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Volltext: Schweden : Weltausstellung 1873 in Wien

GR. XIY. WISSENSCHAFTLICHE INSTRUMENTE. 
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an welcher der Ring vermittelst einer Universal 
koppel aufgehängt ist, anbringt. An der Bewe 
gungsachse sind zwei Arme befestigt, welche, 
wenn die Maschine still steht, den Ring in schrä 
ger Lage zu einer Stütze halten und wenn die 
selbe im Gange ist, ihn in Oscillation versetzen. 
Die Arme nebst der Bewegungsachse können vom 
Ringe zurückgeschoben werden und als Gegen 
gewicht wirkt am anderen Ende der Achse eine 
Kraft, welche in demselben Grade wächst, wie 
die Achse von den # Oseillationen zurückgeführt 
wird, d. h. ungefähr wie die Oscillaüonen wach 
sen. Wenn man einer rotirenden öpiral- oder 
schneckenförmigen Scheibe ein Gegengewicht an 
hängt, kann man es leicht so abpassen, das das 
selbe der Weite der wachsenden Oscillationen voll 
kommen proportional wirkt, woraus dem Vorher 
gehenden gemäss folgt, -dass die Oscillationszeit 
für alle Oscillationsbogen innerhalb der Grenzen, 
die von der Beschaffenheit des Regulators be 
stimmt werden, unverändert bleibt. 
Es ist natürlich, dass auch die Friction zwi 
schen dem Ringe und den Armen, die ihn in 
Oscillation versetzen, mit der im Ringe zuneh 
menden Kraft wächst und die Folge davon ist, 
dass die Oscrllationen innerhalb gewisser Grenzen 
in demselben Maasse zunehmen wie die Treibkraft, 
welche dem Regulator seine Bewegung verleiht, 
während die Oscillationszeit stets dieselbe bleibt. 
Um diesen Regulator auf Motoren, z. B. Dampf 
maschinen, anzuwenden, braucht man mit zwischen 
die Achse des Regulators, die mit unveränderter 
Geschwindigkeit geht, und die der Dampfmaschine 
irgend eine Art Differenz-Eisatz, — ein Differenz- 
Rad, einen Schraubengang mit Mutter oder der 
gleichen, — zu setzen, welcher Einsatz den Zu 
drang des Dampfes in der Weise regulirt, dass 
wenn die Geschwindigkeit der Maschine etwas 
oder viel zunimmt, der Zudrang des Dampfes in 
demselben Verhältnisse wie die Differenz zwischen 
der Maschine und dem Regulator sich vergrössert, 
abgeschnitten und wenn die Geschwindigkeit ab 
nimmt, das den Dampf hereinlassende Ventil in 
gleichem Maasse geöffnet wird. 
Diese Eigenschaft hat keiner der früheren 
Regulatoren besessen, wie denn auch keiner von 
ihnen ohne zu rücken und überznschlagen, was 
bei dem Oscillationsregulator unmöglich ist, so 
vollständig hat reguliren können, und schliesslich 
kann die Geschwindigkeit der Dampfmaschine un 
möglich derjenigen des Regulators ungleich wer 
den, denn wenn sie das thäte, würde der Diffe 
renz-Einsatz zwischen dem Regulator und der 
Achse der Dampfmaschine schon den Zudrang 
des Dampfes gänzlich abgeschlossen haben. Eine 
solche Annahme wäre übrigens nur in dem Falle 
möglich, dass das Dampfventil den Dienst ver 
sagte, welchem Umstande durch einen Regulator 
nicht abgeholfen werden kann. 
Ausser den Vorzügen, welche dieser Regulator 
demnach im Allgemeinen vor den bisher ange 
wandten hat, möge noch der angeführt werden, 
dass er der erste ist, welcher bei See-Dampf 
maschinen seine Aufgabe in vollkommener Weise 
löst und daher im Stande ist einem von jedem 
Kapitain und Maschinisten auf Dampfschiffen, die 
grössere Gewässer befahren, lange gefühlten Be 
dürfnisse abzuhelfen. 
Der Preis, zu dem der Oscillationsregulator 
geliefert w r erden kann, richtet sich natürlich nach 
der Grösse des Apparates und der auf denselben 
verwendeten Arbeit. Die oscillirende Scheibe nebst 
Zubehör dürfte sich indessen ebenso theuer stellen 
wie ein Centrifugal-Regulator. Was also den Preis 
des Oscillationsregulators über den für die ein 
facheren der bisher angewandten erhöhen würde, 
ist der Differenz-Apparat, der aber bei vollkom 
men zweckdienlicher Construction doch nicht mehr 
kostet als 20 R:dr, welche Summe in Anbetracht 
der grossen Vortheile, die eine absolut richtige 
Regulirung mitbringt, unbedeutend zu nennen ist. 
i. Strassenfuhrwerke. 
Vgl. Theil 1 (Stat. Mitth.) S. 98. 
600. Östrand, H. für die Mechanische 
Werkstatt in Helsingborg. 
Agenten in Engelholm und Bästad. 
Goldene Medaille in Moskau 1872. 
Badbüchsen. 
Die Fabi'ik wird durch eine Dampfmaschine 
von 8 Pferdekraft getrieben. 
Gruppe XIV. 
Wissenschaftliche Instrumente. 
a. Mathematische, astronomische, phy 
sikalische und chemische Instrumente. 
Vgl. Theil 1 (Stat. Mitth.) S. 98—100. 
601. Elfwing*, O. E. Stockholm. 
Feldmessertisch mit Stativ. 
Dieser Messtisch ist hauptsächlich für den 
Kriegsgebrauch construirt worden, hat sich aber 
auch sonst als sehr zweckmässig erwiesen. 
Das Instrument besteht aus 2 Haupttheilen, näm 
lich dem Brette, welches mit aufgespanntem Papier 
zusammengeschlagen und durch ein Diopterlineal 
zusammengeheftet wird, es ist mit einem Com- 
pass versehen, und dem Stativklotze, der zwei 
Muttern und einen Bohrer enthält, welches letz 
tere Werkzeug hinreichend ist, um Stativ-Füsse 
aus einfachen Stöcken zu machen. 
Das ganze Instrument kann entweder in einem 
ledernen Futteral oder auch in der Rocktasche 
getragen werden. 
Versuchsweise ist bis jetzt nur eine geringe
	        
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