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tiefen und reinen Gravuren, während letztere einen Pfau nach
der traditionellen Art der Hindus darstellt, wie Aehnliches in
der hindostanischen Ausstellung als Candelaber zu sehen ist.
Da die Broncegefässe vom kais. Museum für Kunst und
Industrie angekauft sind, so lassen wir einen Aufsatz des
Kunstkenners Hrn. Dr. A. Ilg hier folgen, der den besten Auf
schluss darüber zu geben im Stande ist:
„Wie die Kunst des heutigen Persiens überhaupt, trotz
des auf den ersten Blick vielleicht ziemlich einheitlichen An
scheines , sich bei genauerem Zusehen doch als ein buntes
Mosaik indischer, altarabischer, modern türkischer, thibeta-
nischer und selbst chinesischer Elemente darstellt, so zeigen
auch die hier in Bede stehenden Metallarbeiten, bei manchem
Eigenthümlichen in Form und Ornamentation vorherrschend
fremde Einflüsse. Neben der Fabrication kunstreicher Waffen,
in deren Gold- und Silbertauschirung, Filigranschmuck und
Edelsteinbesetzung die persischen Arbeiten bekanntlich exeel-
liren, schliesseu sich diese Metallgefässe jedenfalls als die
interessantesten Producte dort heimischer Metallurgie an. Das
Material ist eine bronceartige Mischung, die jedoch in zwei
facher Weise in Erscheinung kommt. Bei den Einen dieser
Gelasse nämlich hat das Metall, aus dem sie gegossen sind,
durch einen weisslichen Zusatz, vielleicht Galmei, ein messing-
ähnliches Aussehen erhalten; den Anderen wurde durch Ver
zinnung an der Oberfläche eine weisse Färbung verliehen. Der
Gestalt nach finden wir grössere und kleinere runde Becken
von schüssel- oder kübelartiger Form, hohe cylindrische Ge-
fässe auf geschweifter Basis und mit spitzkuppeligen Deckeln,
schlanke Deckelkannen mit Henkeln und Ausgussröhrchen,
kleine Vasen und kurzhalsige Fläschchen, fruchtschalenartige
Gefässe auf hohem Fuss mit und ohne Deckeln, kleine flache
Büchschen und Caffeebecher sammt dazu gehörigen Tassen.
Ausser den Kannen, deren zierliche Formen an arabische, aber
auch an chinesische Geräthe ähnlicher Art erinnern, ist vom