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früherer Kunst und Cultur seines Landes in den Sammlungen
aufzunehmen. Er schickte nebst andern Kunstgegenstän
den mehrere astronomische Instrumente von hohem Werthe
und Bedeutung. Natürlich wäre ohne die bezeichneten Ele
mentarereignisse die Beschickung eine regere gewesen; denn
zum Ruhme des Landes muss es gesagt sein, dass, trotz der
ansehnlichen ausgestellten Producte, nur ein Bruchtheil des
jenigen hier geboten ist, was das Land unter normalen Ver
hältnissen hätte leisten können. Um nur ein Beispiel anzu
führen, vermissen wir ganz die Poterien und Fayencen, deren
Fabrication überall berühmt ist, und die auch einen Ausgangs-
punct dieser Industrie für die ganze Welt bilden; sein Reich
thum an Mineralkohle, Mineralien, Salzen, Nutzhölzern u. s. w.
ist kaum nothdürftig vertreten. Wir dürfen jedoch auch nicht
vergessen, dass die Schwierigkeit und Theuerung der Kara-
vanen - Expedition hindernd der Beförderung schwerer und
gebrechlicher Gegenstände entgegen gestanden sind.
Wenn trotz allen erschwerenden Verhältnissen doch eine
befriedigende Beschickung stattgefunden, so müssen wir es nebst
den genannten Umständen der jetzigen liberalen Regierung
S. M. des Herrschers Nassereddin Schah zuschreiben, welche,
die Wichtigkeit der Sache einsehend, die Idee mit Wärme
ergriffen und nach Möglichkeit gefördert hatte.
Im Winter des Jahres 1873 traten unter Initiative des
k. k. Hofrathes Ritter von Schwegel, Leiters der orientalischen
Abtheilung der Wiener Weltausstellung, einige Männer aus
verschiedenen Zweigen der Industrie, Finanz, Kunst und Wissen
schaft zusammen, einerseits mit dem Zwecke, die Interessen
der persischen Ausstellung zu vertreten, anderseits um durch
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