■
V
K
37
einer Weide (Salix Medemii) aromatisirt in den Handel
kommen. Obwohl auch manche Weidenart (Bidchischt) diese
Manna liefert, so sind es doch vorzüglich drei Pflanzen, die
wegen ihrer Ausschwitzung berühmt sind, und zwar eine
Astragalusart in Gulpajigan und Chunsar (astragalus charto-
stegius Bois), diejenige Eichenart in Kurdistan (Quercus
Valonii), welche auch die Galläpfel liefert, und endlich in
manchen Jahren eine Tamariske, woher auch der Name gez
stammt, welches Wort Tamariske bedeutet.
Färbepflanzen. Der Krapp (Bunas) findet sich häufig
verwildert, angebaut wird er an vielen Orten, als vorzüglichster
gilt der von Yezd; in Isfahan gibt es viele von Pferden
getriebene Krappmühlen. Die Kreuzbeere (Bhamnus infectoria)
wird vielfach cultivirt, besonders in der Gegend von Kaswin
und kömmt roh und gekocht (Alitschehre und Aschlitschehre)
in Verwendung und Handel.
Der Anbau des Saflor (Carthamus) war früher vor
Erfindung der Anilinfarben bedeutender und gingen grosse
Quantitäten nach Bussland. Indigo-Pflanzungen (Indigofera)
gedeihen in Arabistan, Yezd und Kirman, es wird auch etwas
Indigo erzeugt, doch nicht hinreichend für den Bedarf. Aus
gedehnter ist der innere Handel mit den gemahlenen Blättern
Beng-wasmeh zum Schwarzfärben der Haare. Henna (Lawsonia),
der im ganzen Orient gepriesene Farbstoff, der Nägel und
Haare gelb färbt, gedeiht in erster Qualität von ganz Asien in
der Gegend von Yezd. Nebenbei sei erwähnt, dass die
berühmte persische Haarfärbung in folgender Procedur besteht.
Nachdem im türkischen Bade das Haar durch Seife entfettet
ist, wird es mit einer mitWasser gemachten Paste von Henna
beschmiert. Die Paste bleibt gegen eine Stunde liegen, bis das
weisse Haar gelblich-röthlich geworden. Nach entfernter Henna-
Paste wird die Paste von Indigoblättern aufgetragen und eben
falls eine Stunde liegen gelassen und dann abgespült. Durch
diesen Vorgang erhält das Haar eine natürliche unveränderliche