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Volltext: Schweden : Weltausstellung 1873 in Wien

Glt. II. 
LAND- UND FORST WIRTIIS CH A FT, GARTENBAU. FISCHEREIWESEN. 
21 
Französisches Superphosp'hat. 
Pulverisirtes französisches Phosphat. 
Französisches Phosphat in Stücken. 
Estremadura-Superphosphat. 
Ammoniak-Superphosphat. 
Während der Ausstellung in Wien durch 
Herrn L. A. Groth im schwedischen Commissa- 
riat empfolilen. 
Die Fabrik, welche nur etwas über ein Jahr 
in Thätigkeit gewesen, beschäftigt ein Arbeits 
personal" von 32 Personen und wird vermittelst 
einer Dampfmaschine von 16 Pferdekraft getrieben. 
Das Rohmaterial besteht in mineralischen und 
s. g. Guano-Phosphaten. 
122. Wedelin & C:o, A. T. Göteborg. 
2 silberne Medaillen in Göteborg 1871. 
1 dito dito in Wenersborg 1872. 
Superphosphate. 
Die Fabrik, welche im Jahre 1868 angelegt 
wurde und in unmittelbarer Nähe Göteborgs liegt, 
wird vermittelst einer Dampfmaschine von 8 
Pferdekraft getrieben und beschäftigt 26 Arbeiter 
mit einem Tagelohne von l 3 / 4 bis 2V4 h:dr. 
Als Rohmaterial werden verschiedene Arten 
Phosphate verarbeitet, wie Baker-Mijollanos und 
Moldon-Guauo, französische, spanische und Som 
brero-Phosphate, Koprolithen und Schwefelsäure. 
Die bereiteten Superphosphate enthalten 20, 
17 und 15 % in Wasser lösliche Phosphorsäure 
und werden zu einem Preise von 7, 6 und 5 R:dr 
per Centnev verkauft. 
Der jährliche Productionswerth beläuft sich auf 
ungefähr 200,000 R:dr. 
I. Zeichnungen und Modelle von Objec 
ten der Land- und Forstwirthschaft. 
123. Ekman, C. Finspong. (Siehe N:o 11). 
Situationskarte über die Werkstätten und 
Wohnhäuser in Finspong. 
Karte über die Wälder und die angebaute 
Erde in Finspong. 
Ansichten vom Hofe »Fiskeby» mit Eisen 
bahnbrücke und Wasserfall. 
Proben von Ackererde, Waldboden, Moor- 
erde und der unterliegenden Beigart 
bei Finspong. 
Areal: Der Flächeninhalt der ganzen Besitzung betragt .... . 
davon sind: bebaute Plätze, Park und Garten beim Hauptgnte 
Acker und Wiese beim Hauptgute 
AcKer und wiese Demi ndu|i^uio ,, • 
Acker und Wiese bei 20 verarrendirten grosseren und kleineren ^ ^ 
Bauplätze, Gärten und'Triften bei diesen Gütern - >iiiu 
Boden, der zu Acker oder Wiese untauglich 'Bt nnd au Sand- 
rücken und steinigen Hügeln besteht, die grosstentheils be- 
124. Das landwirthschaftliche Institut zu 
Ultuna. Upsala. 
Sammlung von Modellen zu landwirth- 
schaftlichen Geräthen. 
/ 
125. Möller, P. von. Skottorp, Halmstad. 
Photographien von Vieh. 
126. Odelberg, A. Enskede, Stockholm. 
Vogelperspective über Gebäude und Hof 
platz einer Besitzung im mittleren 
Schweden. 
Lage: südlich von Stockholm in unmittelbarer 
Nähe der Stadt. Die Felder des Hauptgutes 
liegen in einem sehr ebenen Thale, welches hier 
und da von bewaldeten Hügeln unterbrochen wird 
und 40' bis 70' über dem Meeresspiegel liegt. 
Klima: obgleich für eine höhere Cultur wenig 
günstig, gestattet es doch den Anbau der in Nord- 
Europa gewöhnlichen Getreidearten Weizen, Rog 
gen, Gerste und Hafer, sowie von Schotenfrüchten 
Erbsen und Wicken. Weizen und Wicken gelangen 
doch nicht in jedem Jahre zu vollständiger Ent 
wickelung und Knollenfrüchte können in Anbetracht 
der kurzen Zeit von ungefähr 6 Monaten des 
Jahres, innerhalb welcher in der Regel alle auf 
den Ackerbau bezüglichen Arbeiten vollendet sein 
müssen, nicht in grossem Maassstabe cultivirt 
werden. Im Frühling können nämlich die Arbeiten 
gewöhnlich nicht vor Ende des Monats April 
oder dem Anfänge des Mai begonnen werden und 
mit dem Ausgange des Oktobers müssen die Feld 
arbeiten wegen der dann eintretenden starken 
Kälte oft aufhören. Der sechs Monate lange 
Winter ist doch nicht immer vou Frost und 
Schnee begleitet, sondern milde Witterung mit 
Re»-en nnd Feuchtigkeit tritt mitunter ein und 
hält lange an, was bei niedrigem und schwerem 
Boden die Bearbeitung desselben unmöglich macht. 
Um eine klare Vorstellung von der Beschaffen 
heit des Klimas während der sechs Vegetations 
und Arbeitsmonate, nämlich Mai—-Oktober, zu 
geben, folgen hier 2 Tabellen, von denen die eine 
die Mitteltemperatur dieser Monate während der 
letzten zehn Jahre, nach drei Mal täglich auf 
dem .Observatorium zu Stockholm angestellten 
Beobachtungen ausgerechnet, und die andere die 
Anzahl der Regentage, sowie die Menge des Nieder 
schlages in diesen Monaten nach zehnjährigen 
Messungen nnd Anzeichnungen bei Enskede an- 
giebt. (Siehe folgende Seite). 
6,100 □ Refvar = 536 Hectares. 
125 i) 11 s> 
1,875 » 165 » 
waldet sind 
Die physikalische Beschaffenheit und Einteilung 
der Ackererde, sowie die Fruchtfolge. 
In dem unteren und grössten Theile des obener 
wähnten Thaies besteht der Boden aus starkem 
2,258 
183 
29 
198 
Summa 6,100 □ Refvar = 536 Hectares. 
und festem Lehm, dessen Gehalt an Humus'wohl 
ziemlich gross ist, der aber, da ihm gröberer 
Sand fast ganz fehlt, bei anhaltender Dürre sehr 
schwer und bei sehr nasser Witterung, z. B. 
während eines grossen Theiles des Sommers von 
1866, ganz unmöglich zu bearbeiten ist. Im
	        
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