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Volltext: Special-Catalog der Ausstellung des Persischen Reiches

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In jüngster Zeit trat auch auf Bestellung europäischer 
Kaufleute eine kleine Modification in der Fabrieation ein. Um 
nämlich die persischen Teppiche der Grösse eines jeden Saales 
adaptiren zu können, werden jetzt schmale Teppiche mit abge 
sonderten Bordüren verkauft, so dass das Stück nach der 
Grösse des Zimmers zusammengefügt werden kann. Dies 
geschieht allerdings am leichtesten durchs Nähen, besser 
jedoch durchs sogenannte Zusammenweben oder Kunststoppen. 
Es besteht nämlich in Persien ein eigenes Handwerk der 
Rufugur, deren Aufgabe es ist, Stücke eines Shawls oder eines 
Teppichs kunstgerecht so zusammenzufügen, dass es nur durch 
genaueste Prüfung auf der Rückseite entdeckt werden kann. 
Der ungeschorene Teppich, Gebbeh, wird überall von 
allen Nomadenweibern erzeugt, die besseren gobelinartigen 
Gelim in eleganten farbigen Mustern stammen von Kurdistan, 
die mit brauner Bordüre mit Anwendung des Naturkameel- 
haars von Arabistan aus Schuschter (Schusch der Bibel). Die 
billigste Sorte endlich, eine Art von Laufteppichen, die häutig 
zu Mantelsäcken, Pferdegurten etc. Verwendung findet, heisst 
Dschedschim. Von allen hier erwähnten Teppicharten finden 
sich schöne Repräsentanten iu der persischen Ausstellung, 
deren Anerkennung dadurch gegeben ist, dass die meisten 
bereits von Liebhabern angekauft worden sind. 
Die Fabrikation von Filzen (Nemet) sowohl zur Bedeckung 
des Bodens als auch zur Bekleidung ist für den inneren Consum 
eine sehr ausgedehnte. Durch Einfilzen von Wollen in ver 
schiedener Färbung wissen sie dem Stoffe ein schönes Muster, 
und gefällige Formen zu verleihen. Die besten stammen aus 
Taft bei Yezd, von oft 1 */# Zoll Dicke, eine mindere Qualität 
wird in Isfahan und an anderen Orten erzeugt. Eine Sorte, 
besonders leicht, und durch Anwendung des Ziegenhaars sehr 
schmiegsame Waare, wird in Homadan gefertigt, die an 
Feinheit dem bekannten Filze von Brussa (s. türkische 
Abtheilung) wenig nachgeben. 
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