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Volltext: Katalog der Ausstellung neuerer Lehr- und Anschauungsmittel für den Unterricht an Mittelschulen

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XIV. Sektion: Wandschmuck. 
Gegenwart, und zwar mit farbigen, künstlerisch vollendeten Original 
bildern, in entsprechend großen Dimensionen ausgeführt, beginnen 
müsse. Darauf haben sich Künstler und Verleger vereinigt und für 
die Schule wahre Kunstwerke zu einem billigen Preise geschaffen, 
der durch den Beitritt zur deutschen „Vereinigung für Künstler 
steinzeichnungen” noch ermäßigt wird. Immer weitere Kreise wurden 
für diese Bestrebungen interessiert; ja es wurde ein förmlicher 
„Kunsterziehungstag” nach Dresden — September 1901 ■ berufen, 
auf dem Künstler und Pädagogen einander näher traten und die 
Frage nach vielen Seiten besprochen wurde. Zur Verbreitung dieser 
Bestrebungen haben endlich auch Ausstellungen viel beigetragen, so 
zu Hamburg 1897, Leipzig 1899, Berlin, Dresden, Leipzig, Krefeld, 
Dresden, Zwickau 1901, Chemnitz, Wien 1902. 
Auch in außerdeutschen Ländern, in England, Frankreich, 
Belgien, Holland, Schweden, sind gleiche Bestrebungen in ähnlicher 
Weise zu Tage gekommen. 
In den Dienst der Kunsterziehung nun stellt sich unsere Ab 
teilung; sie will zeigen, was für ein Materiale der Schule für diesen 
Zweck zur Zeit zur Verfügung steht; natürlich in selbstverständ 
licher Unterordnung unter den Gesamtzweck der Ausstellung mit 
Beschränkung auf die Mittelschule und verwandte Lehranstalten und 
mit Rücksichtnahme auf andere Abteilungen, die mit ihren An 
schauungsmitteln ebenfalls zum Wandschmucke in den Schulen bei 
steuern,^endlich mit Bedachtnahme auf den beschränkten Raum, mit 
dem sich eben der einzelne Teil eines großen Ganzen bescheiden 
muß. Der Ausschuß hat darum zunächst seine Aufgabe auf das 
Gebiet des modernen künstlerischen Bilderwandschmuckes 
eingeschränkt. Obwohl natürlich die Mittelschule bei der Auswahl 
des^Wandschmuckes, besonders auf der Oberstufe, in einer gewissen 
Reihenfolge die künstlerische Darstellungsform und die geschicht 
liche Entwicklung unter Berücksichtigung des stofflichen Zusammen 
hanges mit den eigentlichen Unterrichtsgegenständen berücksichtigen 
darf, ja berücksichtigen soll, also die Reproduktionen, Photographien, 
plastischen Nachbildungen nicht beiseite lassen kann unseie Ab 
teilung bringt grundsätzlich nichts anderes, als was lediglich der 
Lust am Schauen, dem freudigen, ganz unbeeinflußten Genießen 
dient, überläßt allen „angewandten” Wandschmuck den anderen 
Abteilungen und hat, was nur irgendwie mit einem Lehrinteresse der 
Schule in Verbindung gebracht werden kann, mit Absicht aus 
geschlossen. Innerhalb dieses kleineren Gebietes aber wurden die Er 
zeugnisse aller Länder, soweit sie nur erreichbar waren, heibei- 
geschafft und eingehend besichtigt; doch nur das Beste, d. i. das 
künstlerisch Wertvolle wurde für die Ausstellung gewählt, wenn 
dagegen nicht berechtigte pädagogische Bedenken erhoben wurden. 
Es'wurde ferner das neue Bild dem schon allgemein bekannten vor 
gezogen, neben dem Ernsten das Heitere, neben der Landschaft das 
Figurale und Erzählende gesucht. Nur die Rücksicht auf das Heimat-
	        
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