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Volltext: Schweden : Weltausstellung 1873 in Wien

GR. I. BERGBAU UND HÜTTENWESEN. 
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Ausser dem in letzterer Zeit bei Wi- 
rum in Kalrnar-Län angelegte Kupfer- 
werk, welches das chlorirende Rösten der 
Erze und die Praecipitation des Kup 
fers aus dem ausgelaugten Kupferchlorid 
vermittelst Eisens bezweckt, benutzen alle 
anderen Werke die alte Methode, zuerst den 
Rohstein darzustellen, um nach dessen Rö 
sten dann das Rohkupfer zu bereiten, der 
schliesslich gar gemacht oder raffinirt wird. 
Um an dem immer theurer werdenden 
Brennmateriale zu sparen, ist bei Falun ein 
grossartiges Aufbereitungswerk aufgeführt 
worden, welches ' beschrieben ist in ”Berg- 
und Hüttenmännische Zeitung" 1872 S. 357. 
Es ist indessen die Absicht auf eine sol 
che Weise dieses mit der Behandlung des 
Erzes auf nassem Wege zu combiniren, so- 
dass nur das reichste Erz geschmelzt wird, 
während der grössere Theil des Aufberei 
tungs-Abfalles dem Rösten mit Kochsalz und 
Auslaugung unterworfen werden soll. 
In ganzen Lande wurden im Jahre 1871 
33,426 Ctr (1,420,860 Kilogr.) Kupfer und 
2,272 Ctr (96,580 Kilogr.) Kupfervitriol 
producirt, wobei 2,704 Arbeiter in Anwen 
dung kamen. 27,824 Ctr Kupfer wurden, am 
meisten nach Preussen und Russland, nebst 
11,307 Ctr rohen Kupfererzes, ausschlesslich 
nach England, i. J. 1871 ausgeführt. 
Gold gewinnt man ein wenig aus Kupfer 
kies in Falun. 
Silberhaltiger Bleiglanz wird an eini 
gen Stellen gebrochen und unter den Sil 
berwerken ist das alte bei Sala fortfahrend 
das vornehmste. 
An Silber producirte das Land im Jahre 
1871 2,292 ® (975 Kilogr.) und an Blei 
2,095 Ctr (89,050 Kilogr.) 
Nickelhaltiger Magnetkies findet sich 
an mehren Stellen, ist aber selten so reich, 
dass er gebrochen zu werden verdiente. Die 
hauptsächlichsten Nickelwerke sind bei Klef- 
va in Jönköping-Län und bei Sägmyra in 
Kopparberg-Län. 
Im Jahre 1871 wurden 433 Ctr (18,405 
Kilogr.)Nickelkupfer und 7,914 Ctr(336,405 
Kilogr.) Nickelstein producirt. 
Metallischer Zink wird in Schweden 
nicht gewonnen, dagegen bricht man in 
einigen Gruben Zinkblende, in grösserer 
Menge jedoch nur bei Ämmeberg, welche 
Grube der Gesellschaft ’ La Vieille Mon- 
tagne” gehört. 
Im Jahre 1871 wui'den 756,853 Ctr 
(32,171,990 Kilogr.) Zinkerz gebrochen. 
Die Gewinnung an Gold, Silber, Kup 
fer, Nickel, Blei und Zinkerz in den Jah 
ren 1860, 1870 und 1871 war folgende: 
Gold il 
Silber » 
Kupfer Ctrj 
Kupfervitriol ... » 
Nickelkupfer ... » 
Nickelstein )> 
Blei » 
Zinkerz » 
1860. 
1870. 
1871. 
2,484 
37,251 
1,309 
633 
758 
6,035 
29,287 
23*98 
2,801 
43,853 
3,072 
453 
5,279 
8,802 
662,138 
14-28 
2,292 
33,426 
2,272 
433 
7,914 
2,095 
756,853 
3) Andere Mineralien und mineralische 
Produkte. 
Von Kochsalz besitzt Schweden nicht 
mehr, als sich in dem Wasser der angren 
zenden Meere befindet. Die Versuche, wel 
che in früheren Zeiten, da die Feuerung 
geringen oder gar keinen Werth hatte, ge 
macht worden sind, um aus dem Meerwas 
ser durch Abdunstung Salz zu erhalten, 
dürften kaum wiederholt werden, wenig 
stens nicht mit dem Anspruch, als Indu 
striezweig gelten zu wollen. 
Braunstein wird im Län Jönköping in 
den Gruben Spexeryd und Hohult und im 
Län Skaraborg in der Grube Bohlet ge 
brochen. 
Schwefel wird aus Schwefelkies am mei 
sten bei Falun zubereitet. 
Graphit wird bei Fagersta und Nor- 
berg in Westmanland gewonnen. 
Feldspath zur Porzellanfabrikation giebt 
es an vielen Stellen im Lande, gewöhnlich 
in Pegmatitgängen; ist aber hauptsächlich 
in den Stockholmer Skären der Gegen 
stand der Bearbeitung gewesen. Ein sol 
cher bekannter Feldspathbruch ist bei Yt- 
terby unweit Waxholm, woselbst man auch 
eine Menge seltener Mineralien gefunden 
und in diesen die nach Ytterby benannte 
Erdart Yttrium (nebst Erbium und Terbi 
um) entdeckt hat. 
Die Zubereitung vorerwähnter Minera 
lien und Mineralprodukte ist gewesen: 
Braunstein Ctr 
Graphit » j 
Schwefel » | 
900 
4,002 
1870. 
16,488 
900 
11,121 
1871. 
9,156 
1,111 
7,871
	        
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