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Volltext: Katalog für die Schweizerische Abtheilung der Wiener Welt-Ausstellung 1873

Zürich aufgenommen. Seinen Bemühungen zumeist und mit ihm 
denjenigen einiger anderer Seifenfabrikanten ist es zuzuschreiben, 
dass der bei weitem grösste Theil dieser industriell verbrauchten 
Seifengattung in der Schweiz selbst fabrizirt wird. Die schweizerische 
Seifenindustrie hat sich übrigens nicht der Vortheile zu rühmen, 
welche anderen Industrieen aus den verschiedenen Zollverträgen 
erwuchsen. Im Tarif, der vor dem Jahre 1865 gültig war, wurde 
unterschieden zwischen Speise-Oel, das mit Fr. 3. 50 Eingangszoll 
belegt war, und ungeniessbaren Oelen zu industriellen Zwecken, 
für welche ein Eingangszoll von 30 Cts. bestund. Seit dem fran 
zösischen Handelsvertrag von 1865 sind alle fetten Oele in eine 
Rubrik geworfen, und es wird 50 Cts. Eingangszoll gefordert. Fiskalisch 
ist diese Aenderung insofern in Ordnung, als die Staatskasse dabei 
keine Einbusse erleidet. Bei einer Einfuhr von 212,000 Ztr. unge- 
niessbarem und 16,000 Ztr. Speise-Oel nahm dieselbe zu den alten 
Zöllen von 30 und 350 Cts. Fr. 112,600 ein, während ihr das 
gleiche Quantum bei dem einheitlichen Zoll von 50 Cts. Fr. 114,000 
einträgt. Aber einige Prinzipien, die in den eidgenössischen Tarifen 
durchgeführt sind, sind offenbar verletzt durch diese Vereinfachung 
in der Zollabwandlung. Mehrere Rohmaterialien, die unsern Indu 
strieen zur Verarbeitung nöthig sind, Baumwolle, Flachs, Seide in 
Cocons u. s. w. stehen auf einem sehr mässigen Eingangs-Zoll von 
30 Cts., andere wie z. B. Rinden noch niedriger. Soll ein dem Seifen 
sieder ganz unentbehrliches, im Lande nicht produzirbares Roh 
material desshalb anders behandelt werden, weil Speise-Oel mit 
ungeniessbarem Oel verwechselt werden könnte? Wäre denn mit der 
Vorschrift einer Denaturirung nicht jeder Defraudation vorzubeugen ? 
Mit einer Zollherabsetzung des Speise-Oeles auf 50 Cts. ist man 
gegenüber andern Nahrungsmitteln zu weit gegangen. Es wäre von 
der schweizerischen Seifenfabrikation diese Erhöhung der eidge 
nössischen Abgabe leichter hinzunehmen, wenn nicht gleichzeitig 
eine Herabsetzung des Eingangszolles von Seife, nämlich: Gewöhn 
licher Waschseifen von 200 auf 75 Cts. und der Toilettenseifen von 
1500 auf 75 Cts. erfolgt wäre. Dass dadurch die Einfuhr ausländischer 
Talgseifen, d. h. ordinärer Waschseifen steigen wird, ist zu erwarten, 
ja es kann diess vielleicht jetzt schon nachgewiesen werden, und 
dass die da und dort in schönen Anfängen begriffene Toiletteseifen 
fabrikation einen scjkweren Stand bekommt, ist gewiss. 
Das erwähnte Geschäft von Fr. Steinfels in Zürich hatte die ver 
schiedensten, industriell verwendeten und Hauswirthschafts-Seifen, 
sowie Toilette-Seifen ausgestellt. Es waren im Ganzen 16 Arten. 
Das Etablissement fabrizirt über 30 verschiedene Qualitäten von 
Seifen in einem Gasammtgewicht von jährlich durchschnittlich 
20,000 Ztr. Die Einrichtungen, alle neu und nach den bewährtesten 
Konstruktionen ausgeführt, erlauben eine Jahresproduktion von 
60,000 Zentnern. 
* Es wurde diesem Aussteller eine Silbermedaille zuerkannt. 
d) Produkte der trockenen Destillation (raffinirtes Petroleum, 
Schiefer öl, Paraffin, Phenylsäure, Benzin, Anilin u. s. w.). 
58. Ainblet & Poncet, Droguisten in Genf. 
Oel für die Uhrenmacherei und für Präzisions-Apparate. 
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