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vonKaswin. Sie werden in starke kalabassenartige Glasflaschen,
Erzeugnisse des Landes, gefüllt, statt mit Kork mit Baumwolle
verspundet und mit Harz verpicht. Diesem Baumwollverschluss
ist auch theilweise die grosse Haltbarkeit zuzuschreiben, da
bekanntlich Baumwolle den Zutritt der in der Luft schweben
den Pilze verhindert. Der Wein dient zumeist zum inneren
Consum, eine geringe Quantität geht nach Indien und Bagdad.
Der Essig des Landes ist wegen seiner edlen Herkunft von
besonderer Lieblichkeit.
Aehnlich wie die Trauben spielen auch die Cucubitaceen
für die Volksnahrung eine besondere Bolle. Vor Allem ist es
die Zuckermelone, die, bekanntlich auch in Europa die
launischeste Frucht, nach Stand und Boden und nach Art des
Düngers (man liebt den Taubendünger als besten) in Grösse,
Form, Farbe, Furchung, Aroma und Geschmack sich ändert.
Der Samen aus der Fremde degenerirt schon der dritten Gene
ration. Man kennt Früh-, Sommer- und Wintermelonen, die
letzten im Herbste reifend, müssen erst durch Lagerung ihre
Nachreife durchmachen und halten dann frisch bis Ende März
aus. Berühmt sind die Melonen von Kum Kaschan und Isfahan,
in allen drei Städten ist ein sehr salziger, auch theilweise san
diger Boden vorhanden. In vielen Gegenden wird auch der
Saft zu einem Koob eingedickt und in der Küche verwendet,
daher kann es der Perser nie begreifen, dass man Melonen
beim Genuss in Europa mit Zucker versüsst. Eine ähnliche
Bolle spielt die Wassermelone, sie ist die Hesperidenfrucht
für Beich und Arm, sie dient zur Erfrischung, als Würze und
als abkühlendes Mittel in Krankheiten. Auch von dieser gibt
es Wintersorten, die sorgfältig bewahrt und gegen Druck
geschützt werden. Nicht die letzte der Früchte ist dem Perser
die Gurke, sie wird roh mit etwas Salz verzehrt, auch in Essig
und selbst in Zucker conservirt. Unstreitig ist der Granat
apfel in Persien der beste der Welt und unter diesen liefert
Saweh bei Kaschan die erste Qualität. Die süsssauren kern-