen, Eisenwerken und Landgütern angefertigt,
nämlich: ’/ 4 an der Förola- und an d er
Gillinge-Grube, beide in der Nähe von Nyköping
gelegen, l / 4 an der Netrtorp-Grube in der Nähe
von Söderköping, V 4 an der Stenebo-Grube im
nördlichen Theile des Kalmar-Läns, die Kann-
torp-Grube in Södermanland nahe der Eisenbahn
station Walla, V2o nn dem Striberg-Grubenfelde,
V 4 an dem Uunilaberg- und Röberg-, 13 °/, nf , 0 an
dem Lerberg- und Klocka-Grubenfelde, alle in der
Nähe der Stadt Nora, '/ 24 an der Granrot-, '/ 16
an der Gröndal-, V4 an der Iledberg-Grube im
Bergwerksdistricte von Norberg, ‘/ 4 an der ßrunna-
Grube in der Nähe von Upsala; der Uohofen zu
Sten, mit dazu gehörigem Gasröstofen, an der
Ost-Stammbahn 1,1 schwed. Meile nördlich von
Norrköping gelegeu; die Schmiede und das Manu-
facturwerk zu Lolorp, welche 9 Lancashire-Herde,
1 Dampfhammer, 1 Hammer für Wasserkraft, 1
Walztrain, 6 Nägelhämmer und 1 Bolzenmaschine
enthalten und 20,000 Fuss von Finspong entfernt
sind, welches durch eine Eisenbahn mit ihnen in
Verbindung steht; die Landgüter Fiskeby und
Skälf in der Nähe von Norrköping am See Glan;
die Sägewerke zu Lolorp, ßutbro, Hüradstorp und
Näkna, welche 5 Feinsäge-Rahmen, 1 Kreis-Dampf
säge und dazu gehörige mechanische Einrichtun
gen enthalten; die Fabrik Lolorp für trockene
Destillation mit 4 Rohdestillations-Retorten und
mehreren Raffinirungspfannen.
Durch eine im Bau begriffene Eisenbahn, die
Pälsboda—Finspong-Bahn, w r ird Finspong irn Jahre
1874 in directer Verbindung mit dem schwedi
schen Eisenbahnnetze stehen.
Die Stückgiesserei Finspongs wurde zu An
fang des 17 Jahrhunderts angelegt und von einem
nach Schweden eingewanderten Holländer, Namens
Louis de Geer, im Jahre 1641 angekauft, der die
selbe erweiterte und dessen Sohn hier ein schloss
artiges Wohngebäude aufführte. Die Nachkommen
de Geer’s sind bis zum Jahre 1856 im Besitze
des Etablissements gewesen, als der gegenwärtige
Inhaber dasselbe kaufte. Im Jahre 1857 wurde
durch Kauf der Hohofen zu Sten erworben und
mit Finspong vereinigt.
Finspong nebst den dazu gehörenden Besit
zungen umfasst 75 löl /4so Hufen (hemrnan) und
hat eineu Steueranschlagswerth von 3,584,957
R:dr, wovon 947,357 R:dr auf solchen Grundbe
sitz kommen, der nicht Agrarbesitz ist. Das
Areal der ganzen Besitzung beläuft sich auf unge
fähr 30,000 □ Schnuren Acker, 26,000 □Schnureu
Wiese und 370,000 □ Schnuren Wald und anderen
uncultivirten Boden. Ungefähr 28 Hufen werden
selbst bearbeitet und der Rest, circa 47 Hufen,
sind an 245 Arrendatoren, Bauern und Köthner
vergeben, welche als Arrende ohne Ersatz theils
11,852 Lasten (ä 75,G Kbf.) Holzkohlen liefern,
theils Geld und andere Praestanda in einem Be
laufe von ungefähr 21,500 R:dr erlegen; ausser
dem brennen die Untersassen gegen vollen Ersatz
circa 16,000 Lasten Holzkohlen und führen sie
an, sowie vou gemietheten Köhlern circa 7,000
Lasten jährlich, alles aus den eigenen Wäldern
der Besitzung, gebrannt werden.
Das Waldareal, welches diese Kohlen, sowie
das Material für die Sägemühlen und das nöthige
Brenn- und Bauholz liefert, beträgt mit den Im
pedimenten ungefähr 66,000 Tonnenland ä 56,000
□ Fuss. Für den Nachwuchs des Waldes an den
abgehauenen Stellen wird durch Anpflanzung von
2 bis 3 jährigen in Baumschulen aus Samen ge
zogenen Pflanzen, die 6' von einander gesetzt wer
den, gesorgt.
Ausgestellte Gegenstände:
1, Gruppe:
Verschiedene Eisenerze, worunter die von
Förola, Nortorp und Stenebo als Kanoneneisen
erze, und Kalkstein;
Kanonen-Gusseisen, gebrochen, gedrechselt
und polirt, geschmiedet; ein dünner Ring als