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Volltext: Special-Catalog der Ausstellung des Persischen Reiches

ihre Formation und die Sagen, die sich an sie aus dem Alter 
thum knüpfen, die bekanntesten. Das Klima ist zumeist das 
der Steppen, im Sommer sehr heiss und trocken mit häufigen 
Wirbelwinden und Spieglungen (Mirage), im Winter kalt mit 
häufigen Schneefällen. Die Vegetation richtet sich fast mehr 
I nach der Seehöhe als nach der geographischen Breite, so dass 
z. B. in den Hochebenen bei Schiraz unter dem 30. Grade 
Breite bei Sonnenaufgang die Temperatur kaum drei Grad C. 
erreicht, während in Masanderan bei 37. Grad noch die 
Orangen üppig im Freien gedeihen. Da die Städte wegen der 
Wasserversorgung meist in der Nähe hoher Berge angelegt 
sind, so wird es im Sommer möglich, in einigen Stunden 
von der tropischen Hitze in die Nähe der Schneetelder zu 
belangen und durch den Aufenthalt daselbst sich von Fiebei 
und Ruhr zu befreien. Während z. B. Anfangs Juni in Kaschan 
bereits die Saat eingeheimst ist, gelangt man durch einen 
Bitt von sechs Stunden in das liebliche Kesselthal Kahrud, wo 
die Saat noch nicht in Halme getrieben hat. 
Die iranische Bevölkerung ist durchschnittlich etwas über 
die Mittelgrösse, kräftig, mässig und gesund, dabei ist sie 
kunstfertig, mit ausgesprochener Begabung für Landwirth- 
schaft und Gärtnerei, für Erdbauten, Weberei, Zeichnen, 
mechanische Arbeiten, Mathematik und Poesie; sie acclimati- 
sirt sich leicht in fremden Ländern, sowohl in Indien und 
Egypten als auch in den kälteren Ländern Euiopa s. Uebei 
die Einwohnerzahl lassen sich aus Mangel an Census nur 
Muthmassungen aussprechen. Die vielen unfruchtbaren Steppen 
und Salzwüsten, die nur oasenförmigen Plätze der möglichen 
Ansiedlung, werden immer als Hindernisse einer dichten Be 
völkerung entgegenstehen. Ebenso werden die hochgelegenen 
Weideplätze und Bergwiesen, die keine regelmässige Cultur 
zulassen, die gänzliche Unterdrückung des Nomadenthums 
verhindern; es könnte höchstens mit der Zeit eine Art Senner- 
Wirthschaft angebahnt werden. Uebrigens ist man weit entfernt,
	        
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