MAK

Volltext: Katalog für die Schweizerische Abtheilung der Wiener Welt-Ausstellung 1873

Jahresproduktion ca. 30,000 Zentner oder 1,500,000 Kilogramme, 
welche - Dank der grossen Anlage und der vorzüglichen Einrichtung 
des Etablissements — leicht verdoppelt werden kann. 
Silber-Medaille — Paris 1867. 
Die ausgestellten Gegenstände sind: 
1. Kaltfabrizirte Toilette- (Hand-) Seife. 
2. Transparente Glycerin-Seife. 
3. Gepresste Olein-Seife. 
4. Kali-Seife, für industrielle Zwecke, nämlich: Zum Bleichen 
zur Bereitung der Schlichte — zum Entschälen der Seide u. s. w. 
5. Aechte Kernseife, mit rothem Natur-Marmor. 
6. Hellgelbe, rein geschliffene Harzkernseife. 
7. Weisse, rein geschliffene, ächte Kernseife. 
8. Hochgelbe, rein geschliffene Harzkernseife. 
9. Roth marmorirte Halb-Kernseife. 
10. Neutrale Oleinseife, für industrielle Zwecke. Hat in der schwei 
zerischen Schwarz-Seidefärberei die weisse Marseiller-Oelseife 
vollständig verdrängt. 
11. Neutrale weisse Olivenöl-Seife (sogenannte Marseiller-Seife), 
wird in der schweizerischen Seide- und Rothfärberei mit Vortheil 
anstatt der von Marseille kommenden Seife verwendet. 
12. Blau marmorirte Halb-Kernseife. 
13. Amerikanische gelbe Harzseife — ihr grosser Gehalt an Harz 
(100%) macht diese ächte Kernseife zu einer sehr billigen, vor- 
theilhaften Haushaltungs-Seife. 
14. Kalt fabrizirte Seife, marmorirt. 
15. Aechte Harzkernseife mit Natur-Marmor. Nicht vollkommen rein 
geschliffen. 
16. Kalt fabrizirte Seife, weiss. 
Auszug 
aus dem offiziellen Bericht des schweizerischen General-Kommissärs 
über die internationale Ausstellung von 1867 in Paris. 
Die Haupteinfuhr in die Schweiz bestund in Olivenölseife. Die 
selbe genoss früher zwei Begünstigungen. Im schweizerischen Tarif 
für die Einfuhr war sie mit 75 Cts. pro Ztr. notirt, während Unsehlitt- 
seifen Fr. 2 zahlten. Jetzt sind beide auf 75 Cts. gesetzt. Die fran 
zösischen Seifenfabrikanten von Marseille und Lyon hatten aber bis 
zum Jahre 1859/60 von ihrer Regierung die Vergünstigung einer Aus 
fuhrprämie , d. h. man vergütete ihnen für je 160 Pfd. Oelseife 
Fr. 10—12, das ist Vs mehr, als der Zoll von 100 Pfd. Olivenöl beim 
Eingang in Frankreich betrug. Erst nachdem diese Prämie zurück- 
genommen war, konnte in der Schweiz daran gedacht werden, für 
den Gebrauch der Seiden- und Rothfärbereien Oelseifen zu fabriziren. 
Die Konkurrenz mit den französischen Seifenfabrikanten konnte aber 
nur von grossem Seifensiedereien aufgenommen werden. Die Be 
nutzung günstiger Chancen für den Oeleinkauf an den Erzeugungs 
plätzen und auswärtigen Märkten, sowie die Forderung, stets grosse 
Quantitäten für das Bedürfniss der genannten Industrien liefern zu 
können, erheischen kommerzielle Organisation und neue technische
	        
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