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Volltext: Schweden : Weltausstellung 1873 in Wien

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GR. I. BERGBAU UND HÜTTENWESEN. 
1 :a Kohle 362,433 schw. Kbf. 
2:a dito 748,618 » 
3:a dito 308,725 » 
Summa 1,419,776 j> 
Ungefähr 200 Arbeite» sind beim Koh 
lenbruche beschäftigt gewesen. 
Ausserdem wurden in demselben Jahre 
gehrochen 
bei Valläkra 482,814 Kbf. 
» Boserup 43,000 » 
» Helsingborg 47,000 » 
Die Ausdehnung der Steinkohlen füh 
renden Formation ist noch nicht mit Si 
cherheit erforscht, eine Menge Bohrungen 
aber werden gegenwärtig gemacht und ein 
paar von ihnen scheinen höchst befriedi 
gende Resultate geliefert zu haben. Bei 
Raus, in der Nähe von Helsingborg, ist 
man z. B. in einer Tiefe von 575 Fuss 
(170 , 7 m ) auf ein Kohlenflöz gestossen, das 
laut des Bohr-Journales und der aufbewahr 
ten Proben eine Mächtigkeit von 8 Fuss 
(2-4 m ) haben und zum grössten Theile aus 
schwarzer, dichter und glänzender Kohle 
bestehen soll. Unmittelbar darunter liegt 
ein 6 Fuss (l'8 m ) dickes Lager von, wie 
es scheint, gutem feuerfestem Thone und 
in der Tiefe von 611 Fuss (18D4'”) hat 
man ein zweites Kohlenflöz von 20 - 5 Fuss 
(6 m ) Mächtigkeit angetroffen, wovon aber 
nur die obersten 3 Fuss (O'O” 1 ) gute Kohle 
sind, während der Rest aus kohlenhaltigem 
Schiefer, feuerfestem Thone und schlechte 
rer Kohle besteht. 
Einige der Steinkohlenarten in Skäne 
lassen sich zu Coaks verwandeln, im All 
gemeinen scheint dieses aber nicht der Fall 
zu sein. 
An Steinkohlen und Coaks wurden ein 
geführt 
1860 11,791,612 Kbf. 
1865 17,050,586 » 
1870 21,146,438 » 
1871 22,487,299 » 
1872 26,906,103 » 
Ueber den Torf s. unten Gr. 2. 
2) Erze und daraus gewonnene Metalle. 
Schweden ist sehr reich an Erzen und 
besonders an Eisenerzen, welche aber nicht 
in allen Provinzen des Landes Vorkommen, 
sondern sich vorzugsweise auf gewisse Di 
strikte beschränken. Wenn man den grossen 
Reichthum an Eisenerzen bei Gellivara und 
einigen anderen Stellen hoch oben in Lapp 
land, die bisher doch nur höchst unbe 
deutend bearbeitet worden sind, ausnimmt, 
so befinden sich die grössten und mäch 
tigsten Eisenerzlager innerhalb eines von 
Osten nach Westen gehenden Gürtels, der 
sich von Uppland und dem südlichen Theile 
von Gestrikland durch Westmanland und 
Nerike und den südlichen Theil von Da- 
larne nach dem östlichen Theile von Werm- 
land erstreckt. Doch kommen Eisenerze 
auch südlich dieses Gürtels vor, wie in Sö- 
dermanland und Östergötland; aber diese 
Fundorte lassen sich weder der Zahl noch 
dem Umfange nach mit den ebengenann 
ten vergleichen. Im nördlichen Thoile von 
Smaland giebt es dagegen eine höchst be 
deutende Eisenerzquelle, nämlich den Ta- 
berg am Südende des Wetter-Sees; ausser 
dem ist diese Provinz sehr reich an See- 
und Raseneisenerzen. 
Die Ursache, weshalb die Eisen-Pro 
duction Schwedens in Vergleich mit der 
mehrer anderen Länder nicht bedeutend 
ist, liegt demnach keineswegs im Mangel 
an Erzen, sondern in der Schwierigkeit, das 
zu ihrer Niederschmelzung erforderliche 
Brennmaterial zu erhalten. Wie schon er 
wähnt worden, hat Schweden nirgend an 
derswo Steinkohlen als in seiner südlichsten 
Provinz Skäne, wo es wiederum keine Ei 
sengruben giebt, und der Kohlenreichthum 
Schwedens ist übrigens, einige geringere 
Kohlenflöze ausgenommen, erst in den bei 
den letzten Jahren durch Bohrungen eini- 
germassen bekannt geworden, sodass der 
selbe noch in keinem grösseren Massstabe 
hat ausgebeutet werden können. Bisher ist 
man darum bei Nutzbarmachung der schwe 
dischen Eisenerze auf das Brennmaterial, 
welches die Wälder und Torfmoore haben 
liefern können, und auf die aus dem Aus 
lande behufs weiterer Bearbeitung eines 
I heiles des gewonnenen Eisens eingeführ 
ten Steinkohlen und Coaks beschränkt ge 
wesen. 
Die bei den grösseren, seit längerer 
Zeit bearbeiteten Gruben befindlichen Wäl 
der sind leider in hohem Grade erschöpft 
und infolge dessen ist die Nothwendig- 
keit. eingetreten, die zum Schmelzen der 
Erze erforderlichen Holzkohlen aus entfern 
teren Gegenden herbeizuschaffen; ohne Ei 
senbahnen lassen sie sich aber im Allge-
	        
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