FIRMEN UND MARKEN
Für die in alphabetischer Reihenfolge angeordneten Firmengeschichten und die zuge
hörigen Marken verwendete ich zahlreiche, größtenteils noch nie ausgewertete Quel
len in Archiven, Bibliotheken und Registern.
Viel zu wenig wurden bisher von der einschlägigen Forschung die verfügbaren Regi
sterdaten ausgewertet; vor allem jene des Handelsregisters sowie des Zentralgewer
beregisters in Wien waren für die Erstellung der Firmengeschichten von Bedeutung,
die Eintragungen im Markenregister für Geltungsdauer und -umfang der jeweiligen
Marken. In diesem Zusammenhang ist es natürlich von Vorteil, daß Wien in vielen Be
reichen als Zentralstelle der österreichisch-ungarischen Monarchie fungierte; selbst
wenn eine Firma nicht ihren Hauptsitz in Wien hatte, verfügte sie hier doch häufig über
eine Filiale oder Niederlage und war damit entsprechend registriert. Besondere
Schwierigkeiten stellten sich allerdings dann in den Weg, wenn die Signaturen für be
stimmte Registerdaten nicht Vorlagen; in den meisten Fällen konnten diese - mit eini
gem detektivischem Spürsinn - dennoch ausfindig gemacht werden.
Zu den wichtigsten konsultierten Bibliotheken zählten die nachstehend angeführten:
- die Bibliothek der Technischen Universität Wien,
- die Administrative Bibliothek des Bundeskanzleramtes,
- die Bibliothek der Kammer der gewerblichen Wirschaft für Wien
- die Bibliothek des Österreichischen Museums für angewandte Kunst in Wien (infolge
der Generalsanierung derzeit nur bedingt benutzbar).
Aus den in diesen Institutionen aufbewahrten Quellen ergaben sich für meine For
schungen bestimmte Schwerpunkte, vor allem einschlägige Adreß- bzw. Handbücher
(vor allem Handels-, Gewerbe- und Industrieadreßbücher, Handels- und Industriekom-
pässe etc.); in diesem Zusammenhang ist - gerade für den Bereich der österreichisch
ungarischen Monarchie um die Jahrhundertwende - das „Reichs-Industrie-Adressen-
buch“ von 1900 zu nennen, das, weit über den Inhalt eines gewöhnlichen Adreßbuches
hinaus, wesentliche Einzeldaten über die jeweiligen Firmen enthält.
Berichte und Statistiken der Handelskammern aus dem Bereich der Monarchie sind bis
heute ebenfalls nur sporadisch ausgewertet worden und stellen sich manchmal als
wahre Fundgruben für firmenhistorische Informationen heraus.
Die Fachliteratur zu den zeitgenössischen Ausstellungen (General- und Spezialkata
loge, Berichte, Kommentare etc.) enthält oft überraschende Details über einzelne Fir
men und ihre Produktion.
Zeitgenössische Fachzeitschriften (Sprechsaal, Centralblatt für Glasindustrie und Ke
ramik etc.) beschränken sich zwar auf bestimmte Materialgebiete, erlauben aber den
noch nähere Einblicke in die Produktion bestimmter Firmen.
Wichtig erschien es mir, die zeitgenössischen Quellen als Originalzitate wiederzugeben
(in kursiver Schrift vom Text abgehoben); die erforderlichen Quellenhinweise stehen in
komprimierter Form bei den Zitaten; der Abschnitt „Abgekürzt zitierte Literatur“ ent
hält die entsprechende Bibliographie in vollem Wortlaut.
Informationen, die ich einigen heute noch bestehenden Firmen verdanke, sind als sol
che ausgewiesen.
Vollständigkeit kann bei der Erstellung von Firmengeschichten zwar angestrebt, aber
kaum erreicht werden. Gerade im Hinblick auf den in der vorliegenden Publikation zur
Verfügung stehenden Raum sind Beschränkungen erforderlich; es besteht allerdings
in einigen Fällen durchaus die Wahrscheinlichkeit, bestimmte Unternehmen später in
monographischer Form abzuhandeln, vor allem dann, wenn interessantes Material aus
der Produktion entdeckt werden kann. Einige erstaunliche Funde, die der Auswertung
harren, wurden bereits gemacht; weitere Kataloge, Musterbücher, Firmendokumente
sind sicher noch aufzufinden oder wiederzuentdecken. Für Anregungen und Hinweise
in diese Richtung bin ich immer dankbar.
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