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Leder- und Gummi-elasticimi - Industrie.
In dem letzteren Artikel ist gar keine Industrie. Was das
Leder anbelangt, so appretirt man ziemlich gut in Tunis und in dem
Kiruan die Ziegenfelle dieses Landes; man färbt sie gelb, roth,
violet, grün, und erzeugt damit für die Einheimischen sogenannte
ßelghe, Schuhe von sehr bequemer Form, die aber sehr wenig
dauerhaft sind. Es werden auch Gold- und Silber-Stickereien auf
gefärbte und gut appretirte Felle gemacht, auf Sättel und Pan
toffel, auf Ledertaschen, sowie auf Sammet und auf Seidenstoffe etc.
Metall- Industrie.
(Gold - und Silber-Waaren). In dieser Industrie werden mehr
oder weniger geringe Gegenstände von Gold und Silber für den Ge
brauch der Araber erzeugt, wie z. B. Armbänder, Ohrgehänge, Ringe
(Halkal), welche die Frauen an den Füssen tragen, Ketten etc., die
aber mit denjenigen aus Europa nicht zu vergleichen sind.
(Eisen- und Stahlwaaren). DasWenige,welches die Schmiede
und Blechschmiede, meistens Malteser, erzeugen, ist so unregelmässig
und grob, dass man es nicht einmal mit den gewöhnlichsten Arbeiten
aus Europa vergleichen könnte; man erzeugt hier Karste, Sensen,
Pflüge und verschiedene andere Gegenstände, sowie Schlösser, Vor
hängschlösser, Ketten, Nägel etc. etc., aber alles vonsehr grober Arbeit.
Man erzeugt hier auch Waffen von sehr sonderbarem Styl mit
Gewehr- und Pistolenläufen, welche man aus dem Auslande kommen
lässt, aus Deutschland, Frankreich, und hauptsächlich aus Belgien.
Die Einheimischen tragen das zweiläufige Perkussions-Gewehr;
hingegen ziehen die Bergbewohner die Feuerstein-Gewehre vor, nach
ihrer uralten Sitte.
Holz-Industrie.
Beinahe • keine. Man bezieht aus Italien und Frankreich die
besten Gegenstände. Das Wenige, was hier von den Tischlern,
sowohl Einheimischen als Europäern, diese letzteren meistens Italiener,
erzeugt wird, ist sehr unvollkommen, und allergewöhnlich st im Ver
gleiche mit den europäischen Gegenständen.