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Volltext: Special-Catalog der Ausstellung des Persischen Reiches

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schaft oder auch als Amulettesteine benützt. Wer da weiss, 
dass es jahrelange Uebung schon verlangt, die arabischen 
Buchstaben kalligraphisch zu schreiben, der wird die correcte 
Zeichnung, ebenso die als Verzierung dienenden weniger tief- 
eingravirten Blumengewinde, im Carneol oder Bergkrystall 
geschnitten, zu würdigen verstehen. Bin Siegelstein mit der 
Legende „Franz Josef“ auf Bergkrystall, ebenso ein Amulett 
stein mit zweifacher Gravirung gehören zu den gelungensten 
Stücken. Dessgleichen ist eine Nephritkanne mit Goldtauschi 
rungwegen der Seltenheit des Steines und der eleganten Arbeit 
sehenswerth. 
Gewebe. Dasjenige Wort, welches den Austritt des 
Menschen aus dem Urzustände bedeutet, nämlich „web“, 
haben alle germanischen Sprachen mit dem persischen „baf“ 
gemeinschaftlich, und es ist gewiss ein Schaustück sonder 
gleichen, nach einer Trennung von mehreren tausend Jahren 
die stammverwandten Nationen ihre Gewebe wieder an einem 
Sammelpuncte ausstellen zu sehen. Es gab allerdings Zeiten, 
wo die Perser ihre Häuser und Zelte mit den prächtigsten 
Teppichen und Stoffen belegten als die meisten Nationen 
Europa’s noch in den Wäldern umherirrend sich meist mit 
Häuten wilder Thiere bekleideten: allein wie immer die Zeiten 
sich auch änderten. Persien ist das Land, welches die Producte 
seinerErzeugnis.se an die Traditionen der grauen Vergangenheit 
anknüpft. 
W ollgewebe. Hier ist es vor allem der Shawl, welcher 
dem indischen aus Caschmir und Lahore am nächsten steht. 
Die besten werden in Kerman, jene mittlerer Qualität in 
Meschhed und die einfarbigen ohne eingewebte Muster (Kusseh) 
auch in Kerman gefertigt. Das Flaumhaar der Murgusziege 
bietet, wie erwähnt, den vorzüglichsten Stoff zur Erzeugung. 
Meist bilden die einfachen Variationen der Palme und der 
Gewinde das Grundmuster des Shawls, die Variationen sind 
jedoch so glücklich ausgeführt, dass kaum ein Stück dem 
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