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Gewöhnlicli erfolgt dis Beise bei In acht, so dass man in den
Frühstunden in die Station gelangt. Dort findet sich in den
Hauptrouten meist eine Caravanserei, wo man umsonst ein
Zimmer occupiren kann.
Vorbereitung zur Beise. Da man am Garavanen-
pferde nur Packsättel vorfindet, so muss man einen festen
englischen Sattel mitführen. Ausserdem ist es gut, sich mit
folgenden Artikeln auszurüsten: mit einem kleinen Teppich
von etwa 2 Metern Länge; einem dicken wasserdichten Flanell
des Landes (Patu); einem leeren Strohsack zum Schlafen, den
man immer in der Station mit Strohhäcksel füllen lassen kann,
mit etwas persischem Insectenpulver (welches nirgend im
Lande zu finden und nur noch in Tiflis zu kaufen ist); einem
Zwerchsack, der haltbar und gut überall im Lande käuflich
ist; einem Mantel, der immer, Sommer und Winter, am Sattel
angeschnallt, nie in’s Gepäck gelegt werden darf, da bei
Wechsel der Temperaturen zwischen Tag und Nacht, Tiefe
und Höhe leicht auch Erkältung Wechselfieber und Kuhr
zugezogeu werden können; einem Trinkbecher und einem
kupfernen Napf, zwei Büchsen Fleischextract, etwas magern
Zwieback, etwas Thee und einer kupfernen Theekanne; einem
Filzhut mit breiter Krempe und hirschledernem Unterbein
kleid: einigen abgetheilten Dosen Chinin. In einer giössereu
Ortschaft oder Städtchen angelangt, kaufe man einigen Mund-
vorrath für etwa 2 bis 3 Tage, welcher mit anderen täglichen
Gebrauchsgegenständen im Zwerchsack mitgeführt wird. Da
eine Caravane ihre bestimmten Basttage und Stationen hat, so
nützen das Drängen und die Vorwürfe über Zeitverlust gar
nichts, man muss sich daher resigniren und darauf rechnen,
dass etwa jeder dritte Tag verloren geht und man z. B. zu
einer Distanz von etwa 15 Tagreisen 20 bis 21 Tage braucht.
Vertheidigungswaffen mitzuführen, ist unpraktisch, höchstens
eine Flinte, wenn man Jäger ist, um Wild für die Küche zu
erlegen. Gegen das Aufreiten und Frattwerden bei ungeübten
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oft!