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Volltext: Special-Catalog der Ausstellung des Persischen Reiches

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abermals ein Horizontal-Abschnitt gemacht, um wiede r nach 
drei Tagen das Harz zu sammeln. Diese Procedur wird vierm al 
wiederholt. Aus dem Vorkommen in Laar und anderen Gegen 
den geht es hervor, dass die Pflanze ein wärmeres Klima u nd 
eine geringere Meereshöhe verlangt. 
Die Anwendung des Harzes ist sehr mannigfaltig , die 
grösste Quantität wird nach Indien exportirt, wo es zu culina- 
rischen Zwecken verwendet wird; es ist ein häufiges Ingrediens 
zu Tunken für den Pillaw. Die Turkomanen lieben sehr die 
jungen Sprossen in Essig eingelegt. Seine medizinische An - 
Wendung in Persien ist sehr ausgebreitet, ich kenne dort Leute, 
welche sich an die Anguze wegen Nervenleiden so gewöhnten, 
dass sie ihnen, wie den Opiumessern das Opium, zum L ebens- 
bedürfnisse wird. Seine ausgezeichnete antispasmodische Wir 
kung bei längerem Gebrauch wird in Europa zu wenig benützt. 
Auch hörte ich, dass man in vielen Gegenden die Felder mit 
Anguzepflanzen umzäune, um die Pflanzen vor Insectenfra ss 
zu schützen.“ 
Ferula Sagapenum. 
„Sie heisst persisch sagbinedsch, daher auch abgeleitet 
Sagapenum. Ueber den Standort dieser Pflanze konnte ich von 
den Attars (Gewürzkrämer) in Isfahan nur das erfahren, dass 
die Pflanze in den Gebirgen von Luristan häufig ist, und dort 
das Harz gesammelt wird. Der Charakter des Harzes, welches 
der Asa dulcis nahe steht, ebenso wie die Samen, welche im 
Harz sich finden, bürgen für die Familien-Angehörigkeit der 
Ferulaceen. 
Das dem Fichtenharz ähnliche Sakkis, ein Product de r 
Pistacia mutica, wird in den kurdistanischen Gebirgen häufig 
gesammelt, viel verwendet und nach Constantinopel ausgeführt. 
Medizinisch leistet es eben soviel als das gewöhnliche Terp entin, 
nur wird es leichter vertragen. Bei 35° C. wird es weich und 
knetbar, so dass ihm andere Droguen, so Eisen, Cubeben etc. 
einverleibt werden können.
	        
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