46 OR. II. LANPWIRTHSOHAFT, FORSTWIRTHSCHAFT UND GARTENBAU.
FISCHERF.IWESEN.
eine weibliche 050—0'75 R:dr. — Der
"Status” und Lohn'für einen auf ein Jahr
gemietheten Diener (Statkarl), der sich seine
Kost selbst hält, ist in den verschiedenen
Landestheilen sehr verschieden, dürfte aber
in den mittleren etwa betragen:
Weizen 2 Kub.Fuss == 0’52 Hektoliter
Roggen 27 » = 7'07 »
Gerste 12 » =3-14 »
Erbsen 2 » = 052 »
Kartoffeln.. 12 » =3-14 »
nebst einem Stück Land zur Aussaat von
6 Kub.Fuss (D57 Hektol.) Kartoffeln;
Häring 80 fl = 34 Kilogrammen
Salz 40 » = 17 »
Hopfen 2 » = 0’85 »
Wolle.... : 2 » = 0-85 »
oder Futter für ein Schaf;
Milch, süsse, ..... täglich J Kanne = D3 Litre
» abgerahmte ». 1 y> =1'3 »
Zukostgeld 15 R:dr|
Miethgeld 3 » 1=83 Francs,
Ablöhnung 40 » J
das Ganze nebst dem baaren Betrage ab
geschätzt zu 250 R:dr (357 Francs). Ausser
dem aber hat ein solcher (gewöhnlich ver-
heiratheter) "Statkarl” freie Wohnung, Feue
rung, ärztliche Pflege und Befreiung von
allen Steuern sowohl an den Staat als auch
an die Commune, welche von dem Herrn
erlegt werden. Für einen Grossknecht und
einen, der dem Viehhause vorsteht, ist so
wohl der baare Lohn als auch was er in
natura erhält, bei weitem grösser als für
einen gewöhnlichen Feldarbeiter. Man kann
daher den Werth des "Status" und des Loh
nes im Allgemeinen für einen Mann zu
250—350—450 R:dr und für ein Dienst
mädchen zu 150—250 R:dr veranschlagen.
Seidenzucht. Schon in der Mitte des
vorigen Jahrhundert wurden in Schweden
Versuche mit der Seidenzucht gemacht, auch
von dem Reichstage aufgemuntert und mit
i Geldanschlägen unterstützt. Diese wurden
gleichwohl bald wieder eingezogen, und da
her hörte allmählich nicht nur alle Seiden
zucht gänzlich auf, sondern es gingen auch
recht bedeutende Anpflanzungen von Maul
beerbäumen verloren, oder sie wurden ganz
absichtlich hinweggeschafft. Es dauerte dar
auf lange, bis neue Versuche zur Seiden
zucht angestellt Wurden. Erst um das Jahr
1830 wurde unter der Protection der da
maligen Kronprincessin Josephina die schwe
dische Seidenzucht-Gesellschaft gestiftet, und
es erwachte von neuem einiges Interesse
für diesen Kulturzweig. Seit dieser Zeit hat
die Gesellschaft, deren Bemühungen auch
mit Staatsmitteln unterstützt werden, jähr
lich umsonst sowohl Samen und Pflanzen
von Maulbeerbäumen als auch Eier von
dem Seidenschmetterling ausgetheilt und
ausserdem auch durch veröffentlichte Schrif
ten und Jahresberichte Interesse für und
Kenntniss über die Seidenzucht zu verbrei
ten gesucht, bisher jedoch ohne nennens-
werthen Erfolg. In den letzten Jahren sind
mit dem Eichenseidenschmetterling Versu
che gemacht, auch von Seiten des Publi
kums von etwas grösserem Interesse um
fasst worden, und nicht wenige private Per
sonen haben damit, besonders in dem letz
ten Jahre, Versuche angestellt, deren glück
liche Erfolge zu guten Hoffnungen berech
tigen. Wenn nur die Bevölkerung die Sei
denzucht mit Wohlwollen umfassen und die
Bemühungen der Gesellschaft unterstützen
wollte, so dürfte dieser Industriezweig, dem
wenigstens in dem südlichen Schweden das
Klima keine Hindernisse in den Weg legt,
eine nicht unbedeutende Ausdehnung er
halten können.
Forstwirthschaft.
Schweden ist ein an Wäldern aussei
ordentlich reiches Land, welches nicht nur
zu eigenem Bedarf Holz besitzt, sondern
auch in bedeutendem Massstabe zur Ab
hülfe des Bedürfnisses anderer Länder in
dieser Hinsicht beitragen kann. In Zeiten,
da, wie jetzt der Fall ist, die Waldpro
dukte eine immer grössere Nachfrage und
dadurch einen stets zunehmenden Werth
erhalten, muss daher auch die Forstwirth
schaft für Schweden eine Angelegenheit von
äusserst grosser Wichtigkeit werden.
Obgleich ein bedeutender Theil des Lan
des, nämlich Lappland, wo übrigens die
Wälder noch nicht zwischen der Krone und
den Bewohnern getheilt sind, bis jetzt noch
nicht vollständig vermessen ist, so hält man
doch dafür, dass der schwedische Waldbo
den eine Fläche von 1,537-8 schw. Q.M.
(= 3,190-9 geogr. Q.M. oder 175,690 Q.-
Kilom.) einnimmt, was 42‘8 % von dem Fest»
lande des Reiches beträgt. In dieses Wald
gebiet sind keine Felsengebirge (Fjäll),
Berge und Sümpfe mit einbegriffen. Etwa