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J. Steiger-Meyer in Herisau.
Die Schulen stehen unter der Aufsicht eines Localcomite; die
Regierung wählt einen Kreisinspector, der von Zeit zu Zeit die Leistun
gen von Lehrerinnen und Schülern prüft. Die nöthige Arbeit wird durch
Gontract von irgend einem Industriellen geliefert.
Die Jury der Wiener Weltausstellung hat auch einer Anzahl
Männer und Corporationen der Schweiz Medaillen zugesprochen und den
selben damit die verdiente Anerkennung für ihr Wirken zu Gunsten der
Hausindustrie gewährt.
Die schweizerische gemeinnützige Gesellschaft,
Das kaufmännische Directorium in St. Gallen,
Die Seideniudustriegesellschaft in Zürich,
Die Zeichnungs- und Modellirschule in Brienz,
Der Verein der Bandfabrikanten in Basel
erhielten Medaillen für ihre hohen Verdienste um die Erhaltung der
Hausindustrie.
J. U. Altheer in Teufen erhielt eine Auszeichnung für seine Er
findung des Blattstich-Webstuhles und dessen fortwährender Verbesse
rung. Diese Erfindung bildet heute noch die Grundlage der appenzelli-
schen Hausindustrie. Dieser strebsame Mann hat aus seiner Erfindung
nie einen anderen Nutzen gezogen als die Satisfaction, dass manche
appenzellische Ortschaften derselben ihren Wohlstand verdanken.
Job. Merz, Zeichner in Herisau, erhielt eine Auszeichnung für
seine grossen Verdienste um die Grobstickerei; seine Leistungen für die
Ausstellungen in London und Paris begründeten den hohen Ruf, wel
chen die Vorhangstickerei sich im Auslande erworben hat, und gaben
Tausenden von Stickerinnen Arbeit im Winter.
J. J. Koller, früher in Steinegg in Speicher, jetzt in Thal, wurde
für seine unermüdlichen Bemühungen für Verbesserung der Geräth-
schaften für Handweberei, Zettelmaschine, Spuhlmaschine, Schlichtma
schine ausgezeichnet.
Adolf Nffif in St. Gallen wurde prämirt für die hohen Verdienste,
welche sich derselbe um die Handstickerei erworben hat; er bemüht sich
heute noch, dieselbe durch Erfindung neuer Stiche vor der ihr Schritt
für Schritt folgenden Maschinenstickerei zu schützen.
Ebenso erhielt die Webanstalt von Banqnier Ulrich Zellweger
sei. in Trogen eine Medaille; sie wurde begründet um armen Knaben einen
gründlichen Unterricht in der Jacquard-Weberei zu ertheilen und für die
Webindustrie Werkführer, Anrüster, Zeichner und gute Arbeiter nach
zuziehen.
Emma Bodmer in Zürich und Tschirky - Fassbind in Chaux-de-
Fonds erhielten Auszeichnungen für Haararbeiten. Marie Brentani-
Yiglezio in Lugano für gestickte Bilder; Anna Grossholz von Altorf
für Kopfputz der Urnerinnen; Paniine Speich -Knbli in Netstall für
Frauenarbeiten; Marie Borel-Humbert in Gouvet und Wirz-Kiefer & Co.
in Eriswyl für Häckelarbeiten.