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Volltext: Special-Catalog der Ausstellung des Persischen Reiches

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einer Weide (Salix Medemii) aromatisirt in den Handel 
kommen. Obwohl auch manche Weidenart (Bidchischt) diese 
Manna liefert, so sind es doch vorzüglich drei Pflanzen, die 
wegen ihrer Ausschwitzung berühmt sind, und zwar eine 
Astragalusart in Gulpajigan und Chunsar (astragalus charto- 
stegius Bois), diejenige Eichenart in Kurdistan (Quercus 
Valonii), welche auch die Galläpfel liefert, und endlich in 
manchen Jahren eine Tamariske, woher auch der Name gez 
stammt, welches Wort Tamariske bedeutet. 
Färbepflanzen. Der Krapp (Bunas) findet sich häufig 
verwildert, angebaut wird er an vielen Orten, als vorzüglichster 
gilt der von Yezd; in Isfahan gibt es viele von Pferden 
getriebene Krappmühlen. Die Kreuzbeere (Bhamnus infectoria) 
wird vielfach cultivirt, besonders in der Gegend von Kaswin 
und kömmt roh und gekocht (Alitschehre und Aschlitschehre) 
in Verwendung und Handel. 
Der Anbau des Saflor (Carthamus) war früher vor 
Erfindung der Anilinfarben bedeutender und gingen grosse 
Quantitäten nach Bussland. Indigo-Pflanzungen (Indigofera) 
gedeihen in Arabistan, Yezd und Kirman, es wird auch etwas 
Indigo erzeugt, doch nicht hinreichend für den Bedarf. Aus 
gedehnter ist der innere Handel mit den gemahlenen Blättern 
Beng-wasmeh zum Schwarzfärben der Haare. Henna (Lawsonia), 
der im ganzen Orient gepriesene Farbstoff, der Nägel und 
Haare gelb färbt, gedeiht in erster Qualität von ganz Asien in 
der Gegend von Yezd. Nebenbei sei erwähnt, dass die 
berühmte persische Haarfärbung in folgender Procedur besteht. 
Nachdem im türkischen Bade das Haar durch Seife entfettet 
ist, wird es mit einer mitWasser gemachten Paste von Henna 
beschmiert. Die Paste bleibt gegen eine Stunde liegen, bis das 
weisse Haar gelblich-röthlich geworden. Nach entfernter Henna- 
Paste wird die Paste von Indigoblättern aufgetragen und eben 
falls eine Stunde liegen gelassen und dann abgespült. Durch 
diesen Vorgang erhält das Haar eine natürliche unveränderliche
	        
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