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EINLEITUNG.
Ordentliche Ausgaben. R:dr Rmt.
Haupttitel 1 (Königl. Hofhal
tung und Schlösser) 1,417,000.
D:o 2 (Departement der Justiz) 2,634,800.
» 3 (Dep. des Auswärtigen) 603,680.
» 4 (Dep. der Landesverthei-
digung) 10,613,300.
» 5 (Dep. der Seevertheidi-
gung) 4,166,300.
» 6 (Dep. des Innern = Civil-
Dep.) 8,607,700.
» 7 (Dep. der Finanzen) .... 7,648,000.
d 8 (Dep. des Cultus u. öf-
fentl. Unterrichts) 6,716,200.
I) 9 (Pensionen u. a.) 1,530,120.
Summa der ord. Ausgaben 412,837,100.
Ausserordentliche Ausgaben.
Haupttitel 1
>, 2 70,000.
» 3
j> 4 4,036,355.
,i 5 1,770,800.
„ 6 6,925,500.
» 7 143,100.
» 8 414,400.
» 9 443,000.
Summa der a. o. Ausgaben 13,803,155.
Summa der Ausgaben 56,640,255.
Das scheinbare Deficit von 8,970,855
R:dr wird zum grössten Theile daraus er-,
klärt, dass unter den Ausgaben die unter
dem Haupttitel 6 zu den ausserordentlichen
Ausgaben für Eisenbahnbauten angewiese
nen Mittel mit einberechnet sind, während
unter den Einnahmen die Vermögensteuer
(die allgemeine Bewilligung) nicht mit in
Rechnung gebracht ist.
Die vornehmsten Einkünfte des Staates
ttiessen ein aus den Zöllen und aus der
Branntweinsteuer.
Zoll wird seit 1864 nur für einkom
mende Waaren erlegt. Darunter sind die
einträglichsten: Zucker (1870 von dem gan
zen Zoll 35 /), Kaffee (15 f), Gewebe
(13 %), Tabak (11 %), Branntwein und
Spiritus (6 %), Wein (2 %), Sirup (2 %)
u. s. w. Abhängig von den Handelscon-
juncturen, muss der Zoll darnach abwech
seln, und hat betragen 1868: 14,632,095
R:dr (im Reichsstatus berechnet zu 14 Milk
R:dr), 1869: 13,992,024 R:dr, (13 Milk),
1870: 15,782,072 R:dr (14 Milk), 1871:
19,116,601 R:dr (14 Milk), 1872: 19,302,770
R:dr (15 Milk) nebst 942,922 R:dr Feuer-
und Bakengeldern. Jede der Städte Stock
holm und Göteborg trägt zu den sämmt-
lichen Zolleinnahmen mit ungefähr bei.
Zwischen Schweden und Norwegen besteht
eine Zollgrenze.
Ueher die Branntweinsteuer s. u. Gruppe 4.
Vor dem Jahre 1855 hatte Schweden
keine ausländische Staatsschuld, sondern nur
eine ganz gelinge an die Reichsbank. Zu den
mit dem erwähnten Jahre begonnenen und
darauf fortgesetzten Eisenbahnbauten sind
von dieser Zeit an mehre theils ausländi
sche theils inländische Obligations-Anleihen
erhoben worden, auf welche Amortissement
bewerkstelligt wird. Die ganze rückstän-
ständige Schuld betrug Anfang 1872:
18,023,200 R:dr Rmt, 24,782,100 Thl. Pr.
Ct. und 1,671,900 £ St. oder zusammen
114,096,800 R:dr Rmt. Zur Abbezahlung
dieser Schulden sind besondere Anschläge
angewiesen und Fonds gebildet, ausserdem
besass die Geldbehörde (das Reichsschulden -
Contor), welche diese Geschäfte zu ordnen
hat, ansehnliche Ueberschüsse und Forde
rungen, darunter ungefähr 14 Milk R:dr,
die als Amortissements-Anleihen zur An
lage von privaten Eisenbahnen hergegeben
waren.
Cominunal-Fiiianzen. Zur Kenntniss
nähme dieser giebt es zwar eine Menge von
Beiträgen aus verschiedenen Landestheilen,
aber gleichwohl kein vollständiges und an
schauliches Bild für das ganze Reich. In
zwischen lässt sich erwähnen, dass die
Landsting der Berechnung nach ungefähr
ein jährliches Einkommen von J Milk R:dr
haben, das zu Unterrichtsanstalten, Kran
kenpflege und andern wolthätigen Zwecken,
Communicationen, zum Landbau u. s. w.
vei'wendet wird. Die Summen, mit wel
chen die erwähnten und ähnliche Dinge von
den Kirchspiels-Communen aufgemuntert
und unterhalten werden, sind gleichwohl
vielfach grösser, da beispielsweise nur zu
dem Volksunterrichte jährlich von den Com-
munen über 2 Milk R:dr hergegeben wer
den. Um ein anderes Beispiel zu nehmen,
mag erwähnt werden, dass in der Stadt
Stockholm die sämmtlichen directen Steuern
zu 1 f an den Staat und 4 /„ an die
Commune oder im Ganzen 5 % von dem
ganzen taxirten jährlichen Einkommen be
rechnet werden können.