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Volltext: Schweden : Weltausstellung 1873 in Wien

48 SR. II. LANDWIRTSCHAFT, FORSTWIRTSCHAFT UND GARTENBAU. FISCHEREI WESEN. 
abtreibuugen. Hierzu kommt noch ausser der 
Feuerung bei industriellen Anlagen, Nutz 
holz zu Holzarbeiten, Schiffbau u. dgl. der 
Gebrauch, mittelst eigentümlicher hölzerner 
Einfriedigungen, sog. Gärdesgärdar (bei de 
nen zwischen je zwei mit einander durch 
Tasnen- oder Weidenzweige verbundenen 
Pfählen gespaltene Holzscheite bis zu der 
erforderlichen Höhe schief gelegt werden) *) 
nicht allein die verschiedenen Landbesitzun 
gen, sondern auch die verschiedenen Schläge 
abzuscheiden. Zu dieser Abtreibung kommt 
nun noch alles, was der grossartige Export 
erfordert, und man kann daher annehmen, 
dass gegenwärtig in den schwedischen Wäl 
dern nicht weniger abgetrieben wird, als: 
Kubikfuss. 
Brennholz 890,000,000 
Nutzholz j 110,000,000 
Export 150,000,001) 
Summa | 1,150,000,000 
oder Uber 30,000,000 Kubikmeter. 
Die Summe dieser Ausfuhr beträgt, so 
weit dieselbe in Kubikmass angegeben ist, 
113^ Milk Kubikfuss, und legt man dazu 
die übrigen Ausfuhrartikel, berücksichtigt 
auch gehörig die durch die Abtreibung be 
wirkten Abfälle, so dürfte man berechtigt 
sein, die jetzige abgetriebene Quantität, 
welche der Gegenstand der Ausfuhr wird, 
in runder Zahl auf 150 Millionen Kubik 
fuss (3,925,000 Kubikmeter) abzuschätzen. 
Sowie sich das schwedische Stabeisen 
den W eg nach den Häfen in allen Welt- 
theilen sucht, so finden auch die schwedi- 
chen Holzwaaren überall Nachfrage, beson 
ders Bretter und Planken; beispielsweise 
wurden i. J. 1871 von solchen beinahe 1 
Million Kubikfuss von der Heimath direct 
nach Australien geschickt. Ueber die Hälf 
te unsrer ausgeschifften Holzwaaren geht 
nach England, welches 1871 allein von 
Brettern und Planken gegen 44 Milk Kbf. 
von Schweden kaufte. Frankreich erhielt 
Der Export von Holzwaaren hat in 
den letzten Jahren eine starke Tendenz zur 
Zunahme gezeigt, wovon als ein Beispiel 
angeführt werden kann, dass allein die Aus 
fuhr an Brettern und Planken umfasst hat: 
I. J. 1865 
Kubikfuss. 
58,173,000 
77,378,000 
80,798,000 
90,681,000 
» 1870 
>» 1871 
r> 1872 
Die ganze Ausfuhr von Waldprodukten 
war i. J. 1871 folgende: 
Balken u. Sparren, gröbere 
D:o dünnere 
Bauholz, Masten, Spieren 
Sleepers 
Pitprops CG-rubenstützen) 
Bretter und Planken 
Bretterstücke 
Schienenholz 
Leisten und Latten 
Brennholz 
Reifhölzer 
Riemenhölzer 
Dauben von Buchenholz 
)) Eichenholz 
Holzwaaren, unbearbeitete 
» bearbeitete... 
Theer 
Pech 
Kienruss 
Rinde 
St. 
387,500 
1,032,500 
524,300 
438,700! 
» 8,092,7001 
Zwölft. 3,722,400 
788,800 
Kbf. 
8.350.800 
6,112,900 
6,303,300 
287.500 
6.370.800 
80,798,000 
3,347,500 
379.500 
1,832,700 
» 11,770 
)> 38,900 
)> 17,221,200 
» 2,137,000 
für R:dr 121,800 
» » 710,600 
Ctr 242,200 
» 4,000 
& 266,600 
177,800 
*) In dem ganzen mittleren und südlichen Eu 
ropa soll kein Gegenstück zu diesen Einfrie 
digungen Vorkommen, ausser in der Schweiz 
im Hasslithale, dessen Bewohner auch, wie 
behauptet wird, ursprünglich aus Schweden 
stammen. 
von diesen Artikeln nächst England das 
meiste (13*3 Mill. Kbf.), ferner Belgien (5*8 
Mül*)) Spanien, Dänemark, Lübeck, Preussen, 
u. s. w. 
Von den Balken und Sparren nahm, 
nach Stückzahl gerechnet, Dänemark das 
meiste (400,000 St), England beinahe eben 
so viel (359,000); ferner Preussen (265,000), 
Frankreich, Lübeck, Belgien, Spanien und 
die Niederlande. 
Bauhölzer, Masten und Spieren gingen 
beinahe ausschliesslich nach den Nieder 
landen (329,000 St.) und nach England 
(175,000 St.). 
Eine besondere Aufmerksamkeit verdient 
die leider starke Ausfuhr von Pitprops — 
fast ausschliesslich nach England (7,935,000 
St.); fast der ganze noch übrige Rest 
(118,000 St.) geht nach Frankreich. Diese 
Pitprops sind bis jetzt nur von der West 
küste Schwedens, besonders von Göteborg 
ausgeschifft worden, jetzt aber hat man be 
gonnen, auch einige von der Ostseeküste, ei 
gentlich nur von der Smälandschen, zu ver 
senden; doch sind die dort gefällten Gru 
benstützen doppelt so gross gewesen, als 
die von Göteborg ausgeführten. 
Die gröbsten Holzwaaren gehen ab von 
den Häfen des bottnischen Meerbusens, be 
sonders des südlichen Theiles desselben zwi 
schen der Dal- und Ängerman-Elf, wo die 
Städte Gefle, Söderhamn, Hudiksvall, Sunds- 
vall und Hernösand liegen. In diesen Ge*
	        
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