Wappenschild verziert ist, welcher drei fantastische Thiere vor
stellt und zwar in Form von Einhörnern oder gehörnten Pferden.
Es erinnert dies an gewisse Wappenschilde, welche man auf
gallischen Münzen jener Zeit findet. Das Uebrige der Scheide
zeigt ausserdem eine Art feiner Punktirung, welche an das
Chagrin erinnert. Das Schwert ist breiter als gewöhnlich und
mag einer hervorragenden Persönlichkeit angehört haben.
4. 5 Ein anderes Schwert mit der dazu gehörigen Scheide; auf der
Klinge sieht man ein Kleeblatt als Fabrikzeichen; dieselbe zeigt
ausserdem parallele und zellenförmige Linien, welche anzu
zeigen scheinen, dass die Klinge aus eisernen Bändern zusammen
geschmiedet worden ist, nach Art der Damascenerklingen.
Carton II. (818 b)
Fundgegenstände aus den Pfahlbauten des Neuenburgersees.
Lanzen aus der Station la Tene bei Neuenburg.
Die Mehrzahl dieser Exemplare findet sich beschrieben und ab
gebildet in dem Werke von Prof. Desor: „Die Pfahlbauten des
Neuenburgersees“.
Jede dieser Lanzen hat ihre Eigenthümlichkeiten; doch haben
sie Alle etwas Gemeinsames, welches darin besteht, dass jede mit
einer relativ kleinen Dülle versehen ist, durch welche ein Loch
geht; letzteres diente dazu, um die Lanze vermittelst eines Nagels,
welcher sich an einigen Exemplaren erhalten hat, am Schafte zu
befestigen. An einigen Lanzen ist sogar das Holz noch sichtbar.
Die meisten dieser Waffen sind ausserdem in der Mitte mit einem
mehr oder weniger ausgesprochenen Kiel verziert, welcher dazu
diente, der Lanze mehr Festigkeit zu verleihen. Im üebrigen sind
die Grössen sehr verschieden.
1 Kleine, elegante Lanze mit erweiterten Flügeln.
2 Kleine, schlanke und gestreckte Lanze,
3 Kleines Exemplar, das man für einen Wurfspiess ansehen könnte,
wenn es ein wenig schmäler wäre.
4 Schlanke Lanze ohne scheinbaren Kiel; eine ziemlich seltene
Form.
5 Sehr scharfe Lanze mit ausgeprägtem Kiel; die Dülle ist auf
fallend lang.
6. 7 Lanzen von gleicher Konstruktion, welche sich nur durch die
Länge der Tülle unterscheiden.
8 Exemplar mit auffallend breiten Flügeln.
9 Einziges Exemplar mit ungleichen Flügeln, von denen der eine
mit einem halbmondförmigen Loch versehen ist; diese Waffe
erinnert einigermassen an die Hellebarden.
10 Ein anderes Exemplar mit ungleichen Bändern, von denen der
eine zwei Vorsprünge zeigt, wahrscheinlich um die Wunden um
so gefährlicher zu machen.
11 Ein Exemplar mit breiten Flügeln, mit parallelen Bändern, und
einem Einschnitt in der Mitte der Flügel.
12 Grosse Lanze mit parallelen Bändern, sehr schön erhalten.
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