28
GR. I. BERGBAU UND HÜTTENWESEN.
1 :a Kohle 362,433 schw. Kbf.
2:a dito 748,618 »
3:a dito 308,725 »
Summa 1,419,776 j>
Ungefähr 200 Arbeite» sind beim Koh
lenbruche beschäftigt gewesen.
Ausserdem wurden in demselben Jahre
gehrochen
bei Valläkra 482,814 Kbf.
» Boserup 43,000 »
» Helsingborg 47,000 »
Die Ausdehnung der Steinkohlen füh
renden Formation ist noch nicht mit Si
cherheit erforscht, eine Menge Bohrungen
aber werden gegenwärtig gemacht und ein
paar von ihnen scheinen höchst befriedi
gende Resultate geliefert zu haben. Bei
Raus, in der Nähe von Helsingborg, ist
man z. B. in einer Tiefe von 575 Fuss
(170 , 7 m ) auf ein Kohlenflöz gestossen, das
laut des Bohr-Journales und der aufbewahr
ten Proben eine Mächtigkeit von 8 Fuss
(2-4 m ) haben und zum grössten Theile aus
schwarzer, dichter und glänzender Kohle
bestehen soll. Unmittelbar darunter liegt
ein 6 Fuss (l'8 m ) dickes Lager von, wie
es scheint, gutem feuerfestem Thone und
in der Tiefe von 611 Fuss (18D4'”) hat
man ein zweites Kohlenflöz von 20 - 5 Fuss
(6 m ) Mächtigkeit angetroffen, wovon aber
nur die obersten 3 Fuss (O'O” 1 ) gute Kohle
sind, während der Rest aus kohlenhaltigem
Schiefer, feuerfestem Thone und schlechte
rer Kohle besteht.
Einige der Steinkohlenarten in Skäne
lassen sich zu Coaks verwandeln, im All
gemeinen scheint dieses aber nicht der Fall
zu sein.
An Steinkohlen und Coaks wurden ein
geführt
1860 11,791,612 Kbf.
1865 17,050,586 »
1870 21,146,438 »
1871 22,487,299 »
1872 26,906,103 »
Ueber den Torf s. unten Gr. 2.
2) Erze und daraus gewonnene Metalle.
Schweden ist sehr reich an Erzen und
besonders an Eisenerzen, welche aber nicht
in allen Provinzen des Landes Vorkommen,
sondern sich vorzugsweise auf gewisse Di
strikte beschränken. Wenn man den grossen
Reichthum an Eisenerzen bei Gellivara und
einigen anderen Stellen hoch oben in Lapp
land, die bisher doch nur höchst unbe
deutend bearbeitet worden sind, ausnimmt,
so befinden sich die grössten und mäch
tigsten Eisenerzlager innerhalb eines von
Osten nach Westen gehenden Gürtels, der
sich von Uppland und dem südlichen Theile
von Gestrikland durch Westmanland und
Nerike und den südlichen Theil von Da-
larne nach dem östlichen Theile von Werm-
land erstreckt. Doch kommen Eisenerze
auch südlich dieses Gürtels vor, wie in Sö-
dermanland und Östergötland; aber diese
Fundorte lassen sich weder der Zahl noch
dem Umfange nach mit den ebengenann
ten vergleichen. Im nördlichen Thoile von
Smaland giebt es dagegen eine höchst be
deutende Eisenerzquelle, nämlich den Ta-
berg am Südende des Wetter-Sees; ausser
dem ist diese Provinz sehr reich an See-
und Raseneisenerzen.
Die Ursache, weshalb die Eisen-Pro
duction Schwedens in Vergleich mit der
mehrer anderen Länder nicht bedeutend
ist, liegt demnach keineswegs im Mangel
an Erzen, sondern in der Schwierigkeit, das
zu ihrer Niederschmelzung erforderliche
Brennmaterial zu erhalten. Wie schon er
wähnt worden, hat Schweden nirgend an
derswo Steinkohlen als in seiner südlichsten
Provinz Skäne, wo es wiederum keine Ei
sengruben giebt, und der Kohlenreichthum
Schwedens ist übrigens, einige geringere
Kohlenflöze ausgenommen, erst in den bei
den letzten Jahren durch Bohrungen eini-
germassen bekannt geworden, sodass der
selbe noch in keinem grösseren Massstabe
hat ausgebeutet werden können. Bisher ist
man darum bei Nutzbarmachung der schwe
dischen Eisenerze auf das Brennmaterial,
welches die Wälder und Torfmoore haben
liefern können, und auf die aus dem Aus
lande behufs weiterer Bearbeitung eines
I heiles des gewonnenen Eisens eingeführ
ten Steinkohlen und Coaks beschränkt ge
wesen.
Die bei den grösseren, seit längerer
Zeit bearbeiteten Gruben befindlichen Wäl
der sind leider in hohem Grade erschöpft
und infolge dessen ist die Nothwendig-
keit. eingetreten, die zum Schmelzen der
Erze erforderlichen Holzkohlen aus entfern
teren Gegenden herbeizuschaffen; ohne Ei
senbahnen lassen sie sich aber im Allge-