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und der Schweiz eine beträchtliche. In der neuesten Zeit wird
ein shawlartiger schillernder Stoff, Perdeh tirmeh nemah, aus
Wolle und Baumwolle in Kaschan gewebt, der überall’ viel
Anklang findet, von dem auch mehrere Muster in der Aus
stellung.
Tuchmosaik in Beseht werden aus verschieden ge
färbten europäischen Tuchstücken mosaikartige Tischtücher,
Satteldecken, Pantoffeln, Lampenuntersätze etc. verfertigt.
Diese Industrie findet wegen der geschmackvollen Wahl sowohl
der Farben des Tuches, als auch der tamburirten Seide, der
fleissigen Arbeit und der künstlichen Einrahmung der Stücke
in Europa viel Anklang und Nachahmung.
Stickereien und Nadelarbeiten. Hier ist es vor
Allem der Frauenschleier, welcher in dem Gitter, wodurch es
den Frauen gestattet ist, mit der Aussen weit zu communiciren,
den Fleiss und die Erfindungsgabe der Städterinnen beurkun
det, während die freiere Nomadin, des Schleiers entbehrend,
diese Eigenschaften durch Weben von Teppichen mit prächti
gen Farben und Mustern an den Tag legt. Der Beiz des
Frauenschleiers besteht in der unvergleichlichen Pracht der
Verzierungen durch Stickerei. Der untere Band bildet eine
breite Bordüre, meist aus sehr kleinen, überaus zierlichen
Flächenornamenten bestehend, die von einer Schönheit und
Mannigfaltigkeit sind, wie es nur die reichste Fantasie zu er
sinnen vermag. Oberhalb dieser Kante, an der Stelle, welche
gerade iibei die Augen fällt, ist ein durchbrochenes Gitter von
originellem Beiz, welches mittelst Ausziehen bestimmter Grund
fäden in derselben Art hergestellt wird, wie die Touren bei
unserer V eissstickerei, die Stiche werden nach dem Muster
abgezählt,. Diese sind von grosser Verschiedenheit und sind
mit jener Präcision ausgeführt, welche ein charakteristisches
Kennzeichen der meisten orientalischen Arbeiten ist, wodurch
eine Fülle mannigfacher Motive ersteht. Aehnliches sehen wir
in den ausgewählten Arbeiten, wo in weissem oder Shawlstoffe
. JB
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