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Volltext: Schweden : Weltausstellung 1873 in Wien

.GR. II. 
LANDWIRTHSOHAFT, FORSTW1RTHSGHAFT UND GARTENBAU. FIRCHEREIWF.SEN. 63 
die römische Wachsbohne; eine Abart hier 
von ist die zeitige holländische oder die 
allerzeitigste Schwertkriechbohne; b) die 
Feuerbohne (Ph. multifloms Lam.) und e) 
die Kriechbohne (Ph. nanus L.) von der 
die gewöhnliche braune am meisten be 
kannt ist, demnächst die zeitige gelbe, dje 
Flageolett-, Adler- und Negerbohne. — Die 
Bohnen gedeihen im Allgemeinen nicht gut 
in Norrland. 
28. Die Puffbohnen, Bauerbohnen oder 
wälschen Bohnen (Vieia Faba L.) treten 
auch in vielen Arten auf, wie Windsor und 
Mazagan. Sie werden b?s in die Gebirgs 
gegenden von Lappland hinauf gebaut und 
geben gute Ernten. 
D. Gemüse von verschiedenen Pflanzen. 
29. Die gurkenartigen Gewächse bilden 
3 Arten: 
a) Gurken (Cucumis sativus). Zum An 
bau im Freien eignen sich im Allgemei 
nen fast alle grünen Sorten und beson 
ders die Westeraser Gurke (welche ihren 
Namen von der Stadt Wester&B in West- 
manland erhalten hat, wo ihre Cultur sehr 
alt ist und in grossem Massstabe betrieben 
wird zum Verkauf in gesalzenem Zustande 
über ganz Schweden); die russische und die 
frühe Traubengurke, wie auch die allgemei 
ne zeitige grüne und weisse Schlangengur 
ke und die zeitige weisse holländische Gur 
ke. Auf Mistbeeten können alle Arten gezo 
gen werden, die gewöhnlichsten sind jedoch: 
die weisse Schlangengurke, die weisse und 
grüne Non plus ultra, Man of Kent, Cut 
hills black spine, die weisse westindische 
und die weisse astraohansche, die Arn- 
städter grüne und weisse Biesen-Schlangen- 
gurke u. s. w. Auf Beeten mit Unter 
wärme geben die frühen Sorten guten Er 
trag, selbst in Norrland. 
b) Melonen (Cucumis Melo L.) werden 
bei uns, wenigstens im mittleren Schwe 
den, selten anders als auf Mistbeeten ge 
zogen und können dazu alle Arten genom 
men werden. Die Wassernielonen oder 
Arbusen (Cucurbita citrullus L.) kommen 
gleichfalls häufig vor. 
c) Kürbisse (Cucm-bita pepo L.) wer 
den meistens wegen ihrer vielfach variiren- 
den und oft sehr wunderlichen Formen ge 
zogen ; als Nahrung (auch für das Vieh) 
kommen vor: der Markkürbiss (Vegetable 
marrow) und Eierkuchenkürbiss (Custard 
squash), welcher oft eine enorme Grösse 
und ein Gewicht von 20 Kilogrammen er 
reicht. Bis in das mittlere Norrland hinauf 
geben sie Ernte. 
30. Die Artischocken (Cynara Scolymus 
L.), von denen die grosse violette oder ro- 
the englische und die grosse bretagnisohe 
für die besten gelten. Sie werden mit vie 
lem Erfolge bis in das mittlere Schweden 
hinein cultivirt und bringen Blumen her 
vor, die an Grösse und Geschmack die aus 
ländischen oft fast übertreffen. Die spa 
nische Cardu (Cynara cardunculus) erträgt 
nicht unseren Winter, wird aber doch ge 
zogen und ihre gebleichten Blattstiele wer 
den benutzt. 
31. Der Senf (Sinapis); es werden ge 
baut : der gewönliche Senf (s. alba) und 
der schwarze Senf (s. nigra), aber meistens 
nur bei den kleinen Landstellen. Der spa 
nische Pfeffer (Capsicum annuum L.) kommt 
gewöhnlich nur als Zierpflanze vor, woge 
gen in letzterer Zeit der Anbau und Ge 
brauch von Tomates (Lycopersicum escu- 
lentum Mill.) zugenommen hat. 
E. Gewürzpflanzen. 
Nachstehende Gewächse, vorzugsweise 
als Gewürze bei der Speisebereitung ange 
wandt, werden im grösseren Theile Schwe 
dens cultivirt und die mit 0 bezeichneten 
auch im nördlichen: der Majoran* (Origa 
num majorana L.) und der Wintermajoran 
(0. majoranoides ly), der Thymian* (Thy- 
mes vulgaris), der schwedische Körbel (Ce- 
rifolium sativum), der spanische Körbel 
(Myrrhis odorata Sc.), der Anis (Pimpinella 
anisum L.), das Basilicum (Ocymum basi- 
licum L.), der Dill (Anethum graveolens 
L.), der Estragon (Artemisia dracunculus 
L.), der Fenchel (Anethum foeniculum L.), 
der Ysop ö (Hyssopus officinalis), der Go- 
riander (Coriandrum sativum L.), die Kres 
se (Lepidium sativum L.), die indianische 
Kresse e (Tropaeolum majus L.), der Küm 
mel (Carum carvi), die Saturei oder Kölle a 
(Satureja hortensis L. und s. montana L.), 
der Lavendel* (Lavandula spica), die Me 
lisse (Melissa officinalis L.), die Münze 
(Mentha); die Pimpinelle (Poterium san- 
guisorba L.), der Salbei (Salvia officinalis 
L.), die Weinraute (Ruta graveolens L.).
	        
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