GE. V. TEXTIL- UND BEKLEIDUNGS-INDUSTRIE.
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nur eine geringe Veränderung geschehen,
indem jene 77 und diese 695 betrug; da
gegen hatte sich in diesen 50 Jahren die
Zubereitung, welche damals 891,509 fE
Rauch-, 771,265 % Kau-, 1,286,221 'S
Schnupftabak und 7,180 ft Cigarren oder
zusammen 2,956,175 S betrug, mehr denn
verdoppelt. In diesem Jahre (1830) nahm
die Cigarrenfabrikation in Schweden ihren
Anfang.
I. J. 1871 wurde die Tabaksfabrika
tion in 99 Fabriken, bei denen 3,000 Ar
beiter beschäftigt waren, betrieben, und es
hatte sich in den 41 Jahren seit 1830
die Zubereitung höchst bedeutend vermehrt,
sodass dieselbe betrug: 970,136 ft Rauch-,
1,674,717 ft Kau-, 6,178,921 ft Schnupf
tabak und 639,515 ft Cigarren, zusammen
9,463,289 fl (4,022,500 Kilogr.), mit
einem Werthe von 7,056,476 R:dr.
In Ansehung des Umfanges der Fabri
ken betrug der Werth der Zubereitung bei
2 Fabriken über 500,000 R:dr
4 » »" 300,000 »
16 » y> 100,000 y<
26 » » 20,000 y>
51 » unter 20,000 »
Die Einfuhr des Tabaks betrug in dem
selben Jahre 7,357,232 ft (3,127,300 Ki
logr.) meistens in der Form . von Blättern
und Stengeln, zum Theil aber auch von
Cigarren oder in einer anderen bearbeite
ten Form, in welcher letzteren auch etwas
exportirt wurde. Ueber den Tabakbau in
Schweden vgl. S. 43 u. 64.
Gruppe T.
Textil- und Bekleidungs-Industrie.
Wollen-Industrie. Zu den Bedarf die
ser Industrie wird nicht die erforderliche
Quantität Wolle im Lande producirt, sodass
der grösste Theil dieses Rohstoffs aus an
dern Ländern eingeführt werden muss; die
ser Import beträgt jährlich 3—4 Milk ft
(lj—lf- Milk Kilogr.). Die Wollenarten,
welche am meisten verwendet werden, sind
von Deutschland, Cap, Buenos Ayres, Au
stralien- u. a. Gegenden und werden ge
wöhnlich auf den europäischen Wollmärk-
ten und Wollauktionen eingekauft; doch
ist in der letzten Zeit auch ein Theil di
rekt von transatlantischen Häfen eingeführt
worden.
Die Fabrikation von gekämmter Wol
le hat ihren Hauptsitz in Norrköping, wo
reiche Wasserfälle eine gute Triebkraft für
diese Industrie hergeben. I. J. 1871 wa
ren dort 58 Tuchfabriken in Thätigkeit,
und es wurden daselbst im Ganzen 2,868,577
Fuss wollene Gewebe zu einem Werthe von
6,953,328 R:dr fabricirt. Ausser den in
Norrköping belegenen Wollenfabriken sind
auch verschiedene von grösserer Bedeutung
in den Städten Stockholm, Halmstad, Malmö
und Landskrona angelegt, so dass man in
dem erwähnten Jahre im ganzen Reiche
73 Tuchfabriken zählte, belegen in 7
Städten, 1 Flecken und an 7 besonderen
Stellen auf dem Lande, in denen von 4,750
Arbeitern zubereitet wurde: 667 Fuss fei
nes, 39,246 Fuss mittelfeines und 1,675,562
Fuss grobes Tuch und 3,494,147 Fuss nebst
10,444 Stücken von verschieden Geweben
zu einem Gesammtwerthe von 11,201,700
R:dr Rmt.
Zu den Tuchfabriken sind nicht gerech
net 6 Fabriken für wollene und gemischte
Gewebe, zu denen man auch die sog. Stoff
fabriken oder die Fabriken für Zubereitung
von Flanell und Flaggentuch rechnet. Der
Fabrikationswerth bei diesen Fabriken 1871
war 499,700 R:dr.
Ausserdem giebt es eine bedeutende
Menge (1871: 34 St.) kleinere mechani
sche Spinnereien gekämmter Wolle über
das ganze Land verbreitet, woselbst ein
grösserer Theil der im Lande producirteri
Wolle zu Garn versponnen wird, hauptsäch
lich für Rechnung der Landleute, welches
hernach, gleich dem auf eignen Spinnro
cken mit der Hand gesponnen wollenen
Garne, von dem Hausfleiss verarbeitet wird
zu sog. Wadmal, das von der Landbevölke
rung zu Kleidungsstücken verwendet wird.
Die in Schweden zubereiteten wollenen
Gewebe werden hauptsächlich im Lande
selbst abgösetzt, und nur ein unbedeuten
der Theil wird nach Norwegen und Däne
mark ausgeführt. Die Einfuhr solcher Ge
webe ist dagegen bedeutend und betrug i.