Alpenwirthschaft.
Die Schweiz besitzt in 19 Kantonen und Halb-
Kantcmen, in 691 Gemeinden, zusammen 4559 Alpen,
wozu noch gegen 50 hinzuzurechnen, über welche keine
Berichte eingegangen sind. Als Einheit des Flächen-
masses der Alpen gilt ein Stück Weide von solcher
Ausdehnung, dass eine Kuh darauf gesommert werden
kann (Kuhrecht). Dasselbe schwankt von zwei Jucharten
oder Morgen (zu 40,000□') bis zu über zehn, je nach
der Höhe der Lage und beträgt im Durchschnitt fünf
Morgen, 18 □Ruthen. Das Correlat des Kuhrechtes ist
der Stoss, d. h. die Viehzahl, welche auf einem Kuh
recht geweidet werden kann. Es kommt nämlich auf
einen Stoss eine Kuh, auf ein Pferd von 1, 2 oder 3
Jahren kommen ==1,2 oder 3 Stösse, auf 3 Rinder =
2 Stösse, 1 Kalb = 1 ji, 1 Schwein = (4, 1 Ziege oder
1 Schaf = 1 5 Stoss. Die 4559 Alpen, von welchen
1525 oder 33,5°/o den Gemeinden, 80 = l,8°/o, Ge
meinden und Privaten zusammen, 453 = 9°/o Korpora
tionen, 2488 = 54,6 °/o Privaten und 11 = 0,2 °/o dem
Staate gehören und die in Höhen von 2000 bis 9000 Fuss
liegen, waren (1864) mit 270,389 Stössen Vieh besetzt.
Die Gesammtzahl der Weidetage betrug 25,074,238.
Der Kapitalwerth der Alpen wird sehr niedrig zu
Fr. 77,186,103 angegeben. Der Bergzins (Pachtzins)
sämmtlicher Alpen betrug Fr. 3,362,642. Ziemlich genau
ist der Ertrag ermittelt. Im Jahr 1864 weideten 153,320
Kühe auf den Alpen der Schweiz, welche einen Ertrag von
Fr. 8,182,788 ergaben, sowie 115,941 Stück Galtvieh, d. h.
nicht Milch gebendes Rindvieh und übrige Viehgattungen,
die durch Zuwachs Fr. 2,703,463 abwarfen. Der Ge-
sammtbetrag ist demnach Fr. 10,893,874 oder 14,n°/o
des geschätzten Kapitalwerthes oder nach Abzug der
Zinsen und Amortisation des Betriebskapitals (Vieh etc.)
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