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Volltext: Schweden : Weltausstellung 1873 in Wien

OB. IT. LANDWIRTSCHAFT, FORSTWIRTHSCHAFT UND GARTENBAU. FISCHEREIWESEN. 61 
lius), Schwarzwurzel oder Scorzonere (Scor- 
zonera hisp.), Cichorie (Cichorium Intybus), 
Topinambour (Helianthus tuberosus), Kör 
belrübe (Chaeröphyllum bulbosum L.) und 
Sellerie (Apium graveolens) werden auch 
im nördlichen Schweden cultivirt, wogegen 
der Sauerklee (Oxalis esculenta und lasian- 
dra), der Rapunzel (Campanula rapuncu- 
lus), die Ardacha (Lathyrus tuberosus) und 
die Erdmandel (Cyperus esculentus), die 
Aracacha (A. esculenta), die Erdkastanie 
(Bunium bulbocastanum) und die Erdnuss 
(Glycine apios) nur in den südlichsten Thei- 
len des Landes und auch dort mehr zufäl 
lig Vorkommen. 
21. Die Ziviebel (Allium). Die Arten, 
welche bei uns allgemeiner Vorkommen, 
sind: 1. die rothe (A. Cepa), von welcher 
die dunkelrothe platte holländische die be 
ste ist, demnächst die schwefelgelbe, die 
Bratzwiebel, auch Madeira- oder portugisi- 
sche Zwiebel genannt, und schliesslich als 
Einmachzwiebel die weisse holländische, 
weisse Nocera und Kai’toffelzwiebel; 2. die 
Schalotte (A. ascalonicum), von denen die 
grosse dänische die beste ist; 3. der Por 
ree (A. porrum), wovon die Sommerart 
wohl die üppigste ist, im Freien aber den 
Winter nicht erträgt; vom Winter-Porree, 
der in mehren Varietäten vorkommt, bildet 
die Perlzwiebel nach Abschneiden des Sten 
gels kleine Zwiebeln; 4. der Knoblauch 
(A. sativum) gelangt bei der Speiseberei 
tung kaum zur Anwendung; 5. die Win 
terzwiebel oder Lauch (A. fistulosum); 6. 
der Binsenlauch (A. schoenoprasum), 7. die 
Rockenbolle (A. scorodoprasum) und der 
Bärenlauch (A. ursinum) wachsen wild bei 
uns, die erstere bis an die Ufer des Eis 
meeres hinauf, die beiden letzteren nur im 
südlichen und mittleren Schweden. In Norr- 
botten wird der Binsenlauch, die rothe Zwie 
bel, der Porree und die Schalotte bis ins 
Hochgebirge hinauf gezogen. 
22. Der Spargel (Asparagus officinalis) 
wächst verwildert an verschiedenen Stellen 
in Schweden und wird in mehren Arten 
(von welchen die Öhmans-, Erfurter-, Darm 
städter-, Graysons Biesen- und die Suttons 
true giant Spargel die bemerkenswerthesten 
sind) als Speisepflanze, doch kaum über 
das mittlere Schweden hinaus, dagegen als 
Zierpflanze bis nach Torneä hinauf ge 
zogen. 
B. Blattgewächse. 
23. Die Kohlarten (Brassica oleracea) 
gedeihen im Allgemeinen auch im nördli 
chen Norrland: 
a) Der Weisskohl wird meistentheils 
aus schwedischen Samen gezogen, die den 
sog. schwedischen platten Kopfkohl geben, 
der in einer grossen Menge von Varietä 
ten in den verschiedenen Landestheilen auf- 
tritt und bis nach Norrland hinauf culti 
virt wird, obgleich er daselbst im nörd 
lichsten Theile nicht selten fehlschlägt, wes 
halb er meistens von Süden eingeführt wird, 
wo er in 3 Monaten reift, wiewohl er nicht 
eher eingeerntet wird, als bis Kälte ein 
getreten ist. 
Eine Abart ist der Rothkohl oder ro- 
ther Kopfkohl, der jedoch weniger allgemein 
vorkommt, und der Spitzkohl oder Zucker 
hutkohl in vielen Arten, die wegen ihrer 
Zeitigkeit gebaut werden. 
b) Der Savoyer- oder Wirsingkohl, wo 
von der Waterloo-, krauser gelber Blumen-, 
thaler- und Chou Marcelin-Kohl sich als die 
besten erwiesen haben. 
c) Der Rosen- oder Brüsselkohl ist so 
äusserst ausdauernd, dass er draussen steht 
und auch im Winter eingeerntet' wird. 
d) Der Winterkohl, Krauskohl, Grün 
kohl und Blaukohl hinsichtlich der Farbe 
der Blätter sehr veränderlich. Diese Art, 
von welcher die niedrige grüne oder brau 
ne krause für die beste gehalten wird, ist 
durch ihre grosse Ausdauer von grosser 
Bedeutung für den hohen Norden. Beson 
dere Sorten sind auch Plumage- oder Fe 
derkohl und der Palmbaumkohl, welche 
meistens als Zierpflanzen gezogen werden, 
und der Riesen- oder Kuhkohl, der als 
Futterkraut vorkommt; alle sind weniger 
ausdauernd als die vorhergenannten. 
e) Der Blumenkohl, von dem der frühe 
Erfurter Zwergkohl der zeitigste und beste ' 
ist; ausserdem kommen gewöhnlich noch 
in Anwendung: der Amager- und der frühe 
und späte englische Blumenkohl, welche bis 
nach Torneä hinauf gezogen werden und 
auch bei uns guten Samen hervorbringen. 
Eine eigenthümliche Varietät hiervon ist 
der Spargelkohl oder Broccoli, der indessen 
bei uns selten gebaut wird. Weniger all 
gemein sind ausserdem der Schnittkohl, 
Buschkohl (sehr ausdauernd), chinesische 
Kohl und Senfkohl.
	        
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