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Jahre 1865 die Ernte, und obwohl sie bald durch gewonnene
Maassregeln des Grainwechsels in der Heftigkeit abgenommen,
so wurde doch bis jetzt die ganze frühere Ernte nicht erreicht.
Ebenso hat eine lang anhaltende Dürre den Ackerbau und die
Viehzucht direct und natürlich den Handel indirect sehr geschä
digt. Jetzt sind wieder normale Verhältnisse eingetreten, und
so ist es mit Sicherheit zu erwarten, dass durch die jetzige
aufgeklärtere Regierung, durch den Bau von Communieations-
wegen, durch die Betriebsamkeit der gewerbetreibenden und
handelnden Classen der Handel von Jahr zu Jahr zunehmen
werde.
Ex- und Import, Co ns um.
Der Handel Persiens findet zumeist mit Russland und
dem übrigen Europa mit der europäischen und asiatischen
Türkei und Indien statt; in geringerem Maasse mit den
Nachbarländern, mit Turkestan, Afghanistan, Sistan, Belud-
schistan und Maskat. Den Handel mit Russland vermitteln
meist Tabris durch Carawanen nach Tiflis und Astara am
Caspisee, ausserdem die Hafenplätze am Caspisee, vorzüglich
Enzeli-Rescht, Masehtiser-Balafrusch und Astrabad. Für den
Handel mit der Türkei und Europa dient auch zumeist Tabris
durch den Carawanenweg nach Trapezunt, seltener durch die
Kaukasusstrasse und Poti. Ueber Kermanschah nimmt der
Handel nach Bagdad seine Richtung. Waarentransporte nach
Indien geschehen durch die beiden Hafenplätze Bender-Buschir
und Bender-Abbas. Für Turkestan und Afghanistan istMesch-
hed die Haupteinfallstation, während Kirman den geringen
Handel mit Sistan und Beludschistan führt. Von den kleinern
Hafen am persischen Golf bringen arabische Barken Waaren
ins südliche Arabien, in die Stationen des rothen Meeres und
selbst nach Egypten.
Trotzdem ganz genaue statistische Daten über Ex- und
Import nicht vorhanden sind, so ist doch aus dem Vergleich
der gegebenen Consular-Tabellen ersichtlich, dass der Import
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