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hält auch von diesem den Namen, so das Regiment Afschar,
Schahsevenn, Fendereski etc. Der Chef des entsprechenden
Tribus ist meist auch Commandant seines Regiments. Ausser
dem sind noch 5000 Artilleriemannschaft aus Azerbeidschan
und Hamadan (Karagoslu), ein Regiment regulärer und
30.000 Mann irregulärer Cavallerie.
Der Race nach zerfallen die Einwohner Irans: 1. In
eigentliche Iraner aus dem alten Urstamm, wozu noch die
Zoroastriner oder Gebern zu rechnen wären, die noch im Ueber-
reste von etwa (3000 Seelen in Yezd leben, dort Handel
und Gärtnerei treiben. 2. In Kurden, mit dem iranischen
Urstamm sehr nahe verwandt. 3. In eingewanderte Turaner
(Türken, Tataren, Turkomanen), die den Hauptstock der noma
dischen Bevölkerung bilden und zumeist mit den Feldschu-
kiden, mit Teymur und Dschengis-Chan ins Land kamen, in
geringem Theil sesshaft wurden, zumeist jedoch das Zelten
leben beibehielten. 4. In Armenier, deren Zahl, in Abnahme
begriffen, kaum über 60.000 Seelen beträgt. 5. In Araber, die
mit dem Islam ins Land gekommen, sich in verschiedenen Ge
genden mit Beibehaltung oder Aufgabe ihrer Sprache angesie
delt hatten. 6. In Chaldäer-Nessarianer (Nessara) als Ueber-
bleibsel altassyrischer Colonien, die amUremiasee einige Dörfer
bewohnen, auch in Kurdistan versprengt sind. 7. Juden, meist
in Kurdistan zerstreut, doch auch in grösseren Ansiedlungen,
so in Teheran, Isfahan, Schiraz, Hamadan u. s. w. Ihre Zahl,
in Abnahme begriffen, dürfte kaum 100.000 Seelen betragen.
Ebenso leben einige Stämme Zigeuner (Karatschi, Kauli, Sus-
mani) im Lande mit ähnlichen Sitten und Gebräuchen, wie die
in Europa. — Die Eintheilung der Stämme hat sich bei den
türkischen Einwohnern überall mit den Stammeseigenthümlich-
keiten und Traditionen der Einwanderung nach erhalten, z. B.
die Kaschgaren von Kaschgar u. s. w.; bei den persischen ist
sie doch meist vermischt, nur hie und da erhalten, so die Euren,
die Faylis etc.
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