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Volltext: Schweden : Weltausstellung 1873 in Wien

GR. II. LANDWIRTSCHAFT, FORSTWIRTSCHAFT UND GARTENBAU. FISCHEREIWESEN. 47 
| der sämmtlichen Wälder des Landes lie 
gen im Norden der Dal-Elf, und sie kom 
men am wenigsten in den südlichsten Ge 
genden vor. 
Wenn man in die Wälder des Staates 
(Kronparke) auch diejenigen Wälder ein 
rechnet, von denen sich annehmen lässt, 
dass sie besonders in den Lappmarken der 
Krone künftig zuertheilt werden, und die 
etwa 4,000,000 Tonnenland (nahe 2 Mill. 
Hektaren) betragen, so kann das Areal der 
allgemeinen Wälder folgender Massen ab 
geschätzt werden: 
Kronparke 
Wälder der Königsguter 
» » DienstgUter 
» » milden Stiftungen 
Schw. Ton 
nenland. 
5,550,000 
30,000 
1,012,000 
66,000 
220,000 
8,000 
50,000 
1,000 
5,0ü0 
f Summa 
6,942,000 
Dieses Gebiet (= 3,427,000 Hektaren) 
umfasst beinahe 20 % von den sämmtli 
chen Wäldern des Landes, und die übri 
gen 80 % oder 28,645,000 Tonnenland 
(= 14,141,000 Hektaren) fällt also auf das 
Loos der Privatbesitzer; doch ist die Krone 
seit alten Zeiten im Besitz der Eichenwäl 
der, die auf einem Theile der privaten Gü 
ter vorhanden sind. 
Die Wälder bestehen hauptsächlich in 
Föhren und Tannen, untermischt mit Bir 
ken, Erlen und Espen, wozu in den Ge 
genden im Süden der Dal-Elf Eichen-und 
in den südlichsten Provinzen Buchenwälder 
kommen. 
Ausser den oben erwähnten eigentli- 
chen Wäldern giebt es sowohl bei den Pri 
vatgütern als auch bei den Dienstgütern, 
Königsgütern und Hufen der Stiftungen 
ansehnliche Weideplätze, die grösstentheils 
mit Birken, Espen, Erlen und Eichen, aber 
auch mit Eschen, Ulmen, Ahornen und Lin 
den sowie mit Nadelhölzern bestanden sind. 
Diese Plätze lassen sich so ziemlich mit 
den deutschen Mittelwäldern vergleichen. 
An einigen Stellen in den mittleren und 
südlichen Theilen des Landes kommen auss 
erdem unbedeutende Maulbeer-Anpflanzun- 
gen vor. 
Die Bewirthschaftung der Privatwälder 
ist bis jetzt noch gänzlich frei, obgleich 
die allgemeine Opinion angemessene ge 
setzliche Einschränkungen auch in der Be- 
wirthschaftungen dieser Wälder immer mehr 
zu fordern scheint. 
Die allgemeinen Wälder (Forsten) stehen 
unter der Oberaufsicht einer unter dem Kö- 
nigl. Finanz-Departement softirenden Forst 
direktion (Skogsstyrelse) x ), und die Be 
wirthschaftung derselben wird von Forst- 
heamten gehandhabt. Diese bestehen in 7 
Forst-Inspektoren, 7 6 Jägermeistern (Revier- 
Verwaltern) und 273 Krön ja gern und Forst 
hütern ausser ausserordentlichen Beamten. 
Die Einnahmen aus den allgemeinen Wäl 
dern, 1872, betrugen 825,000 R:dr und die 
Ausgaben für das Forstwesen 354,000 R:dr. 
Abtreibung. Dass Schweden für den 
grösseren Theil seiner Berghantirung fast 
ausschliesslich auf seine Wälder hingewie 
sen ist, um das dazu erforderliche Brenn 
material zu erhalten, ist bereits erwähnt 
(S. 28). Kohlenbrennen in bedeutendem 
Massstabe geschieht daher in den meisten 
Landschaften des Reiches, natürlich aber 
am meisten in den eigentlichen Bergwerks 
distrikten, d. h. in den mittleren Theilen 
des Landes. Dass Schweden ferner wegen 
seiner nördlichen Lage für seine Wohnun 
gen Feuerung in sehr bedeutender Menge 
braucht, liegt ebenfalls auf der Hand, und 
wenn dazu kommt, dass der bedeutende 
Waldreichthum keinesweges zur Sparsam 
keit in dieser Hinsicht beigetragen hat, so 
ist leicht einzusehen, dass jährlich ganz un 
geheure Quantitäten Holz zu diesem Zwecke 
consumirt werden, wenn sich auch nicht 
läugnen lässt, dass in neueren Zeiten in 
diesem Falle bei den Landleuten gesundere 
Ansichten Eingang gefunden haben. Da 
ferner in der Regel alle Wohnhäuser und 
Ökonomiegebäude (ausser in den grösseren 
Städten und zum Theil auf den grösseren 
Landgütern sowie auch allgemeiner in Skäne, 
wo auch Fachwerk vorkommt), immer von 
Holz aufgeführt werden, und man in die 
sem Falle grossen Ueberfluss zeigt (der 
Häuser sind nämlich oft zu viele, und sie 
sind auch oft zu gross), so liegt ebenfalls 
hierin noch ein fernerer Anlass zu Wald- 
') Hauptsächlich über die allgemeinen Wälder 
giebt diese Direktion jetzt Jahresberichte her 
aus unter dem Titel: Bidrag tili Sveriges 
officiela Statistik. Q). Skogsväsendet (Forst 
wesen) 1870.
	        
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