GR. II.
LANDWIRTSCHAFT, FORSTWIRTHSCHAFT UNI) GARTENBAU. FISCHEREIWESEN. 57
Ericacaeen; ausserdem giebt es an der Kü- I
ste Myricaria germanica und Hippophae
rhanmoides.
Aus dieser kurzen Darstellung geht her
vor, dass die Vegetation Schwedens eine
Mischung von nördlicheren und südlicheren
Arten oder richtiger von einem arktischen
und einem südost-asiatischen Charakter ist.
Denn hei einem genauen Vergleiche mit
angrenzenden Ländern zeigt es sich, dass
unsere hochnordische Flora mit der circum-
polaren identisch ist, dass der Rest der Be-
standtheile derselben am meisten in den,
Gegenden östlich der Ostsee und nördlich
d§s finnischen Meerbusens wiedergefunden
wird und dass die geringste Uebereinstim-
mung mit West-Europa vorliegt. Die schwe
dische Flora hatte zu Ende der Glacial-
periode ein vollkommen arktisches Gepräge
und erstreckte sich weiter gegen Süden als
jetzt; nach dem Schlüsse der Eiszeit wurde
sie von Elementen ersetzt, die von Central-
Asien sich über Central-Europa ausbreite
ten, und mit der Buche kamen Arten hier
her, die ursprünglich aus dem Kaukasus
oder dem südöstlichen Europa herstammen.
Gehen wir nun zu den bei uns cultt-
virten Pflanzen über, so schliessen sich
1. die Obstbäume,
die sichersten Angeber der klimatischen und
productiven Verhältnisse eines Landes, am
nächsten an die vorhergehenden an. Dass
die Obstbaumzucht bei uns schon im 11
oder 12 Jahrhunderte getrieben wurde,
scheint sicher, denn schon um das Jahr
1300 bestimmt das Gesetz Strafen für den
jenigen, der aus dem Garten eines Ande
ren stiehlt. Welche Fortschritte aber diese
Cultur im Laufe der Jahre machte, welche
die ursprünglichen Arten waren, welche
neuen Arten auftraten, und wie in unseren
Gegenden sich solche ausbildeten, die jetzt
hier für mehr eigenthümlich gelten können,
hierüber besitzen wir keine oder aus den
letzteren Jahrhunderten nur unvollständige
Nachrichten, denen hier einen Platz anzu
weisen nicht angemessen erscheint.
, Theils infolge der verschiedenartigen
und unter einander höchst ungleichen lo
calen Verhältnisse unseres Landes, die für
die Entstehung localer Abarten so günsig
sind, theils infolge dessen, dass während
der letzteren Zeiten vielleicht der bedeu
tendste Theil der hier gezogenen Obst
bäume vom Kontinente unter unrichtigen,
oft verdrehten Namen hereingekommen sind,
wurde in der Nomenclatur unserer Pomo-
logie eine solche Unsicherheit und Verwir
rung hervorgerufen, dass es nicht möglich
sein dürfte, eine vollständige und zuverlässige
Liste aller unserer Obstsorten zu entwer
fen. Unter solchen Umständen scheint es
uns hier hinreichend, ganz summarisch die
jenigen anzugeben, welche am allgemein
sten Vorkommen oder mit dem grössten
Erfolge cultivirt werden.
Von Aepfeln sind es folgende:
Astrachan, rothe und weisse,
delikate und durchsichti
ge, einheimische.
Edel-Borsdorfer, im südli
chen Th eile besonders
reich! tragend.
Zwiebel-Borsdorfer.
Rother Cardinal.
Calville, rother.
Charlamowsky.
Fürstenapfel.
Gravensteiner.
Irish peach apple.
Kaiser Alexander.
Danziger Kantapfel.
Scharlachrothe Pamiaene.
Ribston pipping.
Winter postof [”Grägyl-
ling”].
Lothringer Rambour.
Reinette von Canada.
Gelber Richard.
Princesse noble.
Böhmischer Rosenapfel.
Thompipping.
Taubenapfel, rother [Pige-
on rouge].
Taubenapfel, weisser [Pige-
on blanche].
Zu diesen können nachstehende gefügt
werden, die eines mehr einheimischen Ur
sprungs und für unser Land bezeichnend sind:
Hampus.
Josephiner.
Oranienapfel.
Rosenhäger.
Glasapfel.
Kanicker.
Melonen apfel.
Weinapfel.
Citronenapfel.
Burgherrapfel.
J ungfrauenapf el.
Säfstaholm Apfel.
Kafveläs »
Stenkyrke >•
Stäringe >»
Hörningsholm »
Äkerö »
Börringe »
Ringstad »
Frösäker »
Kesäter »
Mälsaker >»
Stenberg »
Im Allgemeinen geben die Aepfelbänme
reichliche Frucht ifi Schweden und dieselbe
besitzt gewöhnlich einen Saftreichthum und
Geschmack, wie nur an wenigen anderen
Orten. Doch geschieht es nicht selten, dass
ungünstige Witterung oder noch öfter die
Larven des Frostfalters solchen Schaden und
solche Verödung anrichten, dass die Aepfel
sich entweder nicht entwickeln oder zu spät
reifen.
Von Birnen werden folgende Arten für
die bei uns anwendbarsten gehalten:
Grüne Magdalene. Gansell’s Bergamotte.
Runde Mundnetzbirne. Gute graue ["GrApäron”].
Englische Sommer-Butter- Capiaumont.
birne. Napoleons Butterbirne.