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Volltext: Schweden : Weltausstellung 1873 in Wien

GE. III. CHEMISCHE INDUSTRIE. 
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gen (Molva vulgaris Nilss.), Sej (Gadus 
virens L.), Kochen (Kaja clavata L.), Hei- 
ligbntten (Hippoglossus vulgaris Cuv.) und 
Schellfische (Gadus seglefinus L.) gefangen. 
Von den gefangenen Fischen wird ein Theil 
frisch verkauft; der grösste Theil aber wird 
theils von norwegischenKaufleuten.theilsvon 
Salzern in Bohuslän zu Klippfischen oder Ka- 
bliau zubereitet; ausserdem wird aus der Le 
ber Thran bereitet und der Bogen wird einge 
salzen, um späterhin zu Köder bei der Sar 
dinenfischerei in Frankreich abgesetzt zu 
werden. I. J. 1871 gab es in Bohuslän 
126 Bankfischereifahrzeuge mit einer Besa 
tzung von 1,226 Mann. Nach der Berech 
nung entsprach der im Laufe des Jahres 
gemachte Fang dem Werthe von 640,558 
R:dr Rmt. In demselben Jahre wurden von 
Göteborg nach England 5,-257 Centner 
Klippfische ausgeführt. An der Küste von 
Bohuslän wird überdies Makrelenfischerei 
mit 351 Booten, bemannt mit 1872 Mann, 
betrieben. Der Ertrag dieser Fischerei stieg 
i. J. 1871 nach der Berechnung auf 352,050 
R:dr Rmt. 
Die Hummerfischerei in Bohuslän wird 
i. J. 1871 zu 79,850 R:dr und die Austern 
fischerei zu 16,609 R:dr Rmt berechnet. 
Zur Beaufsichtigung und Verbesse 
rung der Fischereien in Schweden sind 
folgende Beamte angestellt: 
Ein Intendant über die Fischereien in 
den süssen Gewässern des Reiches und an 
den Ostseeküsten Schwedens und zu seiner 
Unterstützung 2 Assistenten und ein Lehrer 
(Undervisare) in der Fischzucht. Ausser 
diesen Fischerei-Beamten des Staates sind 
in gewissen Provinzen und an gewissen 
Gewässern einige sog. Fischerei-Aufseher 
(Tillsyningsmän) angestellt, welche haupt 
sächlich darauf zu sehen haben, dass die 
Verordnungen über die Fischereien beobach 
tet werden. Von diesen Aufsehern werden 
einige mit Beiträgen aus Staatsmitteln, an 
dere theils von Landsting und Haushaltungs- 
Gesellschaften und theils von Besitzern des 
Fischwassers besoldet. 
Die nächste Leitung und Aufsicht über 
die Meerfischerei an der Westküste des 
Reiches ist einem unter dem Landshaupt- 
manns-Amte in Göteborg- und Bohuslän 
stehenden Aufseher (Tillsyningsmän) an 
vertraut. 
In Gemässheit mit dem Königl. Briefe 
vom 12 Februar 1864 und der Königl. 
Verfügung vom 7 November 1867 hat der 
Fischerei-Intendant hauptsächlich mit Un 
terstützung vonseiten der Assistenten fol 
gende Obliegenheiten: 
a) Untersuchungen über die Fischereien 
in den verschiedenen Theilen des Landes 
zu bewerkstelligen; 
b) Vorschläge zu angemessenen Schutz 
gesetze für verschiedenen Landestheile und 
Wassersysteme vorzulegen und den admini 
strativen Behörden bei der Behandlung von 
Sachen, welche die Gesetzgebung und Hand 
habung der Fischereien betreifen, an die 
Hand zu gehen; 
c) die Berichte für die Fischerei-Sta 
tistik dos Landes zu sammeln und auszu 
arbeiten; 
d) die Aufsicht über die Normalanstalt 
des Staates für die Fischzucht und andere 
Anstalten dieser Art zu führen; 
e) die Thätigkeit der angestellten Fi 
scherei-Aufseher zu leiten. 
Gruppe III. 
Chemische 
Die Entwickelung der chemisch-techni 
schen Industrie hat in einem anmerkungs- 
wertheren Grade erst in den letzten Jahren 
begonnen, aber noch jetzt vermag die ei 
gene Zubereitung nicht mehr, als in ge 
wissen Theilen die Bedürfnisse des Landes 
zu befriedigen, daher von mehren chemi 
schen Präparaten ein keinesweges unansehn 
licher Import stattfindet, während gleich 
wohl von andern, z. B. Zündhölzchen, der 
Industrie. 
Export sehr bedeutend ist und immer grö 
ssere Dimensionen anzunehmen scheint. Hier 
können nicht die sämmtlichen verschiedenen 
Äusserungen der chemisch-technischen Thä 
tigkeit im Lande ausführlich abgehandelt, 
sondern nur über die wichtigsten unter 
denselben einige kurze Andeutungen *) gege 
ben werden. 
') Zum Theil nach Mittheilungen von Hm 
Professor T>:r C. E. Bergstrand.
	        
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