GR. XIY. WISSENSCHAFTLICHE INSTRUMENTE.
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an welcher der Ring vermittelst einer Universal
koppel aufgehängt ist, anbringt. An der Bewe
gungsachse sind zwei Arme befestigt, welche,
wenn die Maschine still steht, den Ring in schrä
ger Lage zu einer Stütze halten und wenn die
selbe im Gange ist, ihn in Oscillation versetzen.
Die Arme nebst der Bewegungsachse können vom
Ringe zurückgeschoben werden und als Gegen
gewicht wirkt am anderen Ende der Achse eine
Kraft, welche in demselben Grade wächst, wie
die Achse von den # Oseillationen zurückgeführt
wird, d. h. ungefähr wie die Oscillaüonen wach
sen. Wenn man einer rotirenden öpiral- oder
schneckenförmigen Scheibe ein Gegengewicht an
hängt, kann man es leicht so abpassen, das das
selbe der Weite der wachsenden Oscillationen voll
kommen proportional wirkt, woraus dem Vorher
gehenden gemäss folgt, -dass die Oscillationszeit
für alle Oscillationsbogen innerhalb der Grenzen,
die von der Beschaffenheit des Regulators be
stimmt werden, unverändert bleibt.
Es ist natürlich, dass auch die Friction zwi
schen dem Ringe und den Armen, die ihn in
Oscillation versetzen, mit der im Ringe zuneh
menden Kraft wächst und die Folge davon ist,
dass die Oscrllationen innerhalb gewisser Grenzen
in demselben Maasse zunehmen wie die Treibkraft,
welche dem Regulator seine Bewegung verleiht,
während die Oscillationszeit stets dieselbe bleibt.
Um diesen Regulator auf Motoren, z. B. Dampf
maschinen, anzuwenden, braucht man mit zwischen
die Achse des Regulators, die mit unveränderter
Geschwindigkeit geht, und die der Dampfmaschine
irgend eine Art Differenz-Eisatz, — ein Differenz-
Rad, einen Schraubengang mit Mutter oder der
gleichen, — zu setzen, welcher Einsatz den Zu
drang des Dampfes in der Weise regulirt, dass
wenn die Geschwindigkeit der Maschine etwas
oder viel zunimmt, der Zudrang des Dampfes in
demselben Verhältnisse wie die Differenz zwischen
der Maschine und dem Regulator sich vergrössert,
abgeschnitten und wenn die Geschwindigkeit ab
nimmt, das den Dampf hereinlassende Ventil in
gleichem Maasse geöffnet wird.
Diese Eigenschaft hat keiner der früheren
Regulatoren besessen, wie denn auch keiner von
ihnen ohne zu rücken und überznschlagen, was
bei dem Oscillationsregulator unmöglich ist, so
vollständig hat reguliren können, und schliesslich
kann die Geschwindigkeit der Dampfmaschine un
möglich derjenigen des Regulators ungleich wer
den, denn wenn sie das thäte, würde der Diffe
renz-Einsatz zwischen dem Regulator und der
Achse der Dampfmaschine schon den Zudrang
des Dampfes gänzlich abgeschlossen haben. Eine
solche Annahme wäre übrigens nur in dem Falle
möglich, dass das Dampfventil den Dienst ver
sagte, welchem Umstande durch einen Regulator
nicht abgeholfen werden kann.
Ausser den Vorzügen, welche dieser Regulator
demnach im Allgemeinen vor den bisher ange
wandten hat, möge noch der angeführt werden,
dass er der erste ist, welcher bei See-Dampf
maschinen seine Aufgabe in vollkommener Weise
löst und daher im Stande ist einem von jedem
Kapitain und Maschinisten auf Dampfschiffen, die
grössere Gewässer befahren, lange gefühlten Be
dürfnisse abzuhelfen.
Der Preis, zu dem der Oscillationsregulator
geliefert w r erden kann, richtet sich natürlich nach
der Grösse des Apparates und der auf denselben
verwendeten Arbeit. Die oscillirende Scheibe nebst
Zubehör dürfte sich indessen ebenso theuer stellen
wie ein Centrifugal-Regulator. Was also den Preis
des Oscillationsregulators über den für die ein
facheren der bisher angewandten erhöhen würde,
ist der Differenz-Apparat, der aber bei vollkom
men zweckdienlicher Construction doch nicht mehr
kostet als 20 R:dr, welche Summe in Anbetracht
der grossen Vortheile, die eine absolut richtige
Regulirung mitbringt, unbedeutend zu nennen ist.
i. Strassenfuhrwerke.
Vgl. Theil 1 (Stat. Mitth.) S. 98.
600. Östrand, H. für die Mechanische
Werkstatt in Helsingborg.
Agenten in Engelholm und Bästad.
Goldene Medaille in Moskau 1872.
Badbüchsen.
Die Fabi'ik wird durch eine Dampfmaschine
von 8 Pferdekraft getrieben.
Gruppe XIV.
Wissenschaftliche Instrumente.
a. Mathematische, astronomische, phy
sikalische und chemische Instrumente.
Vgl. Theil 1 (Stat. Mitth.) S. 98—100.
601. Elfwing*, O. E. Stockholm.
Feldmessertisch mit Stativ.
Dieser Messtisch ist hauptsächlich für den
Kriegsgebrauch construirt worden, hat sich aber
auch sonst als sehr zweckmässig erwiesen.
Das Instrument besteht aus 2 Haupttheilen, näm
lich dem Brette, welches mit aufgespanntem Papier
zusammengeschlagen und durch ein Diopterlineal
zusammengeheftet wird, es ist mit einem Com-
pass versehen, und dem Stativklotze, der zwei
Muttern und einen Bohrer enthält, welches letz
tere Werkzeug hinreichend ist, um Stativ-Füsse
aus einfachen Stöcken zu machen.
Das ganze Instrument kann entweder in einem
ledernen Futteral oder auch in der Rocktasche
getragen werden.
Versuchsweise ist bis jetzt nur eine geringe