Nordosten vom Bodensee, begrenzt. Auch die grosse
Rheinebene zwischen Vogesen und Schwarzwald reicht
in den Nordwesten der Schweiz bei Basel hinein.
Durch eine Längenspalte, welche das Walliser
Rhonethal, das Urnerische Urserenthal und das Bünd-
nerische Rheinthal in sich fasst, wird der Hauptzug der
Alpen in zwei Gebirgszonen getheilt, welche man früher
nach den anwohnenden Völkerschaften: Walliseralpen
Berneralpen, Osturner- und Glarneralpen, St. Galler-
und Bündneralpen benannt hat. In neuerer Zeit, wo
man den Aufbau des Alpengebirges nach den Grund
sätzen der Geologie zu studieren anfing, hat man jene
Bezeichnungen fallen gelassen und eine neue in Vor
schlag gebracht, in der gleichsam der dem Gebirge zu
Grunde liegende Bauplan zur Berücksichtigung kam.
Diess führte zur Aufsuchung der sogenannten Central
massen, d. h. derjenigen Punkte, wo sogenannte Erup
tivgesteine die Sedimente durchbrachen und durch die
Hebung, Zurückdrängung und Ueberwerfung derselben
den Boden neu gestalteten. Diese Eruptivgesteine zeigen
durch ihre krystallinische Beschaffenheit, dass sie dem
Feuer ihren Ursprung verdanken, und dass sie in feuer-
flussigem oder breiartigem Zustande dem Schosse der
Erde entstiegen sind. Zu den Eruptivgesteinen werden
gezahlt: Granit, Syenit, Diorit, Serpentin, Gneis, Glimmer
schiefer, Porphyr, Basalt u. a. m.; Gesteine, in denen
man keinerlei Versteinerungen findet. Nach diesen auf
die Gestaltung ihrer Umgebung so mächtig einwirken
den Centralmassen hat man angefangen die einzelnen
Gruppen des Gebirges zu benennen. Die wichtigsten
dieser Centralmassen sind: die des Mont Blanc und der
Aiguilles rouges, die von Wallis, die des Monte Rosa,
die des Simplon, des Finsteraarhorn, des Gotthard, der
Sureta, der Adula, des Tessin und die CentralmasSen
der Bernina. Man pflegte diese Massen früher auch
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